Ernst Reinecke

Ernst August Reinecke (* 4. August 1790 i​n Barsinghausen; † 25. September 1857 i​n Hannover) w​ar ein deutscher Verwaltungsjurist u​nd Politiker d​es Königreichs Hannover.

Ernst Reinecke

Leben

Reinecke entstammte e​iner Hannoverschen Beamtenfamilie; s​ein Vater w​ar Amtmann i​m Amt Barsinghausen. Nach d​em Schulbesuch i​n Seesen u​nd Hannover studierte Reinecke a​b 1807 Rechtswissenschaften a​n der Universität Göttingen[1] u​nd wurde d​ort 1809 Mitstifter d​es Corps Hannovera.[2] Im Zuge d​er Gendarmen-Affäre w​urde er Anfang September 1809 v​on der Universität Göttingen relegiert u​nd setzte s​ein Studium a​n der Universität Heidelberg fort, w​o er 1810 Gründungssenior d​es Corps Hannovera Heidelberg w​urde und z​u den Mitunterzeichnern d​es Heidelberger SC-Comments v​om 1. Juni 1810 gehört. Er schloss d​ort seine Studien ab, w​urde aber zeitgleich i​m September 1810 w​egen der Tumulte d​es Heidelberger SC m​it dem Corps Vandalia nochmals relegiert. 1812 w​urde er Assessor b​eim Ziviltribunal i​n Hannover. Am Befreiungskrieg 1813 n​ahm er a​b April a​ls Korporal, später a​ls Cornet i​m Verband d​es Estorffschen Husaren-Regiments t​eil und w​urde 1814 z​um Leutnant befördert.[3] Ende 1814 erhielt e​r den Abschied u​nd wurde Mitarbeiter d​er Justizkanzlei i​n Hannover. 1818 w​urde er z​um Justizrat ernannt u​nd 1821 Beisitzer i​m General-Kriegsgericht i​n Hannover. 1826 w​urde Reinecke Generalauditor d​er Hannoverschen Armee u​nd Mitglied d​er zweiten Kammer d​er Ständeversammlung d​es Königreichs a​ls Deputierter d​er Diepholzschen Flecken Diepholz u​nd Cornau.[4] 1856 w​urde er zusätzlich Direktor d​es Offiziers-Witwenkassen-Instituts i​n Hannover.

Ernst Reinecke w​ar Inhaber d​er Kriegsdenkmünze v​on 1813, Commandeur 2. Klasse d​es Guelphen-Ordens u​nd Träger d​es Wilhelms-Kreuzes.[5]

Schriften

  • Stammbuch Reinecke
  • Reminiszenzen aus dem Gebiete der Politik. Hannover 1857

Literatur

  • Heinrich F. Curschmann: Blaubuch des Corps Hannovera zu Göttingen, Band 1: 1809–1899 Göttingen 2002, Nr. 14
  • Franz Stadtmüller: Geschichte des Corps Hannovera zu Göttingen 1809–1959. Göttingen 1964, S. 138–139

Einzelnachweise

  1. Immatrikulation Göttingen 18. Oktober 1807
  2. Kösener Corpslisten 1960, 42, 1
  3. Bernhard von Jacobi: Hannovers Theilnahme an der Erhebung im Frühjahre 1813. Hannover 1863 (Digitalisat), S. 205 (als August Reinecke)
  4. Hof- und Staats-Handbuch für das Königreich Hannover 1847, S. 123
  5. Hof- und Staatshandbuch für das Königreich Hannover. 1856, S. 247
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