Eduard Riggenbach

Eduard Riggenbach (* 18. September 1861 i​n Basel; † 4. Oktober 1927 ebenda) w​ar ein Schweizer evangelischer Theologe u​nd Hochschullehrer.

Eduard Riggenbach

Leben

Familie

Eduard Riggenbach w​ar der Sohn d​es Kaufmanns u​nd Vogts Albert Riggenbach (1822–1906)[1] u​nd dessen Ehefrau Marie Henriette (1824–1919), Tochter d​es Kaufmanns u​nd Bankiers Johann Jakob Iselin (1794–1874). Sein Bruder w​ar der Astronom u​nd Politiker Albert Riggenbach. Er w​ar auch e​in Neffe d​es Architekten Christoph Riggenbach u​nd ein Grossneffe d​es Architekten Achilles Huber.

Er w​ar seit 1889 m​it Helene (1860–1927), Tochter d​es Präsidenten d​es Basler Strafgerichts, Johann Heinrich Eduard Thurneysen (1824–1900), verheiratet. Gemeinsam hatten s​ie eine Tochter: Helena Riggenbach (* 1897 i​n Basel), verheiratet m​it dem Archäologen Ernst Alfred Stückelberg (1867–1926), Sohn d​es Malers Ernst Stückelberg.

Ausbildung

Riggenbach besuchte d​as Gymnasium (heute: Gymnasium a​m Münsterplatz) i​n Basel u​nd war v​on 1880 b​is 1885 Theologiestudent a​n der Basler Predigerschule s​owie von 1885 b​is 1888 a​n der Universität Basel.

Werdegang

Nach seinem Examen u​nd seiner Ordination 1885 übte e​r von 1887 b​is 1902 e​ine Lehrtätigkeit a​n der Predigerschule s​owie in dieser Zeit v​on 1888 b​is 1889 i​m Basler Missionshaus aus.

1891 w​urde er Lizenziat i​n Theologie u​nd habilitierte 1892.

Ab 1899 w​ar er ausserordentlicher Professor u​nd ab 1917 ordentlicher Professor für Theologie a​n der Universität Basel.

Er w​ar auch Mitglied d​er Basler Synode.

Wissenschaftliches Wirken

Eduard Riggenbach, d​er ab 1876 völlig erblindet war, wirkte wissenschaftlich a​ls kirchlich-positiver Neutestamentler, d​er von d​er Erweckungsbewegung geprägt w​ar und s​ich gegen d​ie liberale exegetische Kritik wandte. Sein wichtigstes Werk w​ar sein 1913 veröffentlichter Kommentar über d​en Hebräerbrief[2].

Ehrungen und Auszeichnungen

Mitgliedschaften

  • Eduard Riggenbach war Mitglied zahlreicher christlicher Vereine.

Schriften (Auswahl)

  • Kritische Studien über den Schluss des Römerbriefes. Bonn, 1892.
  • Die schweizerische, revidierte Uebersetzung des Neuen Testamentes und der Psalmen. Basel: R. Reich, 1895.
  • Robert Benjamin Kübel; Eduard Riggenbach; Otto Zöckler: Pastoralbriefe, Hebräerbrief und Offenbarung Johannis. München: C. H. Beck, 1898.
  • Eduard Riggenbach; Adolf Schlatter; Rudolf Stähelin: Geschichte des Schwyzerhüsli, 1847–1897. Waldenburg: Witwe Diehl, 1901.
  • Versuch einer neuen Deutung des Namens Barkochba. Gütersloh, 1901.
  • Der trinitarische Taufbefehl: Matth. 28, 19 nach seiner ursprünglichen Textgestalt und seiner Authentie untersucht. Gütersloh 1903.
  • Die religiöse und sittliche Erziehung heidenschristlicher Gemeinden: nach den Korintherbriefen. Basel: Verlag der Missionsbuchhandlung, 1904.
  • Unbeachtet gebliebene Fragmente des Pealgius: Kommentare zu den Paulischen Briefen. Gütersloh, 1905.
  • Vererbung und Verantwortung. Stuttgart: C. Belser, 1906.
  • Die Lehre von der Rechtfertigung aus dem Glauben im Kampfe der Gegenwart. Neukirchen, 1907.
  • Die ältesten lateinischen Kommentare zum Hebräerbrief. In: Forschungen zur Geschichte des neutestamentlichen Kanons und der altkirchlichen Literatur. Leipzig: A. Deichert, 1907.
  • Der Begriff diathēkē im Hebräerbrief. Leipzig Deichert 1908.
  • Die Auferstehung Jesu. Berlin, 1908.
  • Bibelglaube und Bibelforschung. Neukirchen: Erziehungsverein, 1909.
  • Der Brief an die Hebräer. Leipzig, Deichert, 1913.
  • Zur Exegese und Textkritik zweier Gleichnisse Jesu. Stuttgart 1914.
  • Das göttliche Muß des Leidens! Basel, Basler Missionsbuchhandlung 1919.
  • Der Begriff der Teleiosis im Hebräerbrief. 1914.
  • Die reformatorische Schätzung der Heiligen Schrift in ihrer Bedeutung für die Gegenwart. Basel: Helbing & Lichtenhahn, 1917.
  • Neue Materialien zur Beleuchtung des Papiaszeugnisses über den Märtyrertod des Johannes. Leipzig: A. Deichert, 1921.
  • Auf den Trümmern Jerusalems. Basel Basler Missionsbuchh. 1923.
  • Ein Beitrag zum Verständnis der Parabel vom arbeitenden Knecht, Luk. 17, 7-10. Leipzig: A. Deichert, 1923.
  • Eberhard Nestle; Eduard Riggenbach; Heinrich Wiese; Theodor von Zahn: Das Neue Testament unsers Herrn und Heilandes Jesus Christus. Stuttgart Württembergische Bibelanstalt 1924.
  • Das Geheimnis des Kreuzes Christi. Basel Basler Missionsbuchhandlung, Stuttgart Evangelischer Missionsverlag 1927.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Historisches Familienlexikon der Schweiz - Personen. Abgerufen am 2. Mai 2020.
  2. Riggenbach, Eduard. In: Bibelpedia. Abgerufen am 2. Mai 2020.
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