Es geschah in einer Nacht (1955)
Es geschah in einer Nacht ist ein US-amerikanischer Kriminalfilm aus dem Jahr 1955, der auf der gleichnamigen Radioserie von 1951 basiert. Jack Webb spielte in dem Film die Titelrolle und führte Regie. In weiteren Hauptrollen sind Janet Leigh und Edmond O’Brien zu sehen. Peggy Lee stellte die Alkoholikerin und Jazzsängerin Rose Hopkins dar und wurde bei der Oscarverleihung 1956 für den Oscar als Beste Nebendarstellerin nominiert. Ella Fitzgerald hatte einen Cameoauftritt als Sängerin Maggie Jackson. Lee Marvin, Martin Milner und Jayne Mansfield hatten eine ihrer ersten Filmrollen. In den USA hatte der Film am 31. Juli 1955 Premiere, in Deutschland am 9. Dezember 1955, in Österreich am 9. März 1956 und in der Schweiz am 10. August 2003 auf dem Locarno Film Festival.
Film | |
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Titel | Es geschah in einer Nacht |
Originaltitel | Pete Kelly’s Blues |
Produktionsland | Vereinigte Staaten |
Originalsprache | Englisch |
Erscheinungsjahr | 1955 |
Länge | 95 Minuten |
Stab | |
Regie | Jack Webb |
Drehbuch | Richard L. Breen |
Produktion | Jack Webb |
Musik | Arthur Hamilton, Ray Heindorf, David Buttolph, Matty Matlock |
Kamera | Harold Rosson |
Schnitt | Robert Leeds |
Besetzung | |
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Handlung
Kansas City 1927: Der Jazzmusiker Pete Kelly und seine Band Big 7 sind die Hausband im 17 Club, einem Speakeasy zur Zeit der Prohibition. Der Verbrecherboss Fran McCarg verlangt einen Teil an den mageren Einnahmen der Band. Vor Ende der Nacht befiehlt Rudy der Manager des Clubs, Kelly und der Band zum Haus der wohlhabenden Ivy Conrad zu gehen. Es handelt sich um eine Frau, die für rowdyhaften Party bekannt ist. Kelly geht zögerlich zu Party und auf dem Heimweg nach Kansas City werden er und seine Band von der Straße gedrängt.
In der folgenden Nacht wird Gangmitglied Guy Bettenhouser, McCargs rechte Hand, von Bandmitglied Firestone verprügelt. Kelly versucht daraufhin verzweifelt, die Dinge wieder in Ordnung zu bringen, aber ohne Erfolg. Als die Band ihren letzten Song spielt, stürmen zwei bewaffnete Männer durch die Eingangstür des Clubs. Kelly versucht, Firestone zu retten, indem er ihn zurückschickt, doch Firestone wird in der Gasse erschossen. Müde und frustriert über den Mord an seinem Schlagzeuger und die anschließende Abreise von Al, Klarinettist der Band und langjähriger Freund von Kelly, kehrt Kelly in seine Wohnung zurück und findet Ivy, die auf ihn wartet. Obwohl er sich zunächst gegen ihre Avancen wehrt, gehen die beiden eine Beziehung ein, die in einer Verlobung endet.
Später treffen sich alle lokalen Bandleader heimlich, um zu entscheiden, wie sie auf den Druck von McCarg reagieren sollen. Als Kelly mitteilt, dass er keinen Widerstand leisten wird, schließen sich die Anderen an. Detektiv George Tennell versucht, McCarg zu Fall zu bringen und will hierfür die Hilfe von Kelly in Anspruch nehmen. Dieser lehnt aber ab.
McCarg versucht, sich mit Kelly anzufreunden und erzählt ihm, dass Bettenhouser bei Firestones Mord allein gehandelt hat. Außerdem stellt er Kelly ein neues Bandmitglied vor: seine Gangsterbraut Rose Hopkins. Rose, die die Verlobung von Pete und Ivy feiert, hat etwas zu viel getrunken und kann deshalb nicht singen. McCarg jagt sie wütend in ihre Garderobe und schlägt sie. Kelly wendet sich danach an Tennell, der ihm mitteilt, dass Bettenhouser die Stadt verlassen hat.
Al will Kelly sehen. Kellys verzwickte Situation beunruhigt beide, sie schließen sich aber wieder zusammen und Al macht wieder bei der Band mit. Als Kelly merkt, dass er mit der Situation falsch umgegangen ist, versucht er, sich einen Ausweg zu verschaffen, doch McCarg schüchtert ihn ein, weiterzumachen. Währenddessen beschließt Ivy, die sich von Kellys Engagement für seine Musik ausgeschlossen fühlt, ihren eigenen Weg zu gehen.
Kelly bekommt eine Aufforderung, jemanden zu treffen. Dieser stellt sich als Bettenhouser heraus. Er sagt Kelly, dass es McCarg war, der Firestones Tod befohlen hat, aber wenn Kelly bis Tagesanbruch 1200 Dollar besorgen kann, wird Bettenhouser ihm helfen. Kelly stimmt zu. Bettenhouser sagt ihm auch, er könne in McCargs Büro im Everglade Ballroom annullierte Schecks und Papiere vorfinden.
Zurück im Club bewaffnet sich Kelly, wird aber von Ivy aufgehalten, die einen letzten Tanz mit ihm will. Er besteht darauf, dass er keine Zeit hat. Kelly findet die Papiere, die er braucht, aber er kommt zurück nachdem ein lautes Orchester zu spielen beginnt. Ivy folgt Kelly in den Ballsaal, lässt die Musik spielen und macht alle Lichter an. Kelly stimmt ängstlich einem letzten Tanz zu, wird aber bald von McCarg und zweien seiner Männer eingekreist. Einer ist Bettenhouser! Kelly ist in der Falle.
Es kommt zu einer Schießerei. Bettenhouser versucht, eine bessere Schussposition zu erreichen, aber Kelly kann zuerst schießen. McCargs anderer Gefolgsmann versucht Kelly zu erschießen, aber Kelly wirft einen Stuhl nach ihm und verwundet dadurch McCarg tödlich. Als der Bewaffnete dies sieht, ergibt er sich.
Zurück im 17 Club ist alles wie gewohnt – die Band spielt und Ivy und Pete sind wieder zusammen.
Synchronisation
Die Synchronisation führte die Deutsche Mondial Film durch.[1]
Darsteller | Sprecher | Rolle |
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Edmond O’Brien | Wolfgang Lukschy | Frank McCarg |
Andy Devine | Jochen Brockmann | George Tennell |
John Dennis | Wolfgang Preiss | Guy Bettenhouser |
Janet Leigh | Marion Degler | Ivy Conrad |
Jack Webb | Hans Nielsen | Pete Kelly |
Peggy Lee | Tilly Lauenstein | Rose Hopkins |
Than Wyenn | Gerd Martienzen | Rudy Shulag |
Im Film vorgestellte Songs
- „Just a Closer Walk with Thee“ (Traditional) – Chor
- „Sugar (That Sugar Baby O’ Mine)“ (Maceo Pinkard, Edna Alexander, Sidney D. Mitchell) – Big 7 (Matty Matlock’s Dixielanders), Peggy Lee (Gesang)
- „I’m Gonna Meet My Sweetie Now“ (Jesse Greer, Benny Davis) – Janet Leigh (Gesang)
- „Somebody Loves Me“ (George Gershwin, Buddy DeSylva, Ballard MacDonald) – Big 7 (Matty Matlock’s Dixielanders), Peggy Lee (Gesang)
- „Bye Bye Blackbird“ (Ray Henderson, Mort Dixon) – Martin Milner, Lee Marvin & andere Darsteller
- „Hard Hearted Hannah“ (Milton Ager, Jack Yellen, Bob Bigelow, Charles Bates) – Ella Fitzgerald (Gesang)
- „He Needs Me“ (Arthur Hamilton) – Peggy Lee mit Big 7 (Matty Matlock’s Dixielanders)
- „Sing a Rainbow“ (Arthur Hamilton) – Peggy Lee (Gesang)
- „Pete Kelly’s Blues“ (Ray Heindorf, Sammy Cahn) – Ella Fitzgerald (Gesang)
- Ella Hums the Blues (Ella Fitzgerald) – Ella Fitzgerald
- „Smiles“ (Lee S. Roberts) – Big 7 (Matty Matlock’s Dixielanders)
- „Breezin’ Along with the Breeze“ (Haven Gillespie, Seymour Simons, Richard A. Whiting) – Big 7 (Matty Matlock’s Dixielanders)
- „Oh, Didn’t He Ramble“ (W. C. Handy) – Big 7 (Matty Matlock’s Dixielanders)
- „After I Say I’m Sorry“(Walter Donaldson, Abe Lyman) – Big 7 (Matty Matlock’s Dixielanders)
- „I Never Knew“ (Ted Fiorito, Gus Kahn) – Big 7 (Matty Matlock’s Dixielanders)
Die Musik des Films erschien auf den beiden Alben
- Pete Kelly's Blues (Pete Kelly and His Big Seven) RCA Victor LPM1126
- Songs from Pete Kelly's Blues (Peggy Lee mit dem Orchester Hal Mooney, u. a. mit Dick Cathcart (tp), Matty Matlock (cl), Eddie Miller (ts), Dick McDonough (git), Nick Fatool, dr) Decca DL8166[2]
Weblinks
- Es geschah in einer Nacht in der Internet Movie Database (englisch)
- Pete Kelly's Blues bei AllMovie (englisch)
- Senses of Cinema: Pete Kelly’s Blues by John Flaus
- Movie trailer featuring Jack Webb with behind-the-scenes comments about the Pete Kelly’s Blues movie
- Es geschah in einer Nacht bei Rotten Tomatoes (englisch)
- Es geschah in einer Nacht in der Online-Filmdatenbank
Einzelnachweise
- Es geschah in einer Nacht. In: synchronkartei.de. Deutsche Synchronkartei, abgerufen am 31. Januar 2020.
- Tom Lord: The Jazz Discography (online, abgerufen 2. Februar 2020)