Eugen Frank (Chemiker)
Eugen Frank (* 31. Dezember 1854 in Trossingen; † 27. April 1914 in Köln) war ein deutscher Chemiker.
Werdegang
1879 trat er in die Farbenfabrik Elberfeld (vorm. Friedrich Bayer & Co). Kurz danach synthetisierte Frank erstmals Croceinsäure, die die Basis für ein neues Herstellungsverfahren von Farbstoffen, darunter Croceinscharlach und Croceingelb, wurde. Auf das Herstellungsverfahren dieser Farbstoffe erhielt das Unternehmen am 18. März 1881 ihr erstes Patent.[1][2]
Mit diesem ersten Patent hatte die Farbenfabrik Elberfeld jedoch wenig Glück, da Agfa bald ein ähnliches Verfahren fand, gegen das man vergeblich prozessierte. Seine Assistenten wurden Paul Seidler und Carl Duisberg, wobei Seidler innerhalb von drei Jahren das Unternehmen wieder verließ und Duisberg später sein Vertreter wurde.[3]
1884 entwickelte Frank den Azofarbstoff Chrysamin G.[4] 1895 nahm er eine Stelle am Labor der Universität Bonn an.
Seine Grabstätte befindet sich auf dem Kölner Friedhof Melaten (Flur R4 Nr. 165).
Veröffentlichungen
- Über Monochlormilchsäure und deren Überführung in Glycerinsäure; 1880
- Synthese der Glycerinsäure durch Vermittlung der Monochlormilchsäure; 1881
- Verfahren zum Färben in einem stark sauren Bade aus Naphtylaminderivaten und Tetraxoverbindungen von Paradiaminen; Köln, 1898
Einzelnachweise
- Verfahren zur Darstellung des Croceinscharlachs, des Croceingelb und anderer roter und gelber Farbstoffe aus einer neuen Monosulfosäure des Betanaphtols. Deutsches Patent Nr. 18027 vom 18. März 1881, erteilt 15. Mai 1882
- Florian Dachs: Inventions- und Innovationsprozesse im Kaiserreich: Das Beispiel der chemisch-pharmazeutischen Industrie anhand der Firma Bayer. Grin Verlag, 2005, ISBN 3-638-35873-9, S. 26. eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
- Carl Duisberg: Meine Lebenserinnerungen. Reclam, 1933, S. 28.
- Ernst Homburg, Anthony S. Travis, Harm G. Schröter (Hrsg.): The Chemical Industry in Europe, 1850–1914. Industrial Growth, Pollution, and Professionalization. Kluwer Academic Publishers, Dordrecht, Boston, London 1998, ISBN 0-7923-4889-3, S. 272 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).