Erich Schröder (Polizeibeamter)
Leben und Wirken
Nach dem Schulbesuch wurde Schröder an der Bergakademie Clausthal ausgebildet, die er als diplomierter Bergingenieur verließ. Da er in seinem erlernten Beruf keine Stellung fand, bewarb er sich 1929 bei der Kriminalpolizei.
In den 1930er Jahren wurde Schröder in die Geheime Staatspolizei übernommen und wurde Mitglied in der NSDAP (Mitgliedsnummer 2.731.701). Im Hauptamt Sicherheitspolizei war er spätestens seit 1936 als Kriminalkommissar im Referat 2 A unter Reinhold Heller tätig. Um 1938 übernahm er als Kriminalrat die Leitung des Sachgebiet II A 3 („Beobachtung der Sowjetrussen und Behandlung der staatfeindlichen Ausländer“), in dem er als Kommunismusexperte für die Beobachtung sowjetischer Staatsbürger in Deutschland sowie für russische und jugoslawische Emigranten zuständig war.
Nach der Gründung des Reichssicherheitshauptamtes übernahm Schröder als Kriminalrat (später Kriminaldirektor) in diesem das Referat IV D 3 („Vertrauensstellen, Staatsfeindliche Ausländer“), das er bis zum Sommer 1941 führte. Zu diesem Zeitpunkt wurde er von Kurt Geißler (1902–1963) abgelöst und als Leiter des Sicherheitsdienstes der SS (SD) in Portugal an die deutsche Gesandtschaft in Lissabon versetzt, wo er offiziell die Stelle eines Polizeiverbindungsführers ausübte, in welcher er dem deutschen Polizeiattache in Madrid, Paul Winzer, unterstellt war, praktisch aber hauptsächlich mit der Leitung des SS-Nachrichtendienstes in Portugal betraut war.[1] In der SS (Mitgliedsnummer 80.114) erreichte Schröder mindestens den Rang eines Sturmbannführers.
Zum Ende des Zweiten Weltkriegs geriet Schröder in alliierte Kriegsgefangenschaft. In der Folgezeit wurde er im Rahmen der Nürnberger Prozesse als Zeuge vernommen.[2]
Beförderungen
- 20. April 1938: SS-Untersturmführer
- 20. April 1939: SS-Obersturmführer
- 1. Juli 1941: SS-Sturmbannführer
Literatur
- Michael Wildt: Generation des Unbedingten. Das Führungskorps des Reichssicherheitshauptamtes. Hamburger Edition, Hamburg 2002.
Einzelnachweise
- Patrik von zur Mühlen: Fluchtweg Spanien-Portugal. Die deutsche Emigration und der Exodus aus Europa 1933–1945, 1992, S. 137.
- Liste der Zeugen bei den Nürnberger Prozessen (PDF; 186 kB).