Ernst Wilhelm von Salisch
Ernst Wilhelm von Salisch (* 29. Juni 1649 in Maschelhammer bei Oels in Niederschlesien; † 7. Februar 1711 in Breda) war ein schlesischer Adliger, republikanisch-niederländischer und kaiserlicher General.
Leben
Ernst Wilhelm von Salisch entstammte dem namhaften schlesischen Adelsgeschlecht der von Salisch. Seine Eltern waren der Erbherr auf Simmenau bei Constadt und Michelwitz bei Strehlen, Nicolaus Ernst von Salisch und Anna von Hess und Stein.[1] Er heiratete im Jahre 1686 Anna Sophie von Kospoth (* 1669; † 1746), Tochter des Oberhofmarschall zu Oels und Bernstädt Just von Salisch (* 1619; † 1676) und damit Schwester und Erbin der 1711 nobilitierten Grafen von Kospoth.[2] Aus der Ehe gingen vier Söhne und 6 Töchter hervor, von denen jedoch keines den Vater überlebte.[1] Wenigstens eine Tochter, Anna Maria Ernestina von Salisch (* 1688; † 1709), erreichte das Alter zur Ehe und wurde 1708 mit Graf Karl Wilhelm von Erbach-Fürstenau (* 1680; † 1714) vermählt.
Seine Laufbahn begann 1671 als Leib-Fähnrich Herzogs Anton Ulrich von Braunschweig-Wolfenbüttel. 1676 wird er als Major im republikanisch niedererländischen „Infanterieregiment Holstein-Norburg“ genannt, 1675 dort Oberstleutnant. Als der Regimentshinhaber Rudolf Friedrich von Holstein-Norburg (* 1645; † 1688) verstarb, wurde er im Rang eines Kolonel seinerseits Inhaber des Regiments.[3] Am 25. Oktober 1694 avancierte er zum Generalmajor, bereits am 25. April 1697 zum Generalleutnant, am 1. Oktober 1702 zum kaiserlichen Feldmarschallleutnant, am 13. Oktober 1704 zum General der Infanterie und schließlich am 3. April 1706 zum Feldzeugmeister. Sein Regiment führte er bis zu seinem Tode und wurde dann von Hans Wolf von Buchwitz und Buchau († 1740) als Regimentsinhaber beerbt.
Bei der Belagerung von Meenen im Zuge des Spanischen Erbfolgekrieges wo er das Kommando führte, tat er sich insbesondere hervor und beeindruckt durch sein strategisches Vorgehen den französischen Kommandanten Marquis de Laramain, den er zum Abzug zwang, auf das Tiefste.
Salisch war Erbherr auf den Gütern Jetzel, Ober- und Nieder Boguslawitz, Grabke, Koche und Grünhof. Er war Gouverneur von Breda wo er auch sein Leben beschloss.
Literatur
- Antonio Schmidt-Brentano: Kaiserliche und k.k. Generale (1618–1815) Österreichisches Staatsarchiv 2006, S. 87 (abgerufen am 8. Februar 2012)
- Johann Sinapius: Schlesische Curiositaten darinnen die ansehnlichen Geschlechter des schlesischen Adels. Leipzig 1720, Band I, S. 797 (abgerufen am 8. Februar 2012)
Weblinks
- Gemäldeporträt im Britischen Museum (abgerufen am 8. Februar 2012)
- Stab des Infanterie Regiments 673c (Memento vom 11. September 2009 im Internet Archive) (abgerufen am 8. Februar 2012)
- Der Wandepitaph der Eheleute Salisch in der Filialkirche von Zessel wird i. d. R. Johann Albrecht Siegwitz zugeschrieben (abgerufen am 8. Februar 2012)
Einzelnachweise
- Carl Günther Ludovici (Hrsg.): Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste. Leipzig 1742, Band 33, Sp. 936
- Friedrich Bülau: Geheime Geschichten und rätselhafte Menschen Leipzig 1864, Band 9, S. 343–345
- Vgl. Stab des Infanterie Regiments 673c (Memento vom 11. September 2009 im Internet Archive)