Ecopop

ECOPOP (Kofferwort für écologie et population, Vereinigung Umwelt und Bevölkerung) ist eine schweizerische Umweltschutzorganisation und befasst sich seit 1970[1] mit der Belastung der natürlichen Lebensgrundlagen durch eine immer grössere Anzahl von Menschen. Der Verein mit Sitz in Effingen AG[2] ist gemäss Statut politisch und konfessionell unabhängig[3] und ist Mitglied der European Population Alliance.[4]

Logo von Ecopop

Geschichte

ECOPOP wurde 1971 als Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für Bevölkerungsfragen (SAFB) gegründet. Auf dem Patronatskomitee und unter den Mitgliedern befanden sich stets namhafte Persönlichkeiten[5].

Name Vorname Titel / Beruf
Aeschbacher Rudolf Alt-Nationalrat und Alt-Parteipräsident EVP, Alt-Präsident Birdlife, Alt-Stadtrat Zürich ("Schwellenruedi")
Annen-Ruf Margaretha Publizistin
Binswanger Hans Christoph † Prof. Ökonom Hochschule St. Gallen
Crespo Sonja † Sekretärin, SP-Politikerin
Ehrlich Paul Ralph Prof. em. Biologe, Stanford University
Gelzer Bernhard † Dr. Jurist, FDP-Politiker
Hauser Jürg A. Prof. em. Soziologe Uni Zürich / Basel
Hegg Otto † Prof. Geobotaniker Uni Bern
Matter Roland Dr. med. Psychiater
Leisi Hans Jörg Prof. em. Experimentalphysiker, ETH Zürich
Meyer Axel Prof. Evolutionsbiologe Uni Konstanz
Minder Thomas Ständerat, parteilos, Unternehmer, Initiant "Abzockerinitiative"
Munz Robert † Dr iur. Anwalt, Mitarbeiter BA Forstwesen
Palmers Walter Direktor, Unternehmer
Popp Hans W. † Prof. Ing. Agr. ETH, Agrarwirtschafter
Rehbinder Manfred Prof. Jurist, Arbeitsrecht etc. Universität Zürich
Rey Anne-Marie † SP-Kantonsrätin Bern, Initiantin "Fristenlösungsinitiative"
Roch Philippe Dr. ehem. Direktor Bundesamt für Umwelt
Schenkel Rudolf † Prof. Zoologe/Ethologe Uni Basel
Schiess Peter Prof. em. Organische Chemie, Uni Basel
Steiner Dieter Prof. em. Geographie/Humanökologie, ETH Zürich, Gründungsmitglied GRÜNE Partei Zürich
Tobler Heinz † Prof. Zoologe Uni Fribourg
Tschumi Pierre-André † Prof. Entwicklungsbiologe Uni Bern

Ebenfalls war der Atomenergie kritische ETH-Professor Theo Ginsburg (1972–1984) zeitweise Präsident. Später wurde ECOPOP unter anderem durch Sonja Crespo (SP, Gründerin der Interessengemeinschaft Rote Fabrik, Zürich) präsidiert (1998–2007). Anne-Marie Rey (SP-Kantonsrätin, Bern) war ebenfalls ECOPOP Sekretärin von 1971–1988. 1987 benannte sich die SAFB in Ecopop, Vereinigung Umwelt und Bevölkerung, um.

Ziele

Das Kernanliegen ist der Erhalt der Lebensgrundlagen für Mensch und Natur. Die Ziele anderer Umweltorganisationen zur Reduktion der Umweltbelastung pro Kopf werden auch von Ecopop geteilt. Zusätzlich ist für Ecopop die Berücksichtigung der Bevölkerungszahl ein wichtiger Faktor. Es geht dabei um die Belastung der Erde durch die Menschheit, unabhängig von Staatenzugehörigkeit oder Religion.

Eidgenössische Volksinitiative

Der Verein reichte am 2. November 2012 die eidgenössische Volksinitiative «Stopp der Überbevölkerung – zur Sicherung der natürlichen Lebensgrundlagen» bei der Bundeskanzlei ein. Die beiden Forderung der Volksinitiative waren:[6]

  1. Beschränkung der jährlichen Nettozuwanderung in der Schweiz auf durchschnittlich 0,2 Prozent der ständigen Wohnbevölkerung
  2. Mindestens zehn Prozent der staatlichen DEZA-Mittel müssen in Massnahmen zur Förderung der freiwilligen Familienplanung in den Empfängerländern investiert werden

Die Initiative kam am 30. November 2014 zur Abstimmung, wo sie mit 74,1 % Nein-Stimmen deutlich abgelehnt wurde. Kein einziger Kanton nahm die Initiative an, die Stimmbeteiligung belief sich auf rund 49,4 %.[7]

Im Laufe des Abstimmungskampfes sahen sich die Initianten Vorwürfen des Ökofaschismus ausgesetzt. Dieser Vorwurf wurde unter anderem von EDA-Staatssekretär Yves Rossier anlässlich einer CVP-Veranstaltung vom 11. Januar 2013[8] erhoben. Nach einer Klagedrohung entschuldigte sich Rossier allerdings für diesen Vorwurf. Der Vorstand liess verlauten, dass Ecopop sich von jeder Form von Faschismus und Rechtsextremismus distanziere und solchen Vorwürfen konsequent mit Strafklagen begegnen würde.[9]

Einzelnachweise

  1. http://www.ecopop.ch/images/stories/Geschichte-von-ECOPOP-v140911.pdf
  2. http://www.ecopop.ch/de/kontakt-de
  3. http://www.ecopop.ch/de/ueber-uns/statuten-de
  4. European Population Alliance (Memento des Originals vom 13. September 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.europeanpopulationalliance.org
  5. https://ecopop.ch/de/
  6. Initiativtext auf Website der Ecopop (Memento des Originals vom 6. Oktober 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ecopop.ch, abgerufen am 5. Oktober 2014
  7. Vorläufige amtliche Endergebnisse auf admin.ch, abgerufen am 30. November 2014
  8. Chefdiplomat bezeichnet Ecopop-Initianten als Ökofaschisten. In: Tages-Anzeiger. 13. Januar 2013, abgerufen am 2. Dezember 2014.
  9. NZZ vom 22. Januar 2013: "Staatssekretär entschuldigt sich für Faschismusvergleich"
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