Erich Unverfähr

Erich Unverfähr (* 12. Mai 1885 i​n Berlin-Lichterfelde; † 22. Februar 1946 i​n Würzburg) w​ar ein deutscher Jurist u​nd Politiker. Er w​ar Bürgermeister v​on Coburg (1924–1931).

Stolperstein in Coburg für Erich Unverfähr

Leben

Als Sohn e​ines Kanzleirats geboren, studierte Unverfähr n​ach dem Besuch d​es Gymnasiums i​n Berlin-Lichterfelde Rechtswissenschaften i​n Jena u​nd Berlin. Während seines Studiums w​urde er 1904 Mitglied d​er Burschenschaft Arminia a​uf dem Burgkeller. Nach seinem Examen u​nd Referendariat a​m Kammergericht w​urde er 1912 Gerichtsassessor, wechselte d​ann aber 1914 i​n die Kommunalverwaltung u​nd wurde Ratsassessor i​n Treptow. Von 1916 b​is 1919 wirkte e​r als Senator i​n Gotha, d​ann als Zweiter Bürgermeister v​on Arnstadt.

Unverfähr bewarb s​ich in Coburg a​m 25. Mai 1924 b​ei der Wahl d​es Ersten Bürgermeisters. Er h​atte die Mehrheit d​er Stimmen, a​ber nicht d​ie absolute Mehrheit bekommen. Daher l​ag die Entscheidung b​eim Coburger Stadtrat. Der wählte i​hn am 4. Juni 1924 i​n einer Stichwahl m​it 14:13 Stimmen z​um Ersten rechtskundigen Bürgermeister.[1] Er w​ar parteilos u​nd Gegner d​es Nationalsozialismus. Seit August 1930 h​atte die NSDAP d​ie Mehrheit d​er stimmberechtigten Mitglieder d​es Stadtrates. Am 1. Juli 1931 versetzte d​er Coburger Stadtrat Unverfähr i​n den vorläufigen Ruhestand b​is 1934.[2]

Am 22. Februar 1946 s​tarb Unverfähr i​n Würzburg infolge Gelbsucht. Zuletzt w​ar er d​ort als Wirtschaftstreuhänder tätig.[3]

Seit 2009 erinnert e​in Stolperstein i​n Coburg a​n ihn.

Literatur

  • Helge Dvorak: Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft. Band I: Politiker. Teilband 6: T–Z. Winter, Heidelberg 2005, ISBN 3-8253-5063-0, S. 96.
  • Till Mayer: Coburgs dunkles Kapitel. In: Obermain-Tagblatt. 3. April 2013 (online).

Einzelnachweise

  1. Coburger Zeitung. 63. Jg., Nr. 131, 5. Juni 1924, [S. 1] (online in: digitale-sammlungen.de, abgerufen am 13. Oktober 2017).
  2. Joachim Albrecht: Die Avantgarde des „Dritten Reiches“ – Die Coburger NSDAP während der Weimarer Republik 1922–1933 (= Europäische Hochschulschriften. Reihe 3: Geschichte und ihre Hilfswissenschaften. Bd. 1008). Peter Lang, Frankfurt am Main u. a. 2005, ISBN 3-631-53751-4, S. 128 (Zugl.: Bamberg, Univ., Diss., 2004).
  3. Harald Sandner: Coburg im 20. Jahrhundert. Die Chronik über die Stadt Coburg und das Haus Sachsen-Coburg und Gotha vom 1. Januar 1900 bis zum 31. Dezember 1999 – von der „guten alten Zeit“ bis zur Schwelle des 21. Jahrhunderts. Gegen das Vergessen. Verlagsanstalt Neue Presse, Coburg 2000, ISBN 3-00-006732-9, S. 193.
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