Einwohnerentwicklung von Ludwigshafen am Rhein
Dieser Artikel gibt die Einwohnerentwicklung von Ludwigshafen am Rhein tabellarisch und graphisch wieder.
Einwohnerentwicklung
Die Einwohnerzahl im Gebiet von Ludwigshafen betrug im Mittelalter und der frühen Neuzeit unter hundert Personen. Sie wuchs nur langsam und ging durch die zahlreichen Kriege, Seuchen und Hungersnöte immer wieder zurück. Bis 1852 war die Bevölkerungszahl auf 1.520 gestiegen, was König Maximilian II. veranlasste, Ludwigshafen die Rechte einer Gemeinde zu verleihen. Am 8. November 1859 wurde die Gemeinde Ludwigshafen zur Stadt erhoben.
Am 8. Mai 1865 erhielt die Firma BASF die Konzession zur Ansiedelung, die das Gesicht der Stadt und deren Geschichte bis heute nachhaltig prägt. Mit dem Beginn der Industrialisierung wuchs die Bevölkerung der Stadt sehr schnell. Lebten 1867 erst knapp 5.000 Menschen in der Stadt, so waren es 1900 bereits 62.000. Im Jahre 1921 überschritt die Einwohnerzahl der Stadt die Grenze von 100.000, wodurch sie zur Großstadt wurde. Eingemeindungen am 1. April 1938 brachten einen Zuwachs von rund 27.000 Personen auf 135.503 Einwohner.
Im Zweiten Weltkrieg war Ludwigshafen mit seinen kriegswichtigen Industrien einer der am meisten bombardierten Ballungsräume in Süddeutschland. Über 80 Prozent der Bebauung im Innenstadtbereich wurden durch die 124 zum Teil verheerenden Luftangriffe der alliierten Streitkräfte völlig zerstört. Am 23. März 1945 nahmen US-amerikanische Truppen die Stadt ein. Am 10. Juli 1945 wurden diese von der französischen Besatzungsmacht abgelöst. Die Bevölkerungszahl sank im Verlauf des Krieges von 144.425 im Mai 1939 auf 55.480 im Mai 1945.
Im Jahre 1956 hatte die Stadt durch Kriegsheimkehrer und Flüchtlinge wieder so viele Einwohner wie vor dem Krieg. 1965 erreichte die Bevölkerungszahl mit 179.155 ihren historischen Höchststand. In den 1950er- und 1960er-Jahren war Ludwigshafen vor Mainz die größte Stadt von Rheinland-Pfalz, der Unterschied hatte bei der Volkszählung 1970 aber nur noch den Wert von 3.836 (Mainz hatte zum Stichtag 172.195 Einwohner). Am 31. Dezember 2011 betrug die „Amtliche Einwohnerzahl“ für Ludwigshafen nach Fortschreibung des Statistischen Landesamtes Rheinland-Pfalz 165.560 (nur Hauptwohnsitze und nach Abgleich mit den anderen Landesämtern).
Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Dabei handelt es sich um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der Stadtverwaltung (bis 1970) und des Statistischen Landesamtes (ab 1971). Die Angaben beziehen sich ab 1843 auf die „Zollabrechnungsbevölkerung“, ab 1871 auf die „Ortsanwesende Bevölkerung“, ab 1925 auf die Wohnbevölkerung und seit 1987 auf die „Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung“.
Von 1843 bis 1944
(jeweiliger Gebietsstand)
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¹ Volkszählungsergebnis
Eine realitätsnähere Einschätzung der Bevölkerungsentwicklung im Zweiten Weltkrieg ergeben die Ergebnisse der Verbrauchergruppenstatistiken, die aus den Daten der Lebensmittelzuteilungen gewonnen wurden und 1953 vom Statistischen Bundesamt veröffentlicht wurden. Nach der Kleinen Verbrauchergruppenstatistik umfasste die versorgte Zivilbevölkerung in Ludwigshafen[1] Anfang Februar 1943 134.816 Personen (darunter 3.575 Gemeinschaftsverpflegte), Anfang Februar 1944 109.061 (darunter 19.520 Gemeinschaftsverpflegte) und Ende August 1944 100.812 Personen (darunter 19.600 Gemeinschaftsverpflegte).
Von 1945 bis 1970
(jeweiliger Gebietsstand)
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¹ Volkszählungsergebnis
Quelle: Stadtverwaltung Ludwigshafen
Ab 1971
(jeweiliger Gebietsstand)
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¹ Volkszählungsergebnis
Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz
Bevölkerungsprognose
In ihrem 2006 publizierten „Wegweiser Demographischer Wandel 2020“, in dem die Bertelsmann Stiftung Daten zur Entwicklung der Einwohnerzahl von 2.959 Kommunen in Deutschland liefert, wird für Ludwigshafen ein Rückgang der Bevölkerung zwischen 2003 und 2020 um 3,6 Prozent (5.825 Personen) vorausgesagt.
Absolute Bevölkerungsentwicklung 2003–2020 – Prognose für Ludwigshafen (Hauptwohnsitze):
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Quelle: Bertelsmann Stiftung
Bevölkerungsstruktur
Die größten Gruppen der melderechtlich in Ludwigshafen registrierten Ausländer kamen am 31. Dezember 2006 aus der Türkei (10.312), Italien (5.960), Serbien (2.383), Griechenland (2.121), Polen (1.488), Irak (1.422) und Kroatien (1.302).[2]
Bevölkerung | Stand 31. Dezember 2006 |
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Einwohner mit Hauptwohnsitz | 163.560 |
davon männlich | 81.503 |
weiblich | 82.057 |
Deutsche | 129.003 |
Ausländer | 34.557 |
Ausländeranteil in Prozent | 21,1 |
Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz
Altersstruktur
Die folgende Übersicht zeigt die Altersstruktur vom 31. Dezember 2006 (Hauptwohnsitze).
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Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz
Stadtteile
Die Einwohnerzahlen beziehen sich auf den 31. Dezember des jeweiligen Jahres (Haupt- und Nebenwohnsitze).[4]
Stadtteil | Einwohner (1990) |
Ausländer in % |
Einwohner (2000) |
Ausländer in % |
Einwohner (2007) |
Ausländer in % |
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Edigheim | 8.388 | 5,0 | 8.537 | 6,7 | 8.257 | 6,9 |
Friesenheim | 18.372 | 18,4 | 16.626 | 21,5 | 18.440 | 19,9 |
Gartenstadt | 19.039 | 5,5 | 17.860 | 9,4 | 17.654 | 10,2 |
Maudach | 4.982 | 8,8 | 7.259 | 9,7 | 7.228 | 9,3 |
Mitte | 10.243 | 20,4 | 10.356 | 36,1 | 11.456 | 36,8 |
Mundenheim | 13.646 | 12,0 | 12.817 | 18,5 | 12.747 | 20,5 |
Nord/Hemshof | 17.013 | 40,4 | 16.501 | 47,0 | 16.663 | 41,8 |
Oggersheim | 23.769 | 10,3 | 24.004 | 14,1 | 23.189 | 14,5 |
Oppau | 9.740 | 9,7 | 9.831 | 13,7 | 9.723 | 14,2 |
Pfingstweide | 8.219 | 12,8 | 6.962 | 18,6 | 6.276 | 14,9 |
Rheingönheim | 6.240 | 11,0 | 6.384 | 11,7 | 7.472 | 12,3 |
Ruchheim | 3.841 | 10,8 | 6.151 | 8,6 | 6.175 | 7,7 |
Süd | 18.967 | 13,5 | 17.934 | 22,4 | 18.285 | 23,5 |
West | 4.816 | 22,0 | 4.414 | 27,2 | 4.652 | 26,0 |
Ludwigshafen | 167.196 | 14,9 | 165.636 | 19,9 | 168.217 | 19,7 |
Quelle: Stadt Ludwigshafen
Natürliche Bevölkerungsentwicklung
Die folgende Übersicht zeigt die Entwicklung von Geburten und Sterbefällen in Ludwigshafen in ausgewählten Jahren seit 1995.
Jahr | Geborene | Gestorbene | Bilanz |
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1995 | 1.628 | 1.880 | −252 |
2000 | 1.553 | 1.671 | −118 |
2005 | 1.525 | 1.627 | −102 |
2006 | 1.484 | 1.612 | −128 |
2007 | 1.619 | 1.583 | 36 |
Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz
Literatur
- Kaiserliches Statistisches Amt (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, 1880–1918
- Statistisches Reichsamt (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, 1919–1941/42
- Deutscher Städtetag (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch Deutscher Gemeinden, 1890 ff.
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland, 1952 ff.
- Bertelsmann Stiftung (Hrsg.): Wegweiser Demographischer Wandel 2020. Analysen und Handlungskonzepte für Städte und Gemeinden. Verlag Bertelsmann Stiftung, Gütersloh 2006, ISBN 3-89204-875-4
Einzelnachweise
- | Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Statistische Berichte, Arb.-Nr. VIII/19/1, Die Zivilbevölkerung des Deutschen Reiches 1940–1945. Ergebnisse der Verbrauchergruppen-Statistik. Wiesbaden 1953, S. 33 (Dok.-S. 31)
- Stadt Ludwigshafen: Statistischer Jahresbericht (Memento vom 31. Januar 2008 im Internet Archive)
- Datenbank Zensus 2011, Ludwigshafen am Rhein, Alter + Geschlecht
- Stadt Ludwigshafen: Einwohner nach Stadtteilen (Memento vom 3. Dezember 2007 im Internet Archive)