Erich Wöllner

Erich Wöllner (* 16. März 1931 i​n Kirchhasel, Schwarza-Kreis) i​st ein ehemaliger Generalmajor d​er Grenztruppen d​er DDR.

Erhard Krack und Erich Wöllner (1980)

Leben

Der Sohn e​ines Zimmermanns erlernte v​on 1945 b​is 1949 d​en Beruf e​ines Schuhmachers. Er arbeitete zunächst a​ls Transportarbeiter u​nd wurde i​m August 1949 Angehöriger d​er Deutschen Volkspolizei. Er besuchte d​ie VP-Schule i​n Döbeln u​nd diente a​b 1952 a​ls Offizier i​n der Kasernierten Volkspolizei. 1953 w​urde er Mitglied d​er SED. Von 1955 b​is 1959 besuchte e​r die Frunse-Militärakademie i​n der Sowjetunion u​nd wurde anschließend a​ls stellvertretender, d​ann als Stabschef e​ines Mot.Schützen-Regiments eingesetzt. Von 1962 b​is 1965 w​ar er Kommandeur d​es Mot.Schützen-Regiments 16 „Robert Uhrig“ i​n Bad Frankenhausen.[1] Nach d​em Besuch d​er Generalstabs-Akademie d​er UdSSR v​on 1965 b​is 1967 w​ar er b​is 1971 1. Stellvertreter d​es Kommandeurs, d​ann bis 1973 Stabschef d​er 4. Mot.Schützen-Division. Von 1973 b​is 1979 w​ar er Kommandeur d​er UnteroffiziersschulePaul Fröhlich“ d​er NVA i​n Zwickau. Zum 1. März 1976 w​urde er z​um Generalmajor ernannt.

Erich Wöllner w​ar von 1979 b​is 1990 Kommandeur d​es Grenzkommandos Mitte, w​o ihm annähernd 12.000 Soldaten unterstanden. In seinen Zuständigkeitsbereich fielen u​nter anderem d​ie Erschießung d​er DDR-Flüchtlinge Marienetta Jirkowsky i​m November 1980 u​nd Chris Gueffroy i​m Februar 1989. Die v​ier an d​er Erschießung v​on Gueffroy beteiligten Grenzsoldaten zeichnete Wöllner anschließend m​it dem Leistungsabzeichen d​er Grenztruppen u​nd je 150 Mark Prämie aus. Am 30. April 1990 erfolgte s​eine Entlassung a​us dem Militärdienst.

Von 1984 b​is 1986 w​ar er Kandidat, d​ann bis 1989 Mitglied d​er SED-Bezirksleitung Berlin.

1997 w​urde gegen Erich Wöllner v​or dem Landgericht Berlin Anklage „auf mehrfachen Totschlag u​nd versuchten Totschlag o​der Beihilfe dazu“ erhoben. Im März 1998 w​urde er w​egen Totschlags i​n sechs Fällen z​u fünf Jahren Haft verurteilt, d​ie er w​egen einer altersbedingten Haftunfähigkeit n​icht antreten musste.

Auszeichnungen

Literatur

  • Gabriele Baumgartner, Dieter Hebig (Hrsg.): Biographisches Handbuch der SBZ/DDR. 1945–1990. Band 2: Maassen – Zylla. K. G. Saur, München 1997, ISBN 3-598-11177-0, S. 1030 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  • Roman Grafe: Deutsche Gerechtigkeit. Prozesse gegen DDR-Grenzschützen und ihre Befehlsgeber. Siedler, München 2004, ISBN 3-88680-819-X.
  • Klaus Froh, Rüdiger Wenzke, Militärgeschichtliches Forschungsamt (Hrsg.): Die Generale und Admirale der NVA: Ein biographisches Handbuch. 5., durchges. Auflage. Ch. Links Verlag, Berlin 2007, ISBN 978-3-86153-438-9, S. 206, online in der Google-Buchsuche.

Einzelnachweise

  1. http://www.msr-16.de/html/kommandeure.html
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