Emile Wetterlé
Emile Wetterlé (* 2. April 1861 in Colmar; † 24. Juli 1931 in Ouchy) war katholischer Geistlicher, Redakteur und Mitglied des Deutschen Reichstags.
Leben
Wetterlé besuchte das Collège libre in Colmar, das Collège Lachapelle-sous-Rougemont und die Universitäten in Salamanca und Innsbruck. 1885 wurde er zum Priester geweiht. 1889 war er Hauslehrer und 1893 Vikar in Mülhausen. Er war Chefredakteur des Journal de Colmar und später des Nouvelliste Alsace-Lorraine.
Weiter war er Mitglied des Bezirkstages für das Oberelsass, des elsaß-lothringischen Landesausschusses und seit der Landtagswahl 1911 der elsaß-lothringischen Zweiten Kammer. Von 1898 bis 1915 war er Mitglied des Deutschen Reichstags für den Wahlkreis Elsaß-Lothringen 5 (Rappoltsweiler).[1]
Im Ersten Weltkrieg wurde er in Frankreich propagandistisch auf französischer Seite aktiv, seine Mandate wurden deswegen im März 1915 für erledigt erklärt und er aus seiner Fraktion ausgeschlossen. Wegen der Kriegsereignisse im Elsass wurde eine Ersatzwahl mehrfach verschoben, letztendlich wurde vor dem Ende des Krieges kein Ersatzabgeordneter an Wetterlés Stelle gewählt.[2] Von 1919 bis 1924 war er Mitglied der französischen Abgeordnetenkammer und von 1924 bis zu seinem Tode Mitarbeiter der französischen Botschaft beim Heiligen Stuhl.
Weblinks
- Emile Wetterlé in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten
- Biografie von Emile Wetterle. In: Heinrich Best: Datenbank der Abgeordneten der Reichstage des Kaiserreichs 1867/71 bis 1918 (Biorab – Kaiserreich)
- Biografie Emile Wetterle
- Zeitungsartikel über Emile Wetterlé in der Pressemappe 20. Jahrhundert der ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft
Einzelnachweise
- Carl-Wilhelm Reibel: Handbuch der Reichstagswahlen 1890–1918. Bündnisse, Ergebnisse, Kandidaten (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 15). Halbband 2, Droste, Düsseldorf 2007, ISBN 978-3-7700-5284-4, S. 1517–1521.
- Zu den näheren Umständen seiner Mandatenthebung siehe Carl-Wilhelm Reibel: Handbuch der Reichstagswahlen 1890–1918. Bündnisse, Ergebnisse, Kandidaten (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 15). Halbband 2, Droste, Düsseldorf 2007, ISBN 978-3-7700-5284-4, S. 1518–1519.