Erenumab
Erenumab (Handelsname Aimovig) ist ein monoklonaler Antikörper, welcher auf den Calcitonin-Gene-Related-Peptide-Rezeptor (CGRPR) gerichtet ist. Er wurde 2018, zunächst in den USA, als erster monoklonaler Antikörper zur prophylaktischen Behandlung von Migräne zugelassen.[1] Noch im selben Jahr wurde er auch in der Schweiz, der EU und in Kanada zugelassen.[2][3] Vermarktet wird das Medikament vom US-amerikanischen Biotechnologie-Unternehmen Amgen und dem Schweizer Unternehmen Novartis.[4] Erenumab ist zugelassen zur Migräne-Prophylaxe bei Erwachsenen mit mindestens vier Migränetagen pro Monat.[5]
Erenumab (INN) | ||
---|---|---|
Masse/Länge Primärstruktur | 146,2 kDa | |
Bezeichner | ||
Externe IDs | ||
Arzneistoffangaben | ||
ATC-Code | N02CD01 | |
DrugBank | DB14039 | |
Wirkstoffklasse | CGRP-Antagonist |
Wirkung und Nebenwirkungen
Erenumab bindet an den CGRP-Rezeptor und verhindert so, dass dort CGRP bindet und Migräne auslösen kann.[6] Erenumab hat in zwei Studien gezeigt, dass die Zahl der Migränetage pro Monat gegenüber der Placebo-Gruppe verringert werden konnte.[6] Die Anwendung wurde nur bei Patienten getestet, die mindestens vier Tage im Monat an Migräne leiden, weil andere Patienten für eine präventive Behandlung üblicherweise nicht infrage kommen.[6] Die Nebenwirkungen werden von der EMA als mild bis moderat bewertet. Häufigste Nebenwirkungen sind Reaktionen an der Einstichstelle, Verstopfung, Muskelkrämpfe und Jucken.[6]
Die Verringerung der Migränetage pro Monat ähnelt der anderer vorbeugender Medikamente gegen Migräne.[5] Eine Vergleichsstudie zu anderen prophylaktisch einsetzbaren Mitteln existiert bisher nicht.[5]
Kosten
Eine monatliche Dosis von 70 mg Aimovig kostet in Deutschland 688,36 Euro. Das führt zu Jahrestherapiekosten von 8.260,32 Euro, die sich bei Behandlung mit 140 mg entsprechend verdoppeln.[5]
Literatur
- Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ): Monoklonale Antikörper zur Prophylaxe von Migräne – Erenumab (Aimovig), Galcanezumab (Emgality) und Fremanezumab (Ajovy) – Wechsel bei Nichtansprechen?. „Neue Arzneimittel“. In: Arzneiverordnung in der Praxis, 30. Januar 2020 (PDF)
Einzelnachweise
- Neues vorbeugendes Migränemedikament Erenumab (Aimovig) durch FDA zugelassen, www.schmerzklinik.de, 17. Mai 2018. Abgerufen am 14. Oktober 2020.
- Novartis erhält Zulassung in Kanada für Migräne-Mittel Aimovig, www.finanzen.ch, 2. August 2028.
- EU-Kommission genehmigt Zulassung für Erenumab (Aimovig), www.schmerzklinik.de, 30. Juli 2018.
- Erenumab (Aimovig®): Ein neuer Wirkansatz in der Migräneprophylaxe durch Immuntherapie mit Antikörpern - Schmerzklinik Kiel. In: schmerzklinik.de. Abgerufen am 21. Februar 2022.
- Aimovig. In: ema.europa.eu. European Medicines Agency, abgerufen am 21. Februar 2022.