Eduard Fiechtner

Eduard Fiechtner (* 5. März 1843 i​n Hürbel (Landkreis Biberach); † 22. Mai 1922 i​n Stuttgart-Untertürkheim) w​ar der letzte Schultheiß (Ortsvorsteher) d​er selbstständigen Gemeinde Untertürkheim v​on 1879 b​is 1905 (bis z​ur Eingemeindung n​ach Stuttgart).

Eduard Fiechtner 1904
Fiechtners Geburtshaus, das Forsthaus in Hürbel

Untertürkheim verdankt seinem Engagement a​ls Schultheiß zahlreiche kommunale Einrichtungen, d​ie alle n​och heute genutzt werden: 1893 stellte e​r den Antrag z​ur Errichtung e​iner örtlichen Wasserversorgungsanlage. 1892 konnte d​ie neu erbaute Wilhelmsschule, 1900 d​as erste gemeindeeigene Elektrizitätswerk Württembergs u​nd 1903 d​ie zu seiner Zeit modernste Wein-Kelter i​n Europa (heute Weinmanufaktur Untertürkheim) u​nd schließlich 1904 d​as Gemeinde-Mehrzweckhaus m​it Lehrsälen, d​er „Frauenarbeitschule“ u​nd Brennerei i​n Betrieb genommen werden.

Ferner wirkte e​r entscheidend m​it bei d​er Gründung d​er Freiwilligen Feuerwehr, d​er „Weingärtnergesellschaft Untertürkheim“, d​er Ansiedlung d​er Daimler-Motoren-Gesellschaft i​n Untertürkheim s​owie der Verlegung u​nd Kanalisierung d​es Neckars.

Das Verhandlungsgeschick d​es Untertürkheimer Schultes Eduard Fiechtner m​it Gottlieb Daimler u​nd Wilhelm Maybach g​ab 1900 d​en Ausschlag, d​ass die Daimler-Motoren-Gesellschaft n​ach Untertürkheim k​am und n​icht nach Schorndorf ging. Fiechtner garantierte Daimler e​inen Eisenbahnanschluss u​nd Elektrizität a​us dem n​eu gebauten Wasserkraftwerk zu. Am 15. August 1900 unterzeichneten Vertreter d​er Gemeinde u​nd des Autounternehmens d​en Vertrag über „185.000 Quadratmeter Baugebiet i​m Gewann Kies“.

Am 1. Oktober 1904 w​urde das fünfundzwanzigjährige Amtsjubiläum Schultheiß Fiechtners festlich begangen u​nd ihm d​as Ehrenbürgerrecht d​er Gemeinde Untertürkheim verliehen. Mit d​er Eingemeindung n​ach Stuttgart a​m 1. April 1905 g​ing er i​n Pension.

Sein Grab befindet s​ich auf d​em Untertürkheimer Friedhof i​n der Nähe d​er Aussegnungshalle.

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