Eisenacher Deputierten-Convent
Der Eisenacher Deputierten-Convent (EDC) war ein Korporationsverband von Burschenschaften. Er bestand von 1874 bis 1881 und gilt als Vorläufer der heutigen Deutschen Burschenschaft, die nach der Auflösung des EDC 1881 als Allgemeiner Deputierten-Convent (ADC) gegründet wurde. Der ADC übernahm bei seiner Gründung die Geschäftsordnung des EDC.
Geschichte
Das Grün-Weiß-Rote Kartell lud auf Initiative der Burschenschaft Germania Jena für den 10. November 1874 zu einer Versammlung nach Eisenach ein. Im Ergebnis unterzeichneten am 17. November Vertreter von 20 Burschenschaften die Satzungen des EDC. Der Verband verlangte die unbedingte Satisfaktion und lehnte die Aufnahme von Burschenschaften an technischen Hochschulen ab. Er vertrat mit bis zu 34 Mitgliedsverbindungen nur eine Minderheit der Burschenschaften – unter anderem das Süddeutsche Kartell und das Rote Kartell beteiligten sich nicht – und hielt aufgrund interner Streitigkeiten nur wenige Jahre.
Durch die Praxis des EDC, über ihm nicht angehörende Burschenschaften den Verruf zu verhängen, wirkte der EDC auf die burschenschaftliche Bewegung eher spaltend als einend und beförderte auch die Umwandlung einiger Burschenschaften in Corps.
Gründungsmitglieder
- Germania Berlin
- Frankonia Bonn
- Arminia Breslau
- Germania Breslau
- Raczeks Breslau
- Teutonia Freiburg
- Brunsviga Göttingen
- Hannovera Göttingen
- Germania Greifswald
- Rugia Greifswald
- Germania Halle
- Frankonia Heidelberg
- Germania Jena
- Arminia Königsberg
- Germania Königsberg
- Dresdensia Leipzig
- Germania Leipzig
- Alemannia Marburg
- Arminia Marburg
- Arminia Würzburg
Siehe auch
Literatur
- Hans-Georg Balder: Geschichte der Deutschen Burschenschaft, WJK-Verlag, Hilden 2005, ISBN 3-933892-25-2.
- Paul Wentzcke: Der Eisenacher Deputierten-Convent (E.D.C.) 1874 bis 1881. In: Paul Wentzcke (Hrsg.): Quellen und Darstellungen zur Geschichte der Burschenschaft und der deutschen Einheitsbewegung, Band 16. Winter, Heidelberg 1939. S. 38–44.