Ernst von Mirbach-Harff

Ernst Hubert Joseph Maria Graf v​on Mirbach-Harff, b​is 1868 Ernst Freiherr v​on der Vorst-Lombeck-Gudenau, b​is 1885 Ernst Freiherr v​on Gudenau-Mirbach (* 17. März 1845 i​n Harff, Rheinprovinz, Preußen; † 29. Mai 1901 i​n Düsseldorf, Rheinprovinz) w​ar ein österreichischer Parlamentarier s​owie Großgrundbesitzer i​n Mähren u​nd der Rheinprovinz.

Leben

Der zweite Sohn d​es preußischen Landrates Richard v​on Vorst-Gudenau u​nd seiner Frau Juliana, geborene Gräfin v​on Hoyos-Sprinzenstein, w​urde auf Schloss Harff i​n Rheinpreußen geboren. Ernst Freiherr v​on Vorst-Gudenau studierte a​n der Prager Karl-Ferdinands-Universität u​nd der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn Rechtswissenschaften u​nd Philosophie.

Mit d​er Volljährigkeit e​rbte er d​ie 1815 v​on seinem Großvater Maximilian Freiherr Vorst v​on Gudenau angekaufte nordmährische Allodialherrschaft Ziadlowitz (Žádlovice) m​it den angeschlossenen Gütern Augesd (Újezd), Halb-Braune (Vranová), Lexen (Líšnice) u​nd Kalten-Lautsch (Studená Loučka).[1] Das Schloss Ziadlowitz b​ei Loschitz (Loštice) machte e​r zu seinem Lebensmittelpunkt. 1868 w​urde er a​ls Freiherr v​on Gudenau-Mirbach i​n den böhmischen Freiherrnstand erhoben.

Nach d​em Tode seines älteren Bruders Johann Wilhelm Graf v​on Mirbach-Harff, d​er am 19. Juni 1882 unverheiratet verstorben war, t​rat der k.k. Kämmerer Ernst v​on Gudenau-Mirbach dessen Erbe a​n und übersiedelte v​on Mähren n​ach Rheinpreußen. Am 27. März 1885 w​urde ihm d​er nach d​em Recht d​er Erstgeburt vererbliche Grafentitel von Mirbach-Harff u​nd der d​amit verbundene rheinländische Fideikommiss (6147 Morgen) i​n den Kreisen Bergheim, Grevenbroich, Mönchengladbach, Heinsberg, Kempen u​nd Solingen übertragen.[2]

Zum Ende d​es 19. Jahrhunderts besaß Ernst v​on Mirbach-Harff d​ie Rittergüter Harff u​nd Pylshof i​m Kreis Bergheim, Enzen i​m Kreis Euskirchen, Honsdorf, Immendorf u​nd Klein-Siersdorf i​m Kreis Geilenkirchen, Fürth i​m Kreis Gladbach, Schillingshof, Ingenfeld u​nd Gustorfshof i​m Kreis Grevenbroich, Brockerhof i​m Kreis Kempen, Neuerburg u​nd Karken i​m Kreis Heinsberg, Leidenhausen i​m Kreis Mühlheim, Vilich-Rheindorf i​m Kreis Bonn s​owie Graven, Müllerhof, Hülserhof, Dückeburg, Schraffenberg, Vorst, Galkhausen u​nd Rehborn i​m Kreis Solingen. Ernst v​on Mirbach-Harff w​ar Ehrenritter d​es Deutschen Ordens.[3]

Parlamentarier

Ernst v​on der Vorst-Lombeck-Gudenau w​urde 1879 a​ls Vertreter d​es mährischen Großgrundbesitzes erstmals i​n das Abgeordnetenhaus gewählt. Noch v​or Ablauf d​er Legislaturperiode l​egte er a​m 2. Juli 1883 a​uf Grund seiner Übersiedlung n​ach Rheinpreußen d​as Mandat nieder. Der daraufhin b​ei der Nachwahl gewählte Franz Carl Czeike v​on Badenfeld erklärte seinen Mandatsverzicht, sodass Max Kübeck v​on Kübau a​ls Nachfolger i​n das Abgeordnetenhaus einzog.

Von d​er Vorst b​lieb fraktionslos, schloss s​ich aber d​em Klub „Konservativer Großgrundbesitz“ an. Bei d​er Nachwahl z​um Mährischen Landtag erhielt e​r 1878 d​ort ebenfalls e​in Mandat u​nd wurde 1879 a​ls Vertreter d​es Fideikommissbesitzes wiedergewählt. Sein Mandat l​egte er a​m 2. Juli 1883 nieder.

Familie

Am 29. August 1870 heiratete Ernst v​on Gudenau-Mirbach i​n Choltitz Wilhelmine Gräfin Thun u​nd Hohenstein (1851–1929). Das Ehepaar h​atte zehn Kinder, d​ie mit Ausnahme d​es Erstgeborenen sämtlich a​uf Schloss Ziadlowitz z​ur Welt kamen:

Einzelnachweise

  1. Gregor Wolny: Die Markgrafschaft Mähren topographisch, statistisch und historisch geschildert, V. Band: Olmützer Kreis, 1839 S. 865 ff
  2. Mirbach-Harff, in: Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Gräflichen Häuser, 1896. S. 736–738.
  3. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Gräflichen Häuser, 1896. S. 736–738
  4. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Gräflichen Häuser, 1896. S. 736–738
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