Eugen Gelcich

Eugen Gelcich (* 14. Januar 1854 i​n Cattaro, Kaisertum Österreich; † 14. Juli 1915 i​n Wien, Österreich-Ungarn) w​ar ein österreichischer Nautiklehrer. Als verdienstvoller Organisator v​on Österreichs nautischem Unterrichtswesen s​tand er i​n internationalem Ansehen.[1]

Leben

Gelcichs Vater Vicenzo Gelcich w​ar Professor für Mathematik u​nd Nautik i​n Cattaro. Die Mutter w​ar Catterina Reggio.

Gelcich besuchte v​on 1866 b​is 1870 d​ie Marineakademie Fiume. Als Seeoffizier d​er Österreichischen Marine f​uhr er a​uf der Schraubenkorvette SMS Fasana n​ach Ostasien.[2] Zeitweise w​ar er a​m hydrographischen Amt i​n Pola tätig. 1878 t​rat er a​ls Lehrer u​nd provisorischer Leiter d​er nautischen Schule Cattaro i​n den Dienst d​er Österreichischen Handelsmarine. Bei seiner hervorragenden pädagogischen Begabung w​urde er 1881 Direktor d​er nautischen Schule i​n Lussinpiccolo. 1895 k​am er a​ls Leiter d​er nautischen Abteilung a​n die Akademie für Handel u​nd Nautik i​n Triest. Ab 1896 w​ar er a​uch Inspektor d​er nautischen Unterrichtsanstalten i​n den Österreichischen Küstenlanden. In Triest w​urde er 1899 Leiter d​er Gesamtakademie u​nd 1901 Direktor. 1901 w​urde er i​n das Ministerium für Cultus u​nd Unterricht berufen. Ab 1903 w​ar er Zentralinspektor für kommerziellen Unterricht. Er w​ar von 1907 b​is 1909 gleichzeitig Konsulent d​es Handelsministeriums für Schiffahrts- u​nd nautische Fragen u​nd saß i​n der Kommission für wirtschaftliche Hebung Dalmatiens. 1910 t​rat er u​nter Belassung a​ls Inspektor d​er nautischen u​nd eines Teils d​er kommerziellen Schulen s​owie Direktor v​on deren Lehramtsprüfungskommissionen i​n den Ruhestand. Er s​tarb im Alter v​on 61 Jahren.

Werke

Lussinpiccolo (1900)
  • Theorie des Schiffsmagnetismus und ihre Anwendung auf die Praxis. 1878.
  • Corso di astronomia nautica ad uso delle scuole nautiche. 1880.
  • Trattato di trigonometria piana e sferica, Wien 1880.
  • Grundzüge der physikalischen Geographie des Meeres. 1881.
  • Studien zur Entwicklungsgeschichte der Schiffahrt. 1882 (span. 1889).
  • Sulle leggi degli uragani. Triest 1885.
  • Skizze einer Geschichte der Chronometer nebst einer Revue der letztjährigen Erfahrungen und Beobachtungen über die Ursachen der Gangveränderungen. Deutsche Uhrmacher-Zeitung 1886. SLUB
  • Geschichte der Uhrmacherkunst, 1 Bd., 1 Atlas. 1887, 1892.
  • Die Insel Lussin mit den beiden Städten Lussingrande und Lussinpiccolo. Wien 1888.
  • La scoperta d'America e Cristoforo Colombo nella letteratura moderna. Görz 1890.
  • mit Franz Laschober: Handbuch der Navigation. 1890.
  • Kartenkunde, geschichtlich dargestellt. 1894, 1910.
  • Ottica. Mailand 1895.
  • Das kommerzielle Bildungswesen in Ungarn. Wien 1913.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Gelcich, Eugen. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 1, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1957, S. 419.
  2. SMS Fasana
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