Ernst Roeder (Schriftsteller)

Ernst Roeder (* 17. März 1862 i​n Schmelz (Saar), Ortsteil Bettingen; † 29. April 1897 i​n Dresden) w​ar ein deutscher Schriftsteller u​nd Redakteur. Er verwendete gelegentlich a​ls Pseudonym d​en Namen Rotteck, E(rnst).[1]

Leben

Philipp Ernst Roeder war der Sohn eines Forstbeamten. Er verlebte seine Kindheit vor allem bei seinen Großeltern in Hausbach bei Losbach. Nach dem Besuch der höheren Bürgerschule in Saarlouis absolvierte er die Gewerbeschule in Saarbrücken und studierte schließlich in Dresden Wirtschaft, Geschichte und Literaturgeschichte. Vorübergehend wurde er nach dem Studium im Handel tätig, bis er eine Beamtenstelle in St. Louis (Elsass) bekam. Im Frühjahr 1883 zog Roeder wieder nach Dresden zurück und wurde dort Redakteur bei der Zeitschrift Deutsches Dichterheim, einem Organ für Dichtkunst und Kritik. Im Jahr 1886 verließ er diese Arbeitsstelle und wurde Mitarbeiter beim Dresdner Anzeiger und anschließend bei den von Edgar Pierson (1848–1919) herausgegebenen Neuen poetischen Blättern.[2] Bis zu seinem Tod im Frühjahr 1897 leitete Roeder als Vorsitzender einen 1886 in Dresden gegründeten „Verein zur Pflege der Literatur“, die Litterarische Gesellschaft,[3] in der auch die Dichterin Adele Osterloh (1857–1946) Mitglied war.

Verheiratet w​ar Roeder m​it der italienischen Violinvirtuosin Adelaide Milanollo,[4] geboren a​m 26. September 1872 i​n Oberitalien. Die Künstlerin h​atte Bekanntheit u​nter anderem dadurch erreicht, d​ass sie n​och 1888 v​or Kaiser Wilhelm I. spielen durfte.

Im Juli 1907 g​ab Adelaide Milanollo-Roeder i​hre Stellung a​ls Lehrerin a​m Königlich-sächsischen Konservatorium auf. Sie heiratete i​hren Schwager, d​en Ingenieur Julius Roeder, e​inen Bruder i​hres verstorbenen Ehemannes, u​nd wohnte m​it ihm a​b 1. September 1907 n​icht mehr i​n Dresden, i​n der Nürnberger Straße 50[5], sondern i​n Bous (Saar).[6]

Schriften

  • Das Dresdner Hoftheater der Gegenwart. Biographisch-kritische Skizzen der Mitglieder; Neue Folge. Dresden 1896
  • Die „Alte Stadt“ auf der Ausstellung des sächsischen Handwerks und Kunstgewerbes in Dresden. In: Illustrirte Zeit, 25. Juli 1896, S. 98
  • Leben. Gedichte, 1882
  • Junges Leben. 2. Auflage 1884
  • Was das Heimchen zirpt. 1884[7]
  • Gedichte 1886
  • Märzveilchen, Gedicht, 1888

Einzelnachweise

  1. Michael Holzmann, Hanns Bohatta: Deutsches Pseudonymen-Lexikon, Wien/Leipzig 1906, S. 241; DNB 947798137
  2. Franz Brümmer: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Teil 5., 6. Aufl. Leipzig 1913, S. 21, Stichwort Roeder, Ernst; DNB 986740365.
  3. Adressbuch Dresden 1897, III. Teil, 5. Abschnitt, S. 111, Spalte 2; Digitalisat SLUB Dresden
  4. Adressbuch Dresden 1897, I. Teil S. 338, Spalte 1; Digitalisat SLUB Dresden
  5. Adressbuch Dresden 1897, III. Teil, S. 449, Spalte 2; Digitalisat SLUB Dresden
  6. Volger, Bruno (Hrsg.): Sachsens Gelehrte, Künstler und Schriftsteller in Wort und Bild, nebst einem Anhang "Nichtsachsen", Leipzig-Gohlis 1907/08, S. 104, Stichwort: "Milanollo-Roeder, Adelaide"; DNB 1002967759
  7. Titelaufnahme bei Paul Emil Richter: Verzeichnis der neuen Werke der Königl. öffentl. Bibliothek zu Dresden, Band 2, S. 34 und 57

Literatur

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