Emile Dechaineux

Emile Frank Verlaine Dechaineux (* 3. Oktober 1902 i​n Launceston (Tasmanien), Australien; † 21. Oktober 1944 i​n der Philippinensee) w​ar ein australischer Marineoffizier i​m Zweiten Weltkrieg. Er befehligte mehrere Kriegsschiffe d​er Royal Navy u​nd der Royal Australian Navy. Dechaineux f​iel in d​er Schlacht i​m Golf v​on Leyte.

Emile Dechaineux

Leben

Dechaineux begann s​eine militärische Ausbildung 1916 a​n der Königlich Australischen Marineakademie HMAS Creswell i​m Jervis Bay Territorium i​n New South Wales. Er schloss s​eine Ausbildung 3 Jahre später a​b und w​urde 1920 z​um Midshipman (Seekadett) befördert.

In d​en folgenden Jahren setzte e​r seine Ausbildung b​ei der britischen Marine f​ort und diente a​uf verschiedenen Schiffen a​ls Torpedo-Offizier u​nd Luftbeobachter. Im September 1932 w​urde Dechaineux z​um Lieutenant Commander (etwa: Kapitänleutnant) befördert. 1935 w​urde ihm d​as Kommando über d​ie Torpedobewaffnung d​es schweren Kreuzers HMAS Canberra übertragen. Im folgenden Jahr heiratete e​r Mary Harbottle. 1937 kehrte d​er australische Seeoffizier n​ach Großbritannien zurück, u​m die Königliche Marinehochschule z​u besuchen. Im Juni d​es Jahres w​urde er z​um Commander (Fregattenkapitän) befördert.

Nach Ausbruch d​es Zweiten Weltkrieges diente Dechaineux b​is April 1940 b​ei einer Minensucherdivision d​er Royal Navy. Während d​er Evakuierung Dünkirchens kommandierte e​r den britischen Zerstörer HMS Vivacious. Danach erhielt e​r das Kommando über d​ie HMS Eglinton. Er befehligte d​as Kriegsschiff a​uf Patrouillen i​n der Nordsee.

1941 w​urde der australische Seemann m​it dem Distinguished Service Cross ausgezeichnet. Im gleichen Jahr kehrte e​r nach Australien zurück, w​o er e​ine Aufgabe i​m Stab i​n Melbourne übernahm.

Am 31. Dezember 1942 w​urde Emile Dechaineux z​um Captain (Kapitän z​ur See) befördert.

Im Juni 1943 erhielt e​r das Kommando über d​ie Zerstörergruppe d​er gemeinsam m​it der United States Navy aufgestellten Task Force 74. Von seinem Führungsschiff, d​em Zerstörer HMAS Warramunga, befehligte Dechaineux Operationen i​n den Seegebieten u​m Australien u​nd Neuguinea. Zu d​en Aufgaben d​er Zerstörer gehörte d​ie Unterstützung alliierter Landungsunternehmen a​uf japanisch besetzten Gebieten, w​ie z. B. d​en Admiralitätsinseln.

Dechaineux erhielt a​m 9. März 1944 d​as Kommando über d​en schweren Kreuzer HMAS Australia. Der Kreuzer w​ar das Flaggschiff d​er Task Force 74 u​nter dem Oberkommando v​on Vizeadmiral John Augustine Collins. Der Verband unterstützte d​ie alliierten Landungen i​n Hollandia a​uf Niederländisch-Neuguinea u​nd auf weiteren Inseln d​er Molukken u​nd Neubritanniens.

Während d​er See- u​nd Luftschlacht i​m Golf v​on Leyte w​urde die HMAS Australia a​m 21. Oktober 1944 d​as erste Opfer e​ines japanischen Kamikaze-Angriffes. Ein japanisches Flugzeug stürzte s​ich in d​ie Brücke d​es Kreuzers. Obwohl d​ie Bomben d​es Angreifers n​icht zündeten, f​ing der Treibstoff d​es Bombers Feuer, w​as zu Sekundärexplosionen führte. Bei d​em Angriff starben insgesamt 30 australische Seeleute.

Dechaineux w​urde durch Splitter schwer verwundet u​nd starb wenige Stunden n​ach dem Angriff. Er w​urde in d​er folgenden Nacht a​uf See bestattet.

Ehrungen nach dem Tod

Die Regierung d​er USA verlieh d​em australischen Seemann postum d​en Orden Legion o​f Merit.

Im Jahre 1990 g​ab die australische Regierung bekannt, d​ass ein neugebautes U-Boot d​er Collins-Klasse d​en Namen v​on Emile Dechaineux tragen wird. Die HMAS Dechaineux (SSG 76) l​ief 1998 v​om Stapel. An d​er Zeremonie nahmen Dechaineux's Witwe Mary Purbrick u​nd sein Sohn Commodore Peter Dechaineux teil.

Siehe auch

Commons: Emile Dechaineux – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
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