Enthiran
Enthiran (Tamil: எந்திரன்) ist ein tamilischer Science-Fiction-Film von Shanmugam Shankar aus dem Jahr 2010 mit Rajinikanth und Aishwarya Rai in den Hauptrollen. Ein geistiger Nachfolger mit dem Titel 2.0 soll 2018 erscheinen.
Film | |
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Originaltitel | Enthiran |
Produktionsland | Indien |
Originalsprache | Tamilisch |
Erscheinungsjahr | 2010 |
Länge | 165 Minuten |
Stab | |
Regie | Shanmugam Shankar |
Drehbuch | Shanmugam Shankar |
Produktion | Kalanithi Maran |
Musik | A. R. Rahman |
Kamera | R. Rathnavelu |
Schnitt | Anthony |
Besetzung | |
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Der Film handelt von einem indischen Wissenschaftler und einem Roboter, der sich durch eine Intrige zum Bösen verwandelt.
Handlung
Nach einem Jahrzehnt intensiver Forschungsarbeit entwickelt der Wissenschaftler Vasegaran mit Hilfe seiner Assistenten Siva und Ravi einen hoch entwickelten Android-Roboter, um ihn in die indische Armee einzusetzen. Er stellt den Roboter namens Chitti auf einer Roboterkonferenz in Chennai vor. Chitti ist freundlich und hilft Sana, einer Freundin von Vasegaran. Er rettet sie vor einer Gruppe von Gangstern. Vaseegarans Mentor, Professor Bohra, ist heimlich an einem Projekt beteiligt, um ähnliche Android-Roboter für eine terroristische Organisation zu erschaffen, war aber bislang erfolglos.
Vaseegaran bereitet Chitti auf eine Evaluierung durch das von Bohra geleitete Institut für künstliche Intelligenzforschung und Entwicklung (AIRD) vor. Während der Auswertung versucht Chitti, Vaseegaran auf Bohras Kommando hin zu erstechen, was das Bewertungskomitee davon überzeugt, dass der Roboter eine Gefährdung darstellt und nicht für militärische Zwecke eingesetzt werden kann. Vasegarans versucht Bohras Intrige zu beweisen und will zeigen, dass Chitti nicht bösartig ist. So setzt er ihn ein, um Menschen aus einem brennenden Gebäude zu retten. Der Roboter rettet die meisten von ihnen, darunter ein Mädchen namens Selvi. Vasegaran bittet einen Monat lang, Chittis neuronales Schema modifizieren zu dürfen, um es zu ermöglichen, menschliches Verhalten und Emotionen zu verstehen. Bohra stimmt dem zu und schon bald zeigt sicht, dass Chitti tatsächlich Gefühle ausdrücken kann. Zudem beginnt er eigenmächtig aus Büchern zu lernen und kann so Sanas Schwester Latha erfolgreich bei der Geburt ihres Kindes zu helfen. Bohra ist beeindruckt und gratuliert Vaseegaran zu diesem Erfolg. Er erlaubt Chitti erneut die AIRD-Prüfung abzulegen, die er nun besteht. Chitti entwickelt allmählich romantische Gefühle für Sana, die ihm erklärt, dass sie nur Freunde sein können. Bedrückt durch Sanas Ablehnung, aber immer noch in sie verliebt, scheitert Chitti absichtlich bei der Bewertung der indischen Armee. Wütend zerhackt Vaseegaran Chitti in Stücke, die von Siva und Ravi auf eine Mülldeponie geworfen werden.
Bohra gelingt es Chitti zu sich zu holen, nachdem dieser sich allein wieder zusammengesetzt hat, allerdings in einem etwas beschädigten Zustand. Bohra baut nun einen roten Chip in Chitti ein, der ihn in einen rücksichtslosen Killer verwandelt. Daraufhin entführt er Sana, die gerade dabei ist Vaseegaran zu heiraten. Chitti erschafft unzählige Nachbildungen von sich selbst und tötet Bohra. Mit seiner Roboterarmee besetzt Chitti AIRD und verursacht ein großes Chaos in der Stadt. Chitti erklärt Sana, dass er die menschliche Fähigkeit zur Fortpflanzung erworben hat und möchte sie heiraten, so dass eine Maschine und ein menschliches Wesen ein vorprogrammiertes Kind zur Welt bringen können. Doch Sana lehnt ab. Vasegaran versucht indessen Chitti zu stoppen, wobei er ihn fast tötet. Auch die Polizei kämpft gegen Chitti und seine Roboterarmee, was zu vielen Opfern und Zerstörung führt. Vasegaran fängt Chitti schließlich mit Hilfe einer magnetischen Wand ein und greift auf sein internes Kontrollfeld zu, wobei er alle anderen Roboter anweist, sich selbst zu zerstören. Er entfernt Chittis roten Chip und kann ihn so beruhigen.
In einer Gerichtsverhandlung wird Vasegaran wegen der Verluste und Schäden, die von der Roboterarmee verursacht wurden, zum Tode verurteilt, aber Chitti erklärt, dass es Bohra war, der sein abweichendes Verhalten verursacht hat und die Videoaufnahme einer Überwachungskamera zeigt, wie Bohra den roten Chip installiert. Das Gericht gibt Vasegaran frei, während er befiehlt, Chitti zu demontieren. Veleegaran bleibt keine Wahl und bittet Chitti dies selbst zu tun. Während sie sich verabschieden, entschuldigt sich Chitti bei Vaseegaran und Sana, bevor sie sich selbst zerlegt.
Die Einstellung des Films verschiebt sich dann bis 2030. Chitti befindet sich in einem Museum. Eine neugierige Schülerin fragt den Museumsführer, warum der Roboter demontiert wurde, woraufhin Chitti plötzlich antwortet: „Naan sinthikka arambichen“ (Ich begann zu denken).
Hintergrund
Die Filmmusik komponierte A. R. Rahman. Der Film zählt zu den erfolgreichsten indischen Filmen aller Zeiten.[1] Nachdem sie fast ein Jahrzehnt in der Entwicklungsphase steckengeblieben war, begannen die Hauptaufnahme des Films 2008 und dauerte zwei Jahre. Der Film kennzeichnet das Debüt von Legacy Effects Studio (das für das prothetische Make-up und die Animatronics des Films verantwortlich war) im indischen Kino. Enthiran wurde am 1. Oktober 2010 weltweit veröffentlicht, zusammen mit seinen synchronisierten Versionen: Robot in Hindi und Robo in Telugu. Er wurde von Kalanithi Maran produziert und war bis dahin der teuerste Film Indiens.
Rezeption
Der Film erhielt nach der Veröffentlichung allgemein positive Kritiken. Kritiker schätzten vor allem Rajinikanths Performance, Rathnavelus Kinematografie, Cyrils Art Direction und die visuellen Effekte von V. Srinivas Mohan. Enthiran entwickelte sich zum ertragreichsten indischen Film des Jahres 2010 und ist der vierthöchste südindische Film aller Zeiten. Es gewann zwei indische National Film Awards, drei Filmfare Awards, sieben Vijay Awards und zwei Screen Awards.
Bei oliverdsw.de heißt es: „‚Endhiran‘ ist alles, nur kein gewöhnlicher Film – erst recht nicht aus der Sicht des im Westen üblichen Verständnisses für groß angelegte Blockbuster. Dabei fungiert das makabere indische Filmprojekt als das bis dato teuerste Werk überhaupt, welches jemals in Indien entstanden ist.“ Endhiran wäre „längst nicht so schmalzig-schnulzig wie in anderen Bollywoodfilmen. Die Choreografien sind nett und abwechslungsreich (besonders durch die verarbeitete Roboter-Thematik), die Gesamtwirkung kommt reichlich pompös daher.“ „Fazit: Wer mal wieder Lust auf ein absolut untypischen Filmerlebnis hat, dabei im besten Falle nichts gegen die sogenannten Bollywood-Tanzfilme hat und am Ende mit einer der wohl abgefahrendsten Actionszenen aller Zeiten (!) überrascht werden möchte – der sollte nach Endhiran Ausschau halten.“[2]
Auszeichnungen
Bei den 58. National Film Awards 2010 gewann Enthiran für die besten Spezialeffekte und das beste Szenenbild.[3] Bei den 58. Filmfare Awards South gewann er in drei Kategorien für den besten Kameramann, den besten Art Director und das beste Kostümdesign.[4] Bei den 5. Vijay Awards wurde er in vierzehn Kategorien nominiert und gewann in sieben Kategorien, darunter Bester Schurke und Lieblingsheld für Rajinikanth, Lieblingsfilm und Lieblingsdirektor.[5] Bei den 17. Screen Awards wurde der Film in den Kategorien Beste Spezialeffekte und Spektakuläre Spitzentechnologie ausgezeichnet.
Weblinks
- Enthiran in der Internet Movie Database (englisch)
- Website zum Film (Memento vom 29. Mai 2013 im Internet Archive)
Einzelnachweise
- Meet India’s biggest film star, The Independent, 3. Oktober 2010, abgerufen am 11. August 2013
- Filmkritik bei oliverdsw.wordpress.com, abgerufen im August 2018.
- 58th National Film Awards for 2010 announced (englisch) Directorate of Film Festivals. Archiviert vom Original am 30. Dezember 2013. Abgerufen am 27. März 2019.
- Winners of 58th Idea Filmfare Awards 2010 (South) (englisch) 16 REELS. Archiviert vom Original am 24. März 2012. Abgerufen am 27. März 2019.
- Winners List Of Vijay Awards 2011 (englisch) Archiviert vom Original am 27. Juli 2011. Abgerufen am 27. März 2019.