Ernst Hecker
Ernst Hecker (* 15. September 1907 in Aue (Sachsen); † 30. November 1983 ebenda) war ein deutscher Maler und Grafiker.
Leben
Nach seiner Schul- und Lehrzeit war Ernst Hecker zunächst als Gebrauchsgrafiker beschäftigt. In dieser Zeit bildete er sich autodidaktisch durch Zeichenstudien (Bleistift-, Kohle- und Rötelzeichnungen) in der Natur weiter, 1942 ging er zusätzlich an die Kunstakademie nach Dresden. Wichtig für ihn war besonders die Darstellung der Schönheit seiner Heimat, dem sächsischen Erzgebirge. Es entstanden neben Ölgemälden mit Blumen- und Pflanzenmotiven stimmungsvolle Landschaftsbilder wie Schneeschmelze im Erzgebirge, Talsperre Sosa, Blick ins Obererzgebirge, Burkhardtsgrün oder Blick vom Anton-Günther-Platz in Aue. Einige seiner Werke wurden im Kalender Sächsische Gebirgsheimat abgedruckt.
Gleich nach Ende des Zweiten Weltkriegs, 1945 fand in Aue die von Kurt Teubner organisierte Ausstellung Befreite Kunst statt. Hier waren mehrere Werke von Ernst Hecker zu sehen. Hecker hatte sein Atelier an der Bockauer Straße.[1]
In der DDR ging er zunehmend dazu über, Porträts seiner Mitmenschen, meist Arbeiter, zu zeichnen. So wurde das Porträt von Paul Adler, das den Titel Nach Feierabend erhielt, 1962 erfolgreich auf der Kunstausstellung in Karl-Marx-Stadt ausgestellt und anschließend vom Zentralkomitee der SED angekauft. Es folgten nun zahlreiche Aufträge von Porträts arbeitender Menschen wie beispielsweise Porträt des Arbeiterforschers Hans Richter oder Klare Köpfe – ehrliche Arbeit. Seine Liebe galt dem einfachen Menschen, dem „Kupferschmied“ (Bleistiftzeichnung), der Singenden Mutter, der alten Bammlern. Hervorragend sind diese Werke im Kreis ihres Lebensgefühles.[2]
Ab 1973 nutzte Hecker zusammen mit anderen einheimischen Künstlern wie Hans Weiß, Kurt Teubner oder Helmut Humann einen Ausstellungspavillon Bildende Kunst am Altmarkt in Aue, wo er seine Werke auch zum Verkauf anbieten konnte.[3]
Ehrungen und Ausstellungen
- 1954 Max-Pechstein-Preis
- 1956 Kunstpreis der Stadt Zwickau
- 1962 Kunstpreis des Bezirkes Karl-Marx-stadt
- 1967 Festveranstaltung der Stadt Aue zu seinem 60. Geburtstag mit einer Sonderausstellung seiner Werke
Vom 16. Februar bis 26. Mai 2019 zeigt das Stadtmuseum Aue (An der Bergfreiheit) eine Sonderausstellung mit Werken von Ernst Hecker. Zu sehen sind Grafiken aus dem Fundus des Museums.[1]
Literatur
- Erich Lorenz: Ernst Hecker zum 60. Geburtstag. In: Der Heimatfreund für das Erzgebirge, 12, 1967, Nr. 11, S. 198.
- Peter Rochhaus: Hecker, Ernst. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 70, de Gruyter, Berlin 2011, ISBN 978-3-11-023175-5, S. 515 f.
Einzelnachweise
- Pressemitteilung der Stadtverwaltung Aue vom 11. Februar 2019.
- Erich Lorenz: Ernst Hecker zum 60. Geburtstag. In: Der Heimatfreund für das Erzgebirge, 12, 1967, Nr. 11, S. 198.
- Ralf Petermann und Lothar Walther: Aue – 40 Jahre DDR-Alltag (Die Reihe Bilder aus der DDR). Sutton Verlag, Erfurt 2005, ISBN 3-89702-857-3; S. 37.