Eschebachsche Werke
Die Eschebachsche Werke AG wurde 1877 von Carl Eschebach als Klempnerwerkstatt gegründet.
Nach der Erweiterung der Produktpalette um Küchenmöbel und Haushaltsgeräte erwarb Eschebach 1886 ein Werk in Radeberg (ehem. Saxonia Eisenwerke Radeberg), das 1890 mit dem Dresdner Stammsitz zur Vereinigte Eschebach’sche Werke Aktiengesellschaft (Vewag) zusammengeschlossen wurde. Das neue Werk an der Riesaer Straße in Dresden-Pieschen konnte im Juni 1900 bezogen werden. Beim Tod Eschebachs im Jahr 1905 beschäftigte sein Unternehmen etwa 2000 Arbeitnehmer.
In der Weltwirtschaftskrise bekam das Unternehmen ernste Probleme und musste unter anderem 1931 das Dresdner Werk an die AG für Cartonagen-Industrie verkaufen. Die Firma wurde in Eschebach-Werke AG geändert. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden im neuen Hauptsitz Radeberg weiterhin Küchenmöbel produziert und das Unternehmen im Rahmen der Verstaatlichungswelle von 1972 an den VEB Möbelkombinat Hellerau angeschlossen.
1990 wurde der Betrieb privatisiert und musste nach einem Jahr schon Insolvenz anmelden. Häufige Eigentümerwechsel und undurchsichtige Finanzgeschäfte brachten das Unternehmen zur zweiten Insolvenz, die mit der Produktionseinstellung im Jahre 2004 endete.
Ein Großbrand am 5. Dezember 2010 zerstörte ein großes Produktionsgebäude, bei einem weiteren Großbrand am 3. März 2011 brannte das Hauptgebäude an der Bahnhofstraße größtenteils aus.[1] Diese und mehrere kleinere Brände 2013 und 2014 führten zu einer ruinösen Industriebrache und zum schrittweisen Abriss der Ruinen. 2016 begann der Abriss des ehemals repräsentativen Hauptgebäudes. Das gesamte Objekt gehört zu den Kulturdenkmalen der Stadt Radeberg.
Im Oktober 2014 wurde die Produktion von Badezimmer- und Küchenmöbeln unter dem Namen Eschebach in Rödinghausen (Ostwestfalen-Lippe) durch die Eschebach GmbH & Co. KG wieder aufgenommen.[2] Unter der gleichen Firmenanschrift ist auch die Störmer GmbH & Co. KG zu finden, die ebenfalls Küchenmöbel herstellt.[3]
Ende 2020 erfolgte dann der Zusammenschluss mit der Störmer GmbH & Co. KG zur Störmer AG.[4]
Weblinks
- Eschebach-Werke auf dresdner-stadtteile.de
- Rita Müller: Eschebach, Carl August Emil. In: Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde (Hrsg.): Sächsische Biografie.
Einzelnachweise
- Freiwillige Feuerwehr Radeberg, Einsatzliste
- Eschebach produziert in Rödinghausen. (kuechenplaner-magazin.de [abgerufen am 28. Oktober 2016]).
- Küchenhersteller Störmer hat Sitz von Enger nach Rödinghausen verlegt. (nw.de [abgerufen am 13. März 2021]).
- Störmer: Umwandlung zur „digitalen AG“. (moebelkultur.de [abgerufen am 13. März 2021]).