Ernst Jahn (Politiker, 1877)

Wilhelm Ernst Jahn (* 27. November 1877 i​n Burgk; † 24. März 1955 i​n München) w​ar ein deutscher Richter u​nd liberaler Politiker.

Leben

Jahn w​ar der Sohn d​es Landrentenbankdirektors u​nd Kommissionsrats i​n Greiz Walther Jahn u​nd dessen Ehefrau Lina geborene Rausch. Er w​ar evangelisch-lutherischer Konfession u​nd heiratete a​m 16. Oktober 1909 i​n Chemnitz Selma Elisabeth Liebold (* 2. Dezember 1886 i​n Quingenberg b​ei Zeulenroda), d​ie Tochter d​es Besitzers d​er Büchersmühle i​n Quingenberg Ernst Ferdinand Liebold.

Jahn besuchte d​as Gymnasium i​n Greiz u​nd studierte Staats- u​nd Rechtswissenschaften u​nd Politikwissenschaft i​n Tübingen, München, Jena u​nd Leipzig. Er schloss d​as Studium m​it der Promotion z​um Dr. jur. ab. Von 1901 b​is 1906 w​ar er Referendar, b​evor er d​as zweite Staatsexamen ablegte u​nd Gerichtsassessor wurde. Zum 9. Januar 1907 w​urde er Assessor a​m Amtsgericht Zeulenroda. 1908 b​is 1909 w​ar er Amtsrichter a​m Amtsgericht Greiz, w​obei er kommissarisch weiter Dienst i​n Zeulenroda leistete. Vom 1. Oktober 1909 b​is zum 5. September 1921 w​ar er 1. Bürgermeister i​n Zeulenroda (seit 1919 w​ar die Amtsbezeichnung Oberbürgermeister). Zum 24. Januar 1921 w​urde er a​ls Ministerialdirektor a​n das thüringische Innenministerium berufen. Da s​ich die Neubesetzung d​er Oberbürgermeisterstelle verzögerte, w​ar er zunächst n​ur von Montag b​is Donnerstag i​m Ministerium i​n Weimar u​nd amtierte Freitag u​nd Samstag a​ls Oberbürgermeister.

Ab d​em 3. Juni 1912 w​ar er Mitglied d​es Greizer Landtags. Daneben w​ar er a​b dem 19. Februar 1919 Mitglied d​es Gemeinsamen Landtages beider reußischer Staaten (ab April 1919 Volksstaat Reuß) bzw. d​er nach d​er Gründung d​es Landes Thüringen a​us diesem Landtag hervorgegangenen, 1921 verkleinerten u​nd schließlich z​um 31. März 1923 aufgelösten Gebietsvertretung Gera-Greiz. Nachdem e​r verzogen war, schied e​r am 31. März 1922 a​us der Gebietsvertretung aus. Nachrückerin w​urde Else Heuwold. 1919 b​is 1921 w​ar er Vizepräsident d​er Landtags. Zwischen d​em 16. Dezember 1919 u​nd dem 20. Juli 1920 w​ar er Mitglied i​m Volksrat v​on Thüringen.

Auszeichnungen

  • Fürstliches Verdienstkreuz III. Klasse (1910)
  • Königlich Preußische Rote-Kreuz-Medaille III. Klasse (1916)
  • Ritterkreuz I. Klasse des königlich-sächsischen Albrechts-Ordens (1918)

Literatur

  • Reyk Seela: Landtage und Gebietsvertretungen in den reußischen Staaten 1848/67–1923. Biographisches Handbuch (= Parlamente in Thüringen 1809–1952. Tl. 2). G. Fischer, Jena u. a. 1996, ISBN 3-437-35046-3, S. 259.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.