Erich Vogel (Fussballtrainer)
Biografie
Erich Vogel wuchs als Metzgerssohn im Zürcher Industriequartier auf. Mit dreizehn Jahren schloss er sich den dem Grasshopper Club Zürich an, wo er ins Kader der ersten Mannschaft gelangt sein soll, wenngleich er dort ohne Einsatz blieb. Er studierte in Zürich und Paris Literatur, Soziologie und Theater.
1973 bis zu seiner Entlassung im März 1976 war er zusammen mit István Szabó beim Grasshopper Club Trainer. 1974 gelang ihm hier die Vizemeisterschaft. Von April 1978 bis Oktober 1979, als er nach dem 10. Spieltag durch den Jugoslawen Lev Mantula ersetzt wurde, trainierte er den in jener Zeit stark abstiegsgefährdeten Neuchâtel Xamax FC. Von Mitte 1981 bis Ende 1983 war er Trainer der Schweizer U-21-Nationalmannschaft.
Seinen Einstieg ins Sportmanagement machte er 1986 beim FC Aarau wo er bis 1988 blieb. Als Sportchef des GCZ von 1988 bis 1999 feierte er 1990, 1991, 1995, 1996 und 1998 Meistertitel sowie 1989, 1990 und 1994 den Gewinn des Cups. Zweimal gelang die Qualifikation zur Champions League. 1996 unterbreitete ihm der Schweizer Schiedsrichter Kurt Röthlisberger ein Angebot, den weissrussischen Schiedsrichter Wadsim Schuk zu bestechen und damit den Ausgang des Champions League Rückspiels gegen AJ Auxerre zu beeinflussen. Vogel brachte dies bei der UEFA zur Kenntnis, was zu einer lebenslangen Sperre für Röthlisberger führte.
2000 war er Sportchef beim FC Basel und 2001 bis 2002 beim FC Zürich. Von 2007 bis 2009 war er wieder beim Grasshopper Club Zürich, diesmal als Vizepräsident und Sportchef, tätig. Er gilt als Entdecker vieler Schweizer Fussballtalente und soll unter anderem 2006 auch wesentlich beim Transfer von Raúl Bobadilla von CA River Plate zum Zweitligisten FC Concordia Basel beteiligt gewesen sein.
Im September 2014 wurde Vogel verhaftet und sass 20 Tage in Untersuchungshaft. Er wurde vom Bezirksgericht Zürich wegen Gehilfenschaft zu versuchter Erpressung zu einer bedingten Geldstrafe von 90 Tagessätzen à 150 Franken verurteilt, weil er zusammen mit dem Spielervermittler Peter Bozzetti den damaligen Sportchef der BSC Young Boys, Fredy Bickel, unter Druck setzte.
Vogel ist verwitwet und wohnt in Uitikon Waldegg.
Literatur
- Res Strehle: Anatomie einer Reizfigur. In: Tages-Anzeiger vom 15. September 2018, S. 43–44 (Online-Version).
Weblinks
- André Grieder: Bestenfalls Mitleid, Die Weltwoche, Ausgabe 30/2009.
- Sportmanager-Affäre: Erich Vogel zieht Urteil nicht weiter, Neue Zürcher Zeitung, 24. April 2015.
- Sendung «Schawinski». Roger Schawinski im Gespräch mit Erich Vogel. Video in: SRF 1 vom 23. April 2018 (Online, 28 min).