Elbebrücke Wittenberge (Straße)
Die Elbebrücke Wittenberge ist mit 1110 m die längste in der DDR gebaute Straßenbrücke. Die Stahlkonstruktion, westlich von Wittenberge liegend, führt die Bundesstraße 189 von Stendal nach Perleberg bei Stromkilometer 456,3 über die Elbe und das eingedeichte Vorland.
Elbebrücke Wittenberge | ||
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Überführt | Bundesstraße 189 | |
Unterführt | Elbe, km 456,30 | |
Ort | Wittenberge | |
Konstruktion | Stahlkastenbrücke | |
Gesamtlänge | 1110 m | |
Breite | 11,9 m | |
Längste Stützweite | 160 m | |
Konstruktionshöhe | 4,7 m | |
Fertigstellung | 1978[1] | |
Lage | ||
Koordinaten | 52° 59′ 11″ N, 11° 43′ 30″ O | |
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Wittenberge besaß seit 1851 als einzig feste Elbquerung eine Eisenbahnbrücke der Bahnstrecke Magdeburg–Wittenberge, die auch vom Straßenverkehr benutzt wurde. Erst Anfang der 1970er Jahre wurde die Planung für eine Straßenbrücke mit zwei Fahrstreifen und zwei Gehwegen im Zuge einer Umgehungsstraße für die Stadt begonnen. Das Bauwerk wurde 1978 dem Verkehr übergeben.[2] Der Brückenzug besteht aus einer 410 m langen dreifeldrigen Strombrücke und am südlichen Elbufer aus einer 14-feldrigen Vorlandbrücke.
Strombrücke
Die Strombrücke hat einen stählernen Überbau mit dem Durchlaufträger als Bauwerkssystem. Da als Mindestdurchfahrtsbreite auf der Elbe 150 m einzuhalten waren, wurden als Stützweiten der dreifeldrigen Brücke in den beiden Randfelder 125 m, und über der Schifffahrtsöffnung 160 m gewählt. Die Konstruktionshöhe variiert zwischen 3,55 m und 4,70 m in Brückenmitte. In Querrichtung ist der Hauptträger ein einzelliger Hohlkasten mit einer 11,9 m breiten orthotropen Fahrbahnplatte. Die Längsträger sind im Abstand von 6,7 m angeordnet.
Der Brückenüberbau wurde hinter dem nördlichen Widerlager zusammengeschweißt und abschnittsweise mit Hilfe eines Vorbauschnabels über Rollsättel eingeschoben. Zur Reduzierung der Kraglänge beim Einschubvorgang wurden in den Seitenfeldern je eine und im Mittelfeld zwei Hilfsstützen angeordnet.
Vorlandbrücke
Die 14-feldrige Vorlandbrücke mit Stützweiten von je 50 m ist eine Stahlverbundkonstruktion mit dem Einfeldträger als Bauwerkssystem in Längsrichtung. In Querrichtung ist ein Plattenbalken mit 3,0 m Konstruktionshöhe und 7,0 m Längsträgerabstand vorhanden. Die Fahrbahnplatte besteht aus 28 cm dicken Betonfertigteilen, die über in Aussparungen angeordnete und nachträglich vergossene Dübel mit den Stahlträgern schubfest verbunden sind.
Die ungefähr 100 t schwere Stahlkonstruktionen der einzelnen Felder wurden hinter dem südlichen Elbdeich zusammengebaut, anschließend zur Einbaustelle transportiert und mit Autokränen eingehoben. Es folgte die Montage der Fahrbahnfertigteile, wobei bis zum Erhärten des Vergussbetons eine Hilfsstütze in Feldmitte angeordnet war.
Neue Autobahnbrücke
Im Zuge der Nordverlängerung der Bundesautobahn 14 ist eine neue Elbebrücke geplant, die neben der bestehenden Straßenbrücke elbaufwärts errichtet werden soll.[3]
Literatur
- Erich Fiedler: Die Entwicklung des Stahlbrückenbaues in der DDR bis zum Zeitpunkt der Wende – ein Rückblick (Teil I). In: Stahlbau 70, Jahrgang 2001, Heft 4, S. 262–276.
- Erich Fiedler: Die Entwicklung des Stahlbrückenbaues in der DDR bis zum Zeitpunkt der Wende – ein Rückblick (Teil II). In: Stahlbau 70, Jahrgang 2001, Heft 5, S. 317–328.
Einzelnachweise
- Wittenberger Elbbruecke - Dokumentensammlung (PDF; 16 MB)
- Erich Fiedler: Straßenbrücken über die Elbe. Saxoprint Dresden 2005, ISBN 3-9808879-6-0, S. 168
- DEGES:Projekt der Autobahnbrücke (Memento vom 16. Dezember 2008 im Internet Archive)
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