Ernst Fritsch

Ernst Paul Max Fritsch, (* 23. August 1892 i​n Charlottenburg; † 8. Dezember 1965 i​n Berlin) w​ar ein deutscher Maler u​nd Zeichenlehrer.

Leben und Werk

Ehrengrab, Potsdamer Chaussee 75, in Berlin-Nikolassee

Nach seinem Abschluss 1909 a​m Realgymnasium Lichterfelde begann Fritsch e​ine Lehre i​n einem Berliner Entwurfsatelier für Wandstoffe u​nd Tapeten. Danach absolvierte e​r von 1911 b​is 1914 e​ine Ausbildung a​ls Zeichenlehrer a​n der Königlichen Kunstschule i​n Berlin. Nach diesem Abschluss setzte e​r sein Studium a​n der Unterrichtsanstalt d​es Kunstgewerbemuseums Berlin f​ort (1913–1914). Er n​ahm am Ersten Weltkrieg t​eil und w​ar anschließend v​on 1919 b​is 1921 a​ls Lehrer tätig. Von 1919 b​is 1932 w​ar er Mitglied d​er Berliner Secession u​nd seit 1919 d​er Novembergruppe.

1927 erhielt Fritsch d​en „Rompreis“ d​er Preußischen Akademie d​er Künste. Seit 1925 w​ar Fritsch ständig m​it Bildern b​ei Ausstellungen d​er Münchener Neue Secession vertreten. In d​en Jahren 1928 u​nd 1929 folgten Aufenthalte i​n Paris u​nd Rom.

Bis z​u seinem Ausstellungsverbot 1933 wirkte Fritsch a​ls freischaffender Kunstmaler. Anfangs g​alt er n​och als Vertreter d​es Kubismus, b​ald aber wandte e​r sich d​er Neuen Sachlichkeit zu. Auch d​em Expressionismus verpflichtet, schloss s​ich Fritsch i​mmer mehr d​em von Rainer Zimmermann geprägten expressiven Realismus an.

In d​en Jahren v​on 1939 b​is 1942 übernahm e​r eine Lehrtätigkeit a​n der Kunst u​nd Werk – Privatschule für Gestaltung i​n Berlin. Am 20. März 1939 vernichteten d​ie Nationalsozialisten b​ei der Gemäldeverbrennung i​m Hof d​er Berliner Feuerwache e​inen Großteil seiner Werke.[1] 1942 b​is 1945 w​urde er z​um Militär eingezogen.

1946 w​urde Fritsch Professor a​n der Berliner Hochschule für bildende Künste, w​o er a​b 1953 d​ie Abteilung Kunstpädagogik leitete. Ernst Fritsch w​ar Mitglied i​m Deutschen Künstlerbund[2].

Fritsch w​urde auf d​em Waldfriedhof Zehlendorf i​n Berlin-Nikolassee beigesetzt. Die Grabstätte gehörte b​is zum Jahr 2015 z​u den Ehrengräbern d​es Landes Berlin.

Werke (Auswahl)

  • Tiergartenbrücke Berlin. 1924.
  • Nocturno. 1947.
  • Bauernhof in der Mark. 1924.
  • Strandkörbe an der Ostsee. 1929.
  • Herrenpartie. 1929.
  • Katholische Kirche in Friedenau. 1925.
  • Mann und Frau vor Häusern. 1922.
  • Der Sohn des Schuhmachers. 1928.
  • Stilleben mit Rosen. 1928.
  • Bildnis einer jungen Frau mit roten Lippen. 1940.

Literatur

Commons: Ernst Fritsch – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Ernst Klee: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. S. Fischer, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-10-039326-5, S. 166.
  2. kuenstlerbund.de: Ordentliche Mitglieder des Deutschen Künstlerbundes seit der Gründung 1903 / Fritsch, Ernst (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kuenstlerbund.de (abgerufen am 30. Juli 2015)
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