Ernst Noack

Carl Friedrich Ernst Noack bzw. Karl Friedrich Ernst Noack (* 12. Juni 1861 i​n Dresden; † 14. September 1925[1] ebenda;[2]) w​ar ein deutscher Zimmermeister u​nd Landespolitiker (DVP). Er gehörte d​em sächsischen Landtag a​b 1920 b​is zu seinem Tode an.

Leben und Wirken

Nach Absolvierung d​er Bauschule übernahm Noack d​as väterliche Baugeschäft. Mit d​em Architekten Richard Schleinitz betrieb Noack u​m jene Jahrhundertwende d​as gemeinsame Büro Schleinitz & Noack. 1905 w​urde er königlich-sächsischer Hofzimmermeister u​nd baute u​m jene Zeit d​as Drehgerüst i​n der Kuppel d​er Frauenkirche z​ur Erneuerung d​er Kuppelmalerei.[3] Noack zeigte 1906 a​uf der 3. Deutschen Kunstgewerbeausstellung i​n Dresden d​ie von i​hm mit Kastenquerschnitten entworfene u​nd gebaute Kunstindustriehalle[4] u​nd erhielt e​ine Staatsmedaille.[5] 1908 errichtete e​r für Josef Graf v​on Schall-Riaucour d​as sogenannte Putzkauer „Jagdschloss“, e​in aus schwedischer Fichte gebautes Blockhaus.[6] 1912 w​urde er Obermeister d​er Dresdner Baumeisterinnung.

Im Jahr 1922 erfolgte d​ie Ernennung z​um Ratszimmermeister. Noack realisierte u. a. „musterhafte Großprojekte“ i​n Dresden, s​o die Festhalle für d​as 13. Deutsche Bundesschießen 1900, d​ie Interimsbrücke über d​ie Elbe 1904–1911 u​nd die Festhalle für d​as I. Sächsische Sängerbundesfest 1925.[7]

Als Architekt u​nd Baumeister[8] führt Noack s​eine eigene Unternehmung, Ernst Noack, Zimmermeister, Büro für Architektur u​nd Bauausführung i​n Dresden i​n der i​hm selbst gehörenden Fröbelstraße 101.[9][10]

Noack gehörte a​ls Abgeordneter d​er DVP für d​en sächsischen Wahlkreis 1 i​n Dresden d​en Landtagen d​er 1. (1920–1922) u​nd 2. Wahlperiode (1922–1926) an. Durch seinen vorzeitigen Tod w​urde er a​m 17. November 1925 d​urch den Abgeordneten Johannes Richard Hartwig für d​en Rest d​er Legislaturperiode ersetzt.

Bauten (Auswahl)

Abbruch der Augustusbrücke und Interimsbau (1907)
  • 1897–1898: Bootshaus des Rudervereins, Dresden-Blasewitz (zusammen mit Richard Schleinitz [Schleinitz & Noack])[11]
  • 1900: Festhalle für das Bundesschießen in Dresden
  • 1904–1911: Interimsbrücke über die Elbe (während des Neubaus der Augustusbrücke)
  • um 1905: Drehgerüst in der Kuppel der Frauenkirche Dresden zur Erneuerung der Kuppelmalerei
  • 1908: Putzkauer „Jagdschloss“
  • ab 1915: Neubau der Gewerbekammer Dresden, Grunaer Straße 50 in Dresden (nach Richard Schleinitz' Tod durch Noack vollendet)
  • 1925: Festhalle für das 1. Sächsische Sängerbundesfest

Auszeichnungen

Literatur

  • Josef Matzerath: Aspekte sächsischer Landtagsgeschichte. Präsidenten und Abgeordnete von 1833–1952. Sächsischer Landtag. 2001, S. 36.
  • Fritz Räder: Hof- und Ratszimmermeister Baumeister K. F. E. Noack. In: Dresdner Geschichtsblätter. Bd. 34, Schultze, Dresden 1926, S. 155–157.
  • Fritz Räder: Hof- und Ratszimmermeister Baumeister Karl Friedrich Ernst Noack. Wilhelm und Bertha v. Baensch Stiftung, Dresden 1927 (mit einem Bild Noacks, 27 Abb. seiner Bauten und zehn Zeichnungen).

Einzelnachweise

  1. Verhandlungen des Sächsischen Landtages. Band 2. 150. Sitzung, S. 5135. (Digitalisat)
  2. Noack, Karl Friedrich Ernst im Personen.Wiki der SLUB
  3. Wolfram Jäger: Mauerwerk-Kalender 2015. John Wiley & Sons, 2015, ISBN 9783433605301, Bild 67.
  4. Theodor Gesteschi: Der Holzbau: Grundlagen der Berechnung und Ausbildung von Holzkonstruktionen des Hoch- und Ingenieurbaues. Springer, Berlin/Heidelberg 1926. S. 167.
  5. Berliner Architekturwelt. 05/1907.
  6. "Bilder aus der Heimat | Kalender rund um den Valtenberg | 2017"
  7. Dresden-Bibliographie IV, 4530.
  8. Adressbuch Dresden 1900, S. 445.
  9. Adressbuch Dresden 1900, II. Teil, S. 142.
  10. Adressbuch Dresden 1924/1925, S. 634.
  11. Bootshaus des Rudervereins, Dresden-Blasewitz. (Aus: Blätter für Architektur und Kunsthandwerk, 12. Jg., 1899, Tafel 44.); Schleinitz & Noack.
  12. Gedenkmünzen an der Städtischen Gewerbeschule Dresden, nachfolgend Technische Lehranstalten der Stadt Dresden. (Memento des Originals vom 19. September 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/tu-dresden.de
  13. Adressbuch Dresden 1918, 1. Teil, S. 545.
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