Eisenperiodatreagenz
Das Eisenperiodatreagenz ist ein Nachweisreagenz für Lithiumionen und findet in der qualitativen Analyse Anwendung.[1] Für den Nachweis von Lithium wird das Reagenz frisch hergestellt, da die für den Nachweis wesentlichen Orthoperiodatoferrat(III)-Ionen nur in Lösung vorliegen.
Darstellung und Zusammensetzung
Zur Herstellung der Reagenzlösung wird Kaliumiodat in einer verdünnten Kaliumhydroxidlösung gelöst und mit wässriger Eisen(III)-chloridlösung versetzt.[1] Kaliumhydroxid wird hierbei im großen Überschuss und Eisen(III)-chlorid im Unterschuss eingesetzt. Die Lösung setzt sich damit aus Kaliumionen, Hydroxidionen, Orthoperiodationen, Chloridionen und geringen Mengen Orthoperiodatoferrat(III)-Ionen zusammen. In basischem Milieu addieren hierbei Hydroxidionen an Iodatanionen zu Periodatanionen, welche dann die Eisenkationen komplexieren.
Formal lässt sich Orthoperiodatoferrat(III) von der Orthoperiodsäure ableiten.[2][3]
Nachweis von Lithiumionen
In Anwesenheit von Lithiumionen in einer neutralen oder basischen Lösung fällt ein weißgelber Niederschlag mit einer unbestimmten Zusammensetzung aus:
Ähnliche Niederschläge können auch Ammoniumionen, divalente Metallkationen und hohe Konzentrationen von Natriumionen beim Erhitzen der Lösung ergeben.[1]
Einzelnachweise
- G. Jander, E. Blasius: Lehrbuch der analytischen und präparativen anorganischen Chemie. Hrsg.: Joachim Strähle, Eberhard Schweda. 16. Auflage. S. Hirzel Verlag, Stuttgart 2006, ISBN 978-3-7776-1388-8, S. 384.
- Eintrag zu Periodate. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 5. Juni 2017.
- A. F. Holleman, N. Wiberg: Anorganische Chemie. 103. Auflage. 1. Band: Grundlagen und Hauptgruppenelemente. Walter de Gruyter, Berlin / Boston 2016, ISBN 978-3-11-049585-0, S. 527 (Leseprobe: Teil A – Grundlagen der Chemie Der Wasserstoff. Google-Buchsuche).