Erwin Huber (Bildhauer)
Karriere
Erwin Huber absolvierte zunächst die Kunstgewerbeschule Graz bei Wilhelm Gösser, Walter Ritter und Alexander Silveri. Schon während seiner Ausbildung an der Kunstgewerbeschule nahm die Künstlerpersönlichkeit Wilhelm Gössler den talentierten Schüler Erwin Huber in sein Atelier als Helfer auf, der ihm bei der Bildhauerarbeit zur Hand ging. Nach seiner Ausbildung arbeitete er in der Restaurier- und Bildhauerwerkstatt von Peter Neuböck. Erst nachdem er die klassische Arbeit des Bildhauers erlernt und mit ausreichend Praxis umgesetzt hatte, begann er sich der modernen Bildhauerreich zu widmen. Der Grazer Professor und Museumsdirektor Wilfried Skreiner nannte es „eine sensible Abstraktion“ die Erwin Huber auszeichnet. Gleichzeitig erkannte Wilfried Skreiner auch expressionistische Tendenzen im Schaffen von Erwin Huber. In weiterer Folge nahm er an der Sommerakademie in Salzburg teil und lernte dort die italienische Künstlerpersönlichkeit Giacomo Manzù kennen. Eingeladen von ihm ging er zur weiteren Ausbildung nach Italien zu Giacomo Manzù und lernte so die Moderne in Italien kennen und vor allem die Arbeiten von Giacomo Manzù als wesentliche Künstlerpersönlichkeit in seinem Werdegang und künstlerische Entwicklung.[1] Seit 1955 war Huber freischaffender Künstler und gehörte dem Kunstverein Werkbund an.
In seinen Arbeiten spiegelt sich hauptsächlich die menschliche Figur wider, die er profan oder sakral darstellte. Eine wesentliche Beachtung galt der Frau. Zusätzlich galt er auch als hervorragender Porträtist. Als solcher hat er wesentliche Persönlichkeiten aus Kunst und Politik porträtiert und sind diese öffentlich aufgestellt. Huber befasste sich sehr stark mit religiösen Themen.[1] Hierfür schuf er u. a. die Kruzifixe für den Steirischen Katholikentag 1981 und den Österreichischen Katholikentag 1983. Mit diesen Entwürfen bzw. Werken hat seine Entwicklung zum eigenständigen Schaffen begonnen und sich über Jahrzehnte fortgesetzt.
Auszeichnungen
- 1955 Förderungspreis der Stadt Graz
- 1956 Förderungspreis des Unterrichtsministeriums
- 1959 Förderungspreis der Stadt Graz
- 1980 Verleihung des Titels Professor
- 1989 Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst
- 1990 Großes Goldenes Ehrenzeichen des Landes Steiermark
- 1999 Vincent-van-Gogh Medaille, Antwerpen
- 1999 Josef-Krainer-Heimatpreis
Werke
- Porträtbüsten u. a.
- Peter Richard Oberhuber
- Josef Krainer sen. (Marmor)
- Stefan Greif (Sandstein)
- Viktor Geramb im Grazer Heimatsaal (Marmor)
- Joseph Stammel (Marmor)
- Hugo Wolf in der Steirischen Ehrengalerie in der Burg in Graz (Marmor)
- Robert Stolz (Kunststein in Graz-Mariatrost/Privatbesitz)
- Erzherzog Johann in Wien, Palazzo Pitti/Florenz, Peter-Tunner-Park/Leoben
- Hanns Koren im Grazer Stadtpark (Bronze)
- Peter Rosegger in Leoben (Bronze)
- Clemens Holzmeister (Bronze)
- Papst Johannes Paul II. (Bronze) Vatikan
- Henry Kissinger (Bronze) New York
- Eduard Speck (Bronze) Graz, Oper
- Alethea Garber (Bronze) New York und Graz
- Wilfried Skreiner, ca. 1980, Bronzeguss, Neue Galerie Graz
- Kirchentore (Bronze)
- Bischöflichen Gymnasium (ehem. Knabenseminar) in Graz
- Kirche St. Paul/Eisteichsiedlung in Graz
- Kirche St. Peter/Sulmtal
- Kirche Autal
- Glocken (Bronze)
- Bronzeschmuck der Domglocken in Graz
- Bronzeschmuck der Glocken der Kirche in Graz-Kroisbach
- Sakrale und profane Plastiken
- 1956: Hl. Georg, Pfarrkirche hl. Georg in Kraubath an der Mur[2]
- Sacré Cœur in Graz, Korpus (Eisen) am Hochaltar
- Stehender Heiland (Holz) in der erweiterten Leonhardkirche
- Hl. Josef mit Kind (Holz) bei den Barmherzigen Brüdern in Graz-Eggenberg
- Hl. Elisabeth (Holz) und Madonna mit Kind (Holz) in der Schwestern-Hauskapelle des Deutschordensspitals in Friesach
- Taufstein in der Pfarrkirche Edelschrott
- Hl. Vinzenz und Hl. Elisabeth (beide Holz) in der Marienkirche der Lazaristen in Graz
- Kreuzweg (Holzreliefs) in der Kapelle der Pflegeanstalt der Barmherzigen Brüder in Kainbach bei Graz
- Hl. Pampuri (Bronze) Kainbach
- Hl. Nikolaus (Sandstein) für den Joanneumspark in Graz
- Grabmal für Baron Boineburg (Leonhardfriedhof in Graz)
- Kriegerdenkmal in Deutsch-Goritz (Sandstein-Pièta)
- Storchenbrunnen in Bad Tatzmannsdorf (Kunststein)
- Brunnenplastik für Baumeister Bittner (Salzburg)
- Vier Evangelisten (Stein) für die neue Kapelle im Grazer Knabenseminar
- Mariazeller Madonna (Bronze) im Vatikan
- Kardinal Stickler (Vatikan)
- Christophorus mit Jesusknaben (Bronze), Sobother Bundesstraße (Bezirk Deutschlandsberg)
- Christus (Bronze) in Bad Radkersburg (Friedhof)
- Evangelist Johannes (Bronze) in Graz-Gries (Johanneskirche)
- Hl. Cäcilia (Bronze) in Graz (Dompfarre)
- Hl. Ägidius (Bronze) in Graz, Bürgergasse (neben Dom)
- Erzengel Gabriel (Bronze) in Graz-Mariatrost (Steintreppe zur Basilika)
- Evangelist Lukas in Graz-Mariatrost (Privatbesitz)
- Evangelist Johannes in Graz-Mariatrost (Privatbesitz)
- Hl. Petrus (Bronze) St. Peter im Sulmtal
- Viele weitere Bronzeplastiken (auch Bozetti) und Reliefe (religiös und profan) in Privatbesitz in Graz-Mariatrost
- Terracotta
- Terracotten (profan und sakral) in privater Hand
- barock gefasste Madonna mit Kind in Graz-Mariatrost (privat)
- Kunststeingüsse religiöser und profaner Art (Porträt von Robert Stolz in Graz-Mariatrost) in privater Hand
- Grafiken
- Grafiken (Zeichnungen und Entwürfe) in Rötel und Finelinerstift in privater Hand
- Sandsteinplastik (Zwerg in Art von Schloss Hellbrunn/Salzburg) in Graz-Mariatrost (privat)
Literatur
- Walter Brunner: Geschichte der Stadt Graz. Eigenverlag Stadt Graz, Graz 2003, ISBN 3-902234-02-4 (4 Bände).
- Bernd Holasek: Erwin Huber. Das plastische Werk. Monumedia Schnider Verlag, Graz, 1999, ISBN 3-902020-04-0
Weblinks
Einzelnachweise
- Mag. Bernd-F. Holasek: Erwin Huber Das plastische Werk. manu media Verlag schnider, Graz 1999, ISBN 3-902020-04-0.
- Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs: Steiermark (ohne Graz). 1982, Künstlerverzeichnis