Ernst Fehrer
Ernst Fehrer (* 24. März 1919 in Linz in Oberösterreich; † 1. Dezember 2000 ebenda) war ein Erfinder, Industrieller und Begründer der Textilmaschinenfabrik Dr. Ernst Fehrer AG.
Leben
Ernst Fehrer studierte nach dem Kriegseinsatz an der Technischen Hochschule Graz Mathematik und Physik. Im väterlichen Betrieb der Rosshaarspinnerei Ernst Fehrer & Söhne (gegr.: 1912[1]) entwickelte er ab 1947 neuartige, vollautomatische Textilmaschinen. 1953 gründete er die Dr. Ernst Fehrer AG in Leonding zur Produktion von Hochleistungsnadelfilzmaschinen, Vliesmaschinen sowie DREF-Friktionsspinnmaschinen. Mit bahnbrechenden Erfindungen im Textilmaschinenbau wurde Ernst Fehrer international bekannt und erlangte kommerziellen Erfolg.
Ernst Fehrer patentierte 1973 die erste kommerziell erfolgreiche Friktionsspinnmaschine und benannte sie nach sich selbst (DREF für Dr. Ernst Fehrer). Er erlangte eine Vielzahl von Patenten für die Herstellung neuer Textilmaschinen und baute seine Firma dank kontinuierlicher Entwicklungsarbeit zu einem der exportstärksten Unternehmen Österreichs auf. In den 90er Jahren des vorigen Jahrhunderts optimierte er das Ringspinnverfahren, was zur Folge hatte, dass völlig neue Garnqualitäten wie Hybridgarne erzeugt werden konnten. Wiewohl Ernst Fehrer als Manager außerordentlich erfolgreich war, blieb er auch immer forschender Konstrukteur.
Die von ihm gegründete Dr. Ernst Fehrer AG gehörte zu den weltweit führenden Anbietern von Nadelfilzmaschinen für die Vliesstoff- und Textilindustrie. Beschäftigt wurden im Jahr 2005 rund 180 Mitarbeiter mit einem Umsatz von etwa 30 Mill. Euro.[2]
Er stiftete den Dr.-Ernst-Fehrer-Preis für herausragende Forschungsleistungen, der 1982 erstmals vergeben wurde. Gegenstand dieser Auszeichnung sind neue Wege für Problemlösungen auf den Gebieten Bauingenieurwesen, Chemie, Elektrotechnik, Maschinenbau oder Physik.
2000 übernahm seine Tochter Monika die Geschäfte, 2005 wurde die Firma von dem Schweizer Textilmaschinen- und Antriebshersteller Adolph Saurer AG übernommen.
Ehrungen
1979 wurde sein Unternehmen, die Dr. Ernst Fehrer AG, mit dem ersten Österreichischer Staatspreis für Innovation für die Entwicklung der Grobgarnspinnmaschine "DREFII" ausgezeichnet.[3]
1980 erhielt der Pionier des Maschinenbaus die Wilhelm-Exner-Medaille[4]
1981 wurde Ernst Fehrer die Ehrendoktorwürde der Technischen Universität Wien verliehen.[5]
1983 erhielt Ernst Fehrer, der Inhaber vieler Auszeichnungen, den Ehrenring der Stadt Linz.[6]
2001 wurde nach Ernst Fehrer in Linz, Bezirk Bergern, die Ernst-Fehrer-Straße benannt, die an der ehemaligen Dr. Ernst Fehrer AG vorbei, von der Salzburger Straße zur Wegscheider Straße führt.[7]
Grabmal
Ernst Fehrer wurde am Pfarrfriedhof Leonding begraben.[8]
Bibliografie
- Personenlexikon Österreich (2002), (Hrsg.) E. Bruckmüller, Buchgemeinschaft Donauland (u. a.), Wien, 575 S.
- 25 Jahre Textilmaschinenfabrik Dr. Ernst Fehrer 1953-1978, Linz
Einzelnachweise
- Projekt „Europäischer Linzer Kultur-Stadtteil des Monats“ Ingo Mörth, Universität Linz (DOC-Datei; 122 kB), (abgefragt am 26. Februar 2011)
- Textilwirtschaft News Online, (abgefragt am 16. Jänner 2010)
- BMWFJ, Staatspreisträger. Abgerufen am 26. März 2015.
- Wilhelm Exner Stiftung, Preisträger, (abgefragt am 27. Februar 2011)
- TU-Wien, Ehrendoktoren (Memento des Originals vom 14. Oktober 2010 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , (Abgefragt am 27. Februar 2011)
- Magistrat Linz, Pressearchiv, (abgefragt am 26. Februar 2011)
- Ernst-Fehrer-Straße. In: stadtgeschichte.linz.at, Linzer Straßennamen.
- Amt für Presse und Information Linz, Pressearchiv, (abgefragt am 26. Februar 2011)