Eosta
Eosta B.V. ist ein international tätiger Großhändler von Bio-Obst und -Gemüse mit Sitz in den Niederlanden. Das Unternehmen beschafft von über 1000 Erzeugern[2] weltweit Obst. Der US-amerikanische Autor Daniel Goleman nennt Eosta in dem Buch Ökologische Intelligenz ein visionäres Unternehmen.[3]
Eosta | |
---|---|
Rechtsform | B.V. |
Gründung | 1990 |
Sitz | Waddinxveen, Niederlande |
Leitung | Volkert Engelsman |
Mitarbeiterzahl | 110 |
Umsatz | 100 Mio. € (2015)[1] |
Branche | Biologisches Obst und Gemüse |
Website | eosta.com |
Stand: 2020 |
Geschichte
Eosta wurde 1990 von Volkert Engelsman und Willem van Wijk gegründet. Der Name des Unternehmens leitet sich von Eos, der griechischen Göttin der Morgenröte, ab. 2007 wurde die Tochtergesellschaft Soil & More Impacts gegründet, eine landwirtschaftliche Beratungsfirma.
Transparenz und Nachhaltigkeit
Nature & More ist ein online-Transparenzsystem und ein Markenname von Eosta. Dieses wurde 2004 als Stiftung gegründet und später in das Unternehmen integriert. Die Produkte sind mit einem „Trace- & Tell“- und/oder einem QR-Code versehen, der es Konsumenten ermöglicht, auf einer Webseite Informationen über die ökologische und soziale Nachhaltigkeit des Erzeugers nachzuschlagen. Nature & more ist Eostas praktische Umsetzung des Konzepts der „Nachhaltigkeitsblume“, vom Bundeszentrum für Ernährung auch „True Cost-Blume“ genannt.[4] Die Nachhaltigkeitsblume ist eine gemeinsame Grundlage für Nachhaltigkeitskommunikation, die im Januar 2009 entwickelt wurde von einem Netzwerk führender internationaler Unternehmen der Biobranche.[5] Das Konzept lehnt sich an die Millenniums-Entwicklungsziele an, wobei gesellschaftliches Leben, kulturelles Leben und wirtschaftliches Leben im Mittelpunkt der Blume stehen und der ökologische Fußabdruck von den äußeren Blättern, Tieren, Energie, Luft, Wasser, Boden und Pflanzen dargestellt wird. Die ebenfalls von Eosta gegründete Soil & More Foundation ist seit Juni 2012 Inhaberin der Nachhaltigkeitsblume.[6]
Das Transparenzmodell von Eosta gewann 2013 den Sustainable Entrepreneurship Award.[7]
Etikettierung
Eosta hat nach eigener Aussage als erstes Unternehmen in Europa 2017 damit angefangen, Obstsorten wie Avocado, Gurke, Süßkartoffel, Ingwer, Mango, Apfel, Kiwi und Kokosnuss mit Natural Branding zu etikettieren.[8] Dieses Verfahren, das 1997 patentiert wurde, ist seit 2013 von der EU genehmigt.[9] Für diese plastikfreie Kennzeichnungsmethode gewann Eosta 2018 den niederländischen Packaging Award in der Kategorie Nachhaltigkeit.[10]
Aktionen
Eosta engagiert sich außerdem für agrar- und ernährungspolitische Themen. So rief Eosta 2012 die Kampagne "SOS - Save Our Solist - Rettet unsere Böden"[11] ins Leben. Deutsche Patinnen[12] der Kampagne waren Renate Künast und Sarah Wiener, internationale Patin[13] war Vandana Shiva. Im Juni 2017 veröffentlichte Eosta zusammen mit Soil & More, EY, Triodos Bank und Hivos die Studie "True Cost Accounting in Food, Farming and Finance", die aufzeigt, welche wahren Kosten bei der Herstellung von Lebensmitteln für Mensch und Umwelt entstehen.[14] Im gleichen Jahr wurde Eosta-Geschäftsführer Volkert Engelsman als "Gemüsehändler mit einer radikalen Vision" auf den ersten Platz[15] des jährlichen Nachhaltigkeits-Rankings der renommierten niederländischen Tageszeitung Trouw gewählt. Eostas Vorreiterrolle im Rahmen der "True Cost"-Debatte war ebenfalls ausschlaggebend für die Auszeichnung mit dem Europäischen Bundespreis für Unternehmen im Jahr 2018.[16]
Literatur
- Lebensmittel sind viel zu billig: Was unser Essen wirklich kostet. In: Stern. (stern.de – Beitrag zu True Cost Accounting, eine Kampagne die Eosta mit ins Leben gerufen hat).
- Bio kostet weniger. In: Der Spiegel. (spiegel.de – Beitrag zu True Cost Accounting, eine Kampagne die Eosta mit ins Leben gerufen hat).
Weblinks
- Webseite von Eosta
- Galileo-Sendung zum Thema Laseretikettierung youtube.com
- Artikel zum Thema Laseretikettierung auf fruchtportal.de
- Website Nature & More
Einzelnachweise
- Het Financieele Dagblad (Finanzzeitung) 26. August 2016: Fruithandelaar beschuldigt supermarkten van ‘crimineel’ gedrag. Übersetzung: Obsthändler beschuldigt Supermärkte des "kriminellen" Verhaltens. Abgerufen am 16. Januar 2021 (niederländisch): „Im vergangenen Jahr wurde erstmals die Umsatzgrenze von 100 Mio. € überschritten, ein Wachstum von 11% gegenüber dem Vorjahr [Teilübersetzung]“
- Eosta macht Boden gut: Bio-Fruchthändler kooperiert mit Welternährungsorganisation. In: bioPress – Fachmagazin für Naturprodukte. Nr. 82, Januar 2015, S. 60 (biopress.de [PDF; abgerufen am 30. September 2020]).
- Daniel Goleman: Ökologische Intelligenz. Droemer/Knaur, 2009, ISBN 3-426-27514-7, S. 190 ff.
- Melanie Kirk-Mechtel: „True Cost“-Blume: Den wahren Preis von Lebensmitteln berechnen. Abgerufen am 5. Oktober 2020.
- Nature & More Nachhaltigkeitsblume’ Wegweiser für den mündigen Verbraucher. Presseportal.ch, abgerufen am 5. Oktober 2020.
- Webseite Soil & more. Abgerufen am 5. Oktober 2020.
- Sustainable Entrepreneurship Award in Wien verliehen. SE Award Press Release. 4. November 2013.
- Packaging Journal, S. 46.. 30. September 2020.
- Wie lange gibt es diese Technik schon?. Nature&More. Abgerufen am 1. Oktober 2020.
- PlLpAdmin: Eosta: Verpackungspreis für »Natürliches Labeling«. In: LabelPack. 29. März 2018, abgerufen am 21. Februar 2021 (deutsch).
- Während du das liest, werden 8.654 m² Boden durch die industrielle Landwirtschaft zerstört. Abgerufen am 21. Februar 2021.
- Renate Künast und Sarah Wiener: Schulterschluss für "Rettet unsere Böden". Abgerufen am 21. Februar 2021.
- Shiva ist Patin von „Rettet unsere Böden“. Abgerufen am 21. Februar 2021.
- Studie eines Gemüsehändlers: Was unser Essen wirklich kostet. Abgerufen am 21. Februar 2021.
- Volkert Engelsman von Eosta führt Nachhaltigkeits-Ranking an. Abgerufen am 21. Februar 2021 (deutsch).
- Eosta gewinnt den Europäischen Umweltpreis für Unternehmen. Abgerufen am 21. Februar 2021.