Ernst Knoblauch

Ernst Knoblauch (* 15. Dezember 1868 i​n Essen; † 9. Dezember 1955 ebenda[1]) w​ar ein deutscher Architekt, d​er durch zahlreiche Büro- u​nd Geschäftshäuser z​um Erscheinungsbild d​er Stadt Essen beitrug.

Leben

Ernst Knoblauch h​atte im Berliner Architekturbüro v​on Heinrich Kayser u​nd Karl v​on Großheim s​owie in d​eren Niederlassung i​n Düsseldorf gearbeitet, b​evor er 1893 n​ach Essen k​am und a​ls selbstständiger Architekt tätig wurde. Von Anfang a​n zählte d​ie Verwendung moderner Eisenbeton-Konstruktionen z​u seinen Spezialitäten[2]. Knoblauch realisierte i​n den Jahren b​is zur Jahrhundertwende 1900 Wohn- u​nd Geschäftshäuser, Villen, Restaurants, Hotels, Fabriken, Eiskeller etc.[3] Er w​ar in d​en 1920er Jahren Mitglied i​m Bund Deutscher Architekten. Nach d​em Zweiten Weltkrieg beteiligte e​r sich n​och am Wiederaufbau i​n Essen.

Bauten (Auswahl)

  • 1893: Geschäftshaus der Kleiderfabrik Gebr. Klarbach AG in Essen, Theaterplatz 9
Das Haus diente später als Kaufhaus des Konsumvereins „Eintracht“, seine Bausubstanz wurde 1928 zumindest teilweise in den Neubau der Stadtsparkasse einbezogen.
  • 1905: Kaufhaus der Firma H. & L. Freudenberg in Essen, Limbecker Straße 20–28 (nicht erhalten)
  • 1906: Hotel zur Post in Essen, Kettwiger Straße 19 (späteres Hotel zum Ritter), unter Denkmalschutz[4]
  • vor 1910: Parkhotel in Essen, Huyssenallee 1 (im Zweiten Weltkrieg zerstört)
  • 1910–1912: Kaufhaus der Overbeck & Weller oHG in Gelsenkirchen, Bahnhofstraße 4 / Ahstraße (nicht erhalten)
  • 1911: evangelische Volksschule in Essen-Bredeney, Graf-Spee-Straße 23 (spätere Graf-Spee-Schule), unter Denkmalschutz[5]
  • 1911–1912: Kaufhaus der Overbeck & Weller oHG in Essen, Kopstadtplatz 10–12 / Kasteienstraße (heute genannt Carl-Overbeck-Haus, verändert wiederaufgebaut)
Die Architektur des Gebäudes zeigt Anklänge an den Jugendstil, wurde aber im Zweiten Weltkrieg teilweise beschädigt und danach in schlichterer Form instand gesetzt.
  • vor 1914: Geschäftshaus der Kleiderfabrik Neumann & Mendel in Essen, Bachstraße 5
  • 1927: Umbau eines Geschäftshauses für die Firma Adolf Jonas in Köln
  • 1927–1928: Büro- und Geschäftshaus Allbau-Haus für die Allgemeiner Bauverein Essen AG in Essen, Pferdemarkt 5/7 / Viehofer Straße, (seit 1997 unter Denkmalschutz[6]; heute unter anderem von der Sparkasse Essen genutzt)
  • 1928: Büro- und Geschäftshaus RoBa-Haus für die Rosendahl & Bachrach AG in Essen, Kruppstraße 30 (späteres Osram-Haus), unter Denkmalschutz[7]

Literatur

  • Paul Joseph Cremers (Einleitung): Ernst Knoblauch. (= Neue Werkkunst.) F. E. Hübsch, Berlin / Leipzig / Wien 1929.
  • Karl Sabel: Sie bauten unsere Stadt. Aber wer kennt Ihre Namen? Wir erinnern an Ernst Knoblauch. In: Westdeutsche Allgemeine Zeitung vom 13. Dezember 1955.
  • Knoblauch, Ernst. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band 3: K–P. E. A. Seemann, Leipzig 1956, S. 71.
(ohne Lebensdaten, nur stichwortartige Wiedergabe der wichtigsten Informationen aus der Cremers-Einleitung von 1929)
  • Barbara Fischer: Das ehemalige Allbauhaus in Essen. (= Rheinische Kunststätten, Band 433.) Neusser Druckerei und Verlag, Neuss 1998, ISBN 3-88094-838-0.

Fußnoten

  1. Westdeutsche Allgemeine Zeitung vom 13. Dezember 1955: Nachrufe
  2. Paul Joseph Cremers (Einl.): Ernst Knoblauch. (= Neue Werkkunst.) Friedrich Ernst Hübsch Verlag, Berlin, 1929.
  3. Anzeige im Essener Adressbuch 1898
  4. Hotel zum Ritter in der Denkmalliste der Stadt Essen; abgerufen am 30. November 2017
  5. Graf-Spee-Schule in der Denkmalliste der Stadt Essen; abgerufen am 30. November 2017
  6. Allbau-Haus in der Denkmalliste der Stadt Essen; abgerufen am 30. November 2017
  7. Osram-Haus in der Denkmalliste der Stadt Essen; abgerufen am 30. November 2017
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