Emil Harleß

Emil Harleß (* 22. Oktober 1820 i​n Nürnberg; † 16. Februar 1862 i​n München) w​ar ein deutscher Physiologe.

Leben

Emil Harleß w​ar der Sohn d​es Nürnberger Großkaufmanns Johann Felix Tobias Harleß (1775–1854), Bruder d​es Theologen Adolf Harleß[1] u​nd Enkel d​es Humanisten Gottlieb Christoph Harleß.[2] Er studierte i​n Berlin u​nd Würzburg Medizin, Physik u​nd Chemie u​nd wurde 1846 i​n Erlangen promoviert. Er experimentierte b​ei Tierversuchen m​it Salzäther, d​en Johann Ferdinand Heyfelder a​b dem 27. März 1847 z​ur Narkose b​ei Menschen einsetzte.[3] Mit Ernst v​on Bibra vermutete e​r 1847, d​ass Äther Fettbestandteile i​m Zentralnervensystem teilweise auflösen u​nd diese d​ann in d​er Leber abgelagert werden.[4] Nach seiner Habilitation 1848 i​n München w​urde er 1849 d​ort außerordentlichen Professor d​er Physiologie. 1852 w​urde er z​um Vorstand d​es physiologischen Kabinetts d​er Universität u​nd 1857 z​um ordentlichen Professor ernannt.

Schriften (Auswahl)

  • mit Ernst von Bibra: Die Wirkung des Schwefeläthers. Erlangen 1847.
  • Populäre Vorlesungen aus dem Gebiet der Physiologie und Psychologie. Braunschweig 1851.
  • Über Muskelirritabilität. München 1851.
  • Lehrbuch der plastischen Anatomie. 3 Teile. Stuttgart 1856–1858; 2. Auflage hrsg. von Robert Hartmann, 1876.
  • Molekulare Vorgänge in der Nervensubstanz. München 1858–1861.
  • Zur innern Mechanik der Muskelzuckung. München 1862.
  • Die elementaren Funktionen der kreatürlichen Seele. München 1862.

Literatur

  • Franz Seitz: Harleß, Emil. In: August Hirsch (Hrsg.): Biographisches Lexikon der hervorragenden Ärzte aller Zeiten und Völker. 2. Auflage. Band 3, Urban & Schwarzenberg, Berlin 1931, S. 517.

Einzelnachweise

  1. in NDB/ADB-online http://www.deutsche-biographie.de/pnd118720414.html
  2. in NDB/ADB-online http://www.deutsche-biographie.de/pnd116476508.html?anchor=adb
  3. Ulrich von Hintzenstern, Wolfgang Schwarz: Frühe Erlanger Beiträge zur Theorie und Praxis der Äther- und Chloroformnarkose. Teil 1: Heyfelders klinische Versuche mit Äther und Chloroform. In: Der Anaesthesist. Band 45, Heft 2, 1996, S. 131–139, hier: S. 135.
  4. H. Orth, I. Kis: Schmerzbekämpfung und Narkose. In: Franz Xaver Sailer, Friedrich Wilhelm Gierhake (Hrsg.): Chirurgie historisch gesehen. Anfang – Entwicklung – Differenzierung. Dustri-Verlag, Deisenhofen bei München 1973, ISBN 3-87185-021-7, S. 1–32, hier: S. 12.
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