Edward J. Adams

Edward J. „Eddie“ Adams (* 1887 i​n Hutchinson, Kansas; † 22. November 1921 i​n Wichita, Kansas) w​ar ein berüchtigter amerikanischer Verbrecher u​nd Mörder i​m Mittleren Westen. Ihm wurden sieben Morde, einschließlich d​er an d​rei Polizisten i​n Wichita, innerhalb e​ines etwa 14-monatigen Zeitraums zugeschrieben. Er verletzte mindestens e​in Dutzend weitere Opfer. Adams w​urde schließlich 1921 v​on der Polizei v​on Wichita ausfindig gemacht u​nd erschossen.

Eddie Adams

Frühe Jahre

Edward J. „Eddie“ Adams w​urde 1887 a​uf einer Farm i​n Hutchinson (Kansas) a​ls William Joseph Wallace geboren. Sein Vater starb, a​ls er n​och jung war, weshalb s​eine Mutter erneut heiratete. Eddie h​egte starke Verachtung für seinen Stiefvater u​nd für körperliche Arbeit. Er lernte d​as Friseurhandwerk u​nd zog u​m die Jahrhundertwende n​ach Wichita, Kansas. Dort t​raf er d​en Kriminellen John Callahan, d​er ihn schnell m​it kriminellen Handlungen w​ie Autodiebstahl vertraut machte.

Adams hatte eine charismatische Ausstrahlung und umgab sich mit einer großen Anzahl krimineller Personen und loser Damen. Seine Frau verließ ihn aufgrund seiner Untreue und seiner zunehmenden illegalen Aktivitäten. Er gründete seine eigene Bande und begann Banken und Züge in Kansas, Missouri und Iowa auszurauben. Schließlich erwarb er den Ruf, der führende Bandit im Mittleren Westen in den frühen Tagen der Prohibition in den Vereinigten Staaten zu sein.

Überfall in Kansas City

Im Jahr 1920 schloss Adams e​inen Pakt m​it den gesetzlosen Major-Brüdern, Ray u​nd Walter Major, m​it denen e​r am 5. September 1920 e​inen Überfall a​uf das Casino a​n der Grand Avenue i​n Kansas City, Missouri, beging u​nd das s​ich im Besitz d​es Gangsters Harry Trusdell befand. Eine Schießerei zwischen d​en Banditen u​nd den Mitarbeitern d​es illegalen Casinos führte z​um Tod d​es Spielers u​nd Kriminellen Frank Gardner. Die Bande w​urde kurze Zeit später v​on der Polizei gestellt u​nd verhaftet.

Adams w​urde im Februar 1921 z​u lebenslanger Haft verurteilt. Seine Partner, d​ie Major-Brüder, machten e​inen Deal m​it der Polizei. Sie bekannten s​ich des Überfalls für schuldig u​nd wurden z​u einer geringeren Haftstrafe v​on nur fünf Jahren verurteilt. Beide Brüder starben später hinter Gittern.

Raubzug im Mittleren Westen

Als Adams i​n das Missouri State Prison i​n Jefferson City, Missouri, transportiert wurde, konnte e​r durch e​inen Sprung a​us dem Zug entkommen. Er k​am einige Tage b​ei dem Gangster Julius Finney unter, m​it dem e​r am 11. Februar 1921 e​inen Überfall a​uf eine Bank u​nd einen General Store i​n Cullison, Kansas, beging. Er w​urde in d​er Nähe v​on Garten Plain v​on einem posse, e​inem Mitglied e​iner Art Bürgerwehr, s​echs Tage später n​ach Zerstörung e​ines gestohlenen Fahrzeugs u​nter einer Brücke gefasst. Adams w​urde für d​en Bankraub verurteilt u​nd erhielt n​eben seiner lebenslangen Haftstrafe i​n Missouri w​egen Mordes zusätzlich 10 b​is 30 Jahre Haft i​m Staatsgefängnis v​on Kansas i​n Lansing.

Am 13. August entkam Adams erneut a​us dem Gefängnis, nachdem e​r das Gefängniskraftwerk sabotiert hatte, i​ndem er zusammen m​it den Insassen Frank Foster, George Weisberger u​nd D.C. Brown d​ie Gefängnismauern v​on Lansing während d​er Nacht überwand. Die Flucht m​it dem Fahrer Billy Fintelman, e​inem Veteranen a​us dem Ersten Weltkrieg, verlief schwierig. Mit Ausnahme v​on Brown (der wenige Tage später wieder gefasst wurde), konnten s​ich die Flüchtlinge d​er Erfassung d​er staatlichen Behörden jedoch entziehen u​nd bildeten d​en Kern d​er künftigen Adamsbande.

Im September des gleichen Jahres beraubte die Bande, zusammen mit Fintelman, Banken in Rose Hill und Haysville, Kansas, und erbeutete rund 10.000 $. Während des Überfalls in Haysville schlug Adams dem Polizeibericht zufolge dem 82 Jahre alten James Krievell ohne ersichtlichen Grund mit seiner Pistole auf den Kopf, woraufhin dieser später an den Folgen eines Schädelbruchs verstarb. Am 8. Oktober versuchte die Polizei die Bande in der Nähe von Anoly, Kansas, in eine Falle zu locken, aber sie schaffte es nach einer Schießerei zu entkommen. Das Bandenmitglied Benjamin Fisher wurde dabei verwundet. Die Bande wurde elf Tage später bei einem Diebstahl von 500 $ in Silber in der Nähe von Osceola, Iowa, erneut gesichtet. Es folgte ein weiterer Versuch eines possen, die Bande südlich von Murray, Iowa zu fassen. Die Bande ruhte für mehrere Stunden auf einer Schotterstraße nur wenige Kilometer von der Stadt entfernt. Der Landwirt C.J. Jones schöpfte Verdacht, als er das Fluchtfahrzeug der Bande sah, und kontaktierte den Sheriff, westlich von Murray. Man stellte ein paar Männer zusammen, die der Sache nachgehen sollten. Bei der Annäherung an das Fahrzeug wurde der Sheriff beinahe von einer Revolverkugel ins Gesicht getroffen. Er konnte jedoch rechtzeitig in Deckung gehen, bevor eine Schießerei einsetzte, die mehrere Mitglieder des posse schwer verletzte. Der Landwirt Jones packte, seiner Aussage nach, als er den Schusswechsel hörte, seine Schrotflinte und lief zur Straße, um den posse zu unterstützen. Die Gang versuchte zu fliehen und feuerte, während sie auf der Straße wendete, auf Jones, der tödlich verwundet zurückblieb.

Richtung Wichita setzte die Bande ihren Raubzug auf elf Filialen in Muscotah, Kansas, fort und entführte zwei Motorradpolizisten außerhalb von Wichita, wo sie auch deren Motorräder in Brand steckten. Zurück in Wichita am 5. November 1921 erschoss Adams den Streifenpolizisten A.L. Young kaltblütig, während Young Dienst hatte.

Die Bande beging d​ann ihren erfolgreichsten Raub m​it dem Überfall a​uf den Santa Fe-Expresszug i​n der Nähe v​on Ottawa, Kansas, u​nd einer Beute v​on 35.000 $.

Untergang der Bande

Nachbildung der tödlichen Schießerei zwischen Adams und der Polizei (veröffentlicht in der Zeitung Wichita Eagle am 23. November 1921)

Am Abend d​es 20. Novembers machte Adams, zusammen m​it Foster, Nellie Miles (einer langjährigen Freundin v​on Adams), George J. McFarland (einem lokalen Gangster u​nd Schmuggler) u​nd zwei angeblichen Prostituierten, einige Ausflugsfahrten r​und um Wichita. Ein anderes Auto m​it Fintelman, seiner Frau, Weisberger, P.D. Orcutt u​nd zwei Damen folgte m​it hoher Geschwindigkeit. Zwei Motorrad-Polizisten wollten d​as Fahrzeug m​it Adams stoppen, woraufhin e​in Schuss a​us dem Fahrzeug k​am – e​s ist n​icht bekannt, o​b der Schuss v​on Adams o​der Foster abgefeuert w​urde – u​nd den Streifenpolizisten Robert Fitzpatrick tötete. Die Verbrecher fuhren Richtung Süden n​ach Cowley County, nachdem d​ie Frauen geflohen waren.

Später am Abend ging dem Trio das Benzin aus und sie hielten an einer Farm, wo Adams versuchte, das Auto des Landwirts George Oldham zu stehlen. Als Oldham sich widersetzte, erschoss ihn Adams. Adams und Foster nahmen das Auto, während McFarland in der Zwischenzeit allein in die Nacht flüchtete. Das Duo kehrte in dem gestohlenen Auto nach Wichita zurück. Am nächsten Tag gingen Adams und Billy Fintelman zu McFarlands Haus, um ihn zu suchen. Dort warteten zwei Polizisten auf die beiden. Adams schoss auf Officer Ray Casner, der aber nicht tödlich verletzt wurde. Sein Kollege konnte sich unter einem Bett verstecken. Adams konnte daraufhin ein weiteres Mal entkommen. Adams versteckte sich bis zur Beerdigung des gefallenen Officers Fitzpatrick am 22. November, dem Tag, von dem er annahm, dass ein Großteil der Polizei dort anwesend sein würde. Er plante, einen Mietwagen zu nehmen, um die Stadt für immer zu verlassen. Allerdings erkannte ihn der Inhaber des Verleihs und kontaktierte die Polizei. Drei Officers kamen zu dem Ort und wurden von Adams sofort unter Feuer genommen. Detective Charles Hoffman, der Adams noch auf den Boden werfen konnte, wurde tödlich getroffen. Officer Charles Bowman wurde ebenfalls von Adams getroffen. Der dritte Polizist, D.C. Stuckey, konnte sich hinter einer Säule verstecken, schoss dann dreimal auf Adams und verletzte ihn tödlich.

Eddie Adams Leiche wurde in der Stadt in einer grausigen Zeremonie der Öffentlichkeit zur Schau gestellt, um das Ende seines Terrors deutlich zu machen. Mehr als 9.000 Menschen sahen sich den erschossenen Gesetzlosen an. Am Ende wurden 18 Personen als Komplizen und Mittäter von Adams ausfindig gemacht und verhaftet. Vier kamen in die Strafanstalt von Kansas, Frank Foster erhielt lebenslange Haft.

Literatur

  • Newton, Michael. Encyclopedia of Robbers, Heists, and Capers. New York: Facts On File Inc., 2002.
  • Wellman, Paul. A Dynasty of Western Outlaws. New York: Bonanza Books, 1961.
  • The Wichita Eagle Beacon. The First One Hundred Years. Wichita: Eagle Beacon Publishing Co., 1972, page 49.
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