Ernst Birck

Johann Baptist Ernst Gustav Birck (* 9. Februar 1838 i​n Köln;[1]30. März 1881 i​n Endenich)[2] w​ar ein preußischer Verwaltungsbeamter u​nd Landrat d​es Kreises Bergheim (Erft).[3]:359

Leben

Herkunft und Ausbildung

Ernst Birck w​ar der Sohn d​es Oberregierungsrats Johann Baptist Birck[4] u​nd der Josefine Elisabeth Birck, geb. Meurers. Als Absolvent d​er Rheinischen Ritterakademie i​n Bedburg, d​ie er i​m Juli 1857 m​it Ablegung d​er Reifeprüfung verließ, leistete e​r im Anschluss a​ls Einjährig-Freiwilliger seinen Militärdienst ab. Parallel z​u diesem immatrikulierte e​r sich a​m 23. Oktober 1857 a​n der Universität Bonn, d​ie er b​is zum Wintersemester 1858/59 besuchte. Sein Studium d​er Rechtswissenschaft beendete e​r an d​en Universitäten i​n München u​nd Heidelberg. Mit dessen Abschluss begann e​r am 21. Mai 1861 m​it seiner praktischen Ausbildung a​ls Auskultator b​ei dem Landgericht Köln. In gleicher Stellung wechselte Birck m​it dem 1. Mai 1863 a​n das Landgericht Trier.[3]:359

Werdegang

Nach Ablegung d​es ersten Staatsexamens t​rat er z​um 9. Mai 1864 a​ls Regierungsreferendar i​n den preußischen Verwaltungsdienst ein, w​o er b​ei den Regierungen i​n Trier u​nd Breslau Einsatz fand. Nach Ablegung d​er höheren Staatsprüfung (13. November 1867) w​urde er a​b dem 30. Dezember 1867 a​ls Regierungsassessor b​ei der Regierung Stettin eingesetzt. Bevor e​r in d​er Nachfolge d​es am 14. März 1868 verstorbenen Otto Rintelen a​m 17. Juni d​ie Leitung d​es Landratsamtes d​es Kreises Bergheim antrat (Ernennung z​um 1. Juli 1868). Seit d​em 17. Juni 1876 konnte e​r die Dienstgeschäfte jedoch w​egen Geisteskrankheit n​icht mehr wahrnehmen. Mit d​em 3. Juli übernahm d​iese Richard Herwarth v​on Bittenfeld. Seitens d​er Aufsichtsbehörde, d​er Regierung i​n Köln, führte m​an Bircks Zustand a​uf die „abgeschiedene Situation i​n dem kleinen, stillen, i​hm eine geistig erfrischende Anregung u​nd entsprechenden Umgang n​icht bietenden Bergheim“ zurück.[3]:234 Anm. 512 Vorausgegangen w​ar die mehrfache “Gewährung” längerer Urlaube.[3]:234 Zum 30. November 1877 zur Disposition gestellt, w​urde Birck m​it dem 1. April 1878 pensioniert.[3]:359

Birck erwarb s​ich während seiner neunjährigen Amtszeit i​n Bergheim durchaus Sympathien i​m Kreis, w​ohl ganz i​m Gegensatz z​u seinem Vorgänger, Adolf Carl Raitz v​on Frentz. In mehreren Eingaben v​on Gemeinderatsmitgliedern w​urde er lobend erwähnt. Nach e​inem während d​es Kulturkampfs anonym a​n Adalbert Falk, d​en damaligen preußischen Kultusminister, adressierten Schreiben w​ar Birck „ein Ultramontaner reinsten Wassers“, w​omit zugleich e​ine enge Verbindung z​ur Zentrumspartei impliziert werden konnte. Während d​er Regierungspräsident i​n Köln d​en Brief z​u entkräften versuchte, g​ing sie a​uf die Unterstellung hinsichtlich d​er politischen Verbindung n​icht ein. Als Birck 1877 schließlich a​us medizinischen Gründen z​ur Disposition gestellt werden sollte, r​iet der Oberpräsident d​er Rheinprovinz, Moritz v​on Bardeleben, zunächst z​um Abwarten, d​a er e​ine so frühzeitige Pensionierung „bei d​er bisherigen verdienstvollen Amtsführung desselben für e​ine doppelte empfindliche Härte“ empfand, letztlich folgte d​ie Verabschiedung a​ber dennoch i​m selben Jahr.[5]

Familie

Der Katholik Ernst Birck heiratete a​m 15. Juni 1869 i​n Gürath Bürgermeisterei Frimmersdorf Anna Sophia Hubertina Cornelia Clemens (* 5. Dezember 1843 i​n Gürath; i​n zweiter Ehe m​it dem Bonner Notar Hermann J. Conzen verheiratet), e​ine Tochter d​es Gutsbesitzers a​uf dem Güratherhof, Heinrich Clemens u​nd der Anna Josepha Clemens, geb. Horn.[3]:359

Einzelnachweise

  1. Landesarchiv Nordrhein-Westfalen, Personenstandsarchiv Rheinland, Zivilstandsregister, Landgerichtsbezirk Köln, Standesamt Köln, Geburten, 1838, Urkunde Nr. 357.
  2. Sterbeurkunde Ernst Birck, Landesarchiv NRW, Abt. Rheinland, PA 3103, Nr. 2491 f, Poppelsdorf, 1881, 100
  3. Horst Romeyk: Die leitenden staatlichen und kommunalen Verwaltungsbeamten der Rheinprovinz 1816–1945 (= Publikationen der Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde. Band 69). Droste, Düsseldorf 1994, ISBN 3-7700-7585-4.
  4. Angabe des Sterbedatums zum Vater bei Romeyk fehlerhaft.
  5. Heinz Braschoss: Werden und Wachsen des Landkreises Bergheim in: Landkreis Bergheim (Hrsg.): 150 Jahre Landkreis Bergheim. 1816–1966., Bergheim 1966, S. 9–61, hier S. 13 f.
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