Edition Orient
Der Verlag Edition Orient wurde 1980 auf Initiative des Übersetzers Nagi Naguib (1931–1987)[1] in Berlin gegründet.[2] Das Hauptziel des Verlages ist es, orientalische Literatur der Moderne für Erwachsene und Kinder in deutschen Übersetzungen bekannt zu machen.
Geschichte
Die Edition Orient wurde später von Dietlind Schack geleitet, ab 1997 gemeinsam mit Stephan Trudewind und ab 1999 allein von Stephan Trudewind. Dietlind Schack stand dem Verlag bis zu ihrem Tod im Jahr 2011 beratend zur Seite. Der Verlagssitz wanderte von Berlin nach Meerbusch und 1997 zurück nach Berlin.
Programm
Ein Programmschwerpunkt des Verlages ist Belletristik aus dem Arabischen. Man findet Lyrik namhafter Dichter wie Adonis und Prosa bedeutender Autoren wie Taha Hussein, Mohammed Dib und Alifa Rifaat. Das Hausboot am Nil, eines der Hauptwerke des Literaturnobelpreisträgers von 1988, des Ägypters Nagib Mahfuz, erschien bereits 1982 in deutscher Ausgabe bei Edition Orient.
Hervorzuheben ist die Reihe zweisprachiger arabisch-deutscher Ausgaben von Werken bedeutender arabischer Autoren wie Salah Abd As-Sabur, Ghassan Kanafani, Sargon Boulus und Suleman Taufiq.
Eine Besonderheit sind die Reihen zweisprachiger vorwiegend arabisch-deutscher, persisch-deutscher und türkisch-deutscher Kinderbücher von Autoren und Illustratoren wie Aytül Akal, Farideh Chalatbarie, Ihab Schakir, Walid Taher und Rania Zaghir. Daneben erscheinen auch zweisprachige Kinderbücher in vielen anderen Sprachen, jeweils mit Deutsch.
Neben der Moderne findet man auch Klassiker wie eine zweisprachige persisch-deutsche Ausgabe von Lyrik des berühmten Mystikers Omar Chayyām herausgegeben von Khosro Naghed, Anekdoten aus dem Türkischen über Nasreddin Hodscha, die Übersetzung des Gilgamesch-Epos von Wolfram von Soden mit Illustrationen von Hajo Edelhausen und eine Reihe illustrierter Volksmärchen.
Das Verlagsprofil wurde 2015 erweitert durch die Publikation des mexikanischen Bilderbuchs Migrar mit Illustrationen von Javier Martínez Pedro.
Im Jahr 2020 wurde der Verlag mit einem Berliner Verlagspreis ausgezeichnet.[3]
Der Verlag ist Mitglied im Börsenverein des Deutschen Buchhandels.
Weblinks
- Webseite des Verlages „Edition Orient“
- Benedikt Erenz: Moderne Literatur des Morgenlandes: Über den Bosporus ein Steg. Die Zeit, 13. September 1985
- Peter Ripken: Ehemalige Verlegerin der Edition Orient verstorben: Zum Tode von Dietlind Schack. litprom, archiviert vom Original am 2. September 2011; abgerufen am 30. Juli 2016.
- Maria Riederer: Edition Orient – Damit arabische Literatur hier bekannter wird. Deutschlandfunk-Sendung „Büchermarkt“, 30. Juli 2016
- The Art of Stephan Trudewind - Videos mit dem Verleger
Einzelnachweise
- Nagi Naguib beim Unionsverlag, Abfragedatum: 9. Juni 2017.
- Verlagsprofil und Verlagsgeschichte, Abfragedatum: 9. Juni 2017.
- Querverlag mit Berliner Verlagspreis ausgezeichnet, queer.de, 25. November 2020, abgerufen am 26. November 2020.