Economic Freedom Fighters
Die Economic Freedom Fighters (EFF, deutsch etwa „Kämpfer für wirtschaftliche Freiheit“) sind eine südafrikanische Partei.
Economic Freedom Fighters | |
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Parteivorsitzender | Julius Malema |
Generalsekretär | Godrich Gardee |
Stellvertretender Vorsitzender | Floyd Shivambu |
Gründung | 2013 |
Gründungsort | Soweto |
Hauptsitz | Johannesburg |
Ausrichtung | Antikapitalismus, Antiimperialismus, Panafrikanismus, Linkspopulismus, Marxismus-Leninismus, Fanonismus, Sankarismus |
Farbe(n) | Rot |
National Assembly | 44/400 |
National Council of Provinces | 11/90 |
Provincial Legislature | 50/430 |
Mitgliederzahl | 527.343 (2014)[1] |
Website | effonline.org |
Sie wurde 2013 von Julius Malema gegründet. Die Partei vertritt vor allem wirtschaftspolitisch linksradikale[2] Ansichten.
Bei den Parlamentswahlen 2014 und bei den Wahlen 2019 wurde sie drittstärkste Partei.
Geschichte
Gründung
Der Parteigründer Malema war bis 2012 Vorsitzender der einflussreichen ANC Youth League, der Jugendorganisation des regierenden African National Congress (ANC). Nachdem er sich gegen die Parteispitze gewandt hatte, wurde ihm die Mitgliedschaft entzogen. Im Juli 2013 gab die Partei an, 1000 Mitglieder zu haben,[3] am 17. August 2013 wurde sie offiziell zugelassen.
Wahlergebnisse
Die EFF traten erstmals bei der Parlamentswahl in Südafrika am 7. Mai 2014 an. Sie stellten in allen Provinzen Kandidaten auf[4] und wurden mit rund 6,4 % der Stimmen drittstärkste Partei. In den Provincial Legislatures von Limpopo, der Heimat Malemas, und Nordwest, wo 2012 das „Massaker von Marikana“ stattgefunden hatte, wurde sie offizielle Opposition.
Bei den landesweiten Kommunalwahlen 2016 erhielt die Partei 8,2 % der Stimmen.[5]
Bei der Parlamentswahl 2019 verbesserte die Partei ihr Ergebnis auf 10,79 %.[6]
Abspaltungen
2015 wurden drei Abgeordnete aus der Fraktion ausgeschlossen, nachdem sie die Politik der EFF dem ANC gegenüber als zu nachgiebig angesehen hatten. Zu ihnen gehörte Andile Mngxitama, der daraufhin die Partei Black First Land First gründete.
Politik
Die Partei bezeichnet sich selbst als linksradikale, antikapitalistische und antiimperialistische Bewegung.[2] Sie ist panafrikanisch; sie befürwortet die Verstaatlichung von Bergwerksgesellschaften und die Enteignung von weißen Großgrundbesitzern. Malema profilierte sich nach dem „Massaker von Marikana“ als Gegner des ANC und dessen Verbindungen zur Privatwirtschaft.[7] Das Auftreten der stets in Rot gekleideten EFF-Abgeordneten in der Nationalversammlung ist oft durch Sprechchöre oder Gesänge gekennzeichnet. Im Mai 2016 wurden nach Gesängen EFF-Parlamentarier von Sicherheitskräften mit Gewalt aus dem Sitzungssaal gezerrt, nachdem sie sich geweigert hatten, den Saal zu verlassen.[8]
In ihrem Auftreten gibt sich die Partei militaristisch. So führt ihr Vorsitzender den Titel „Oberbefehlshaber“ und drohte, die Regierung notfalls „mit der Waffe in der Hand“ zu entfernen. In der Öffentlichkeit stimmte er gelegentlich das inzwischen verbotene Kampflied Tötet die Buren an.[9] Im Juni 2016 forderte Malema seine Anhänger auf, unter Bruch des 1956 erlassenen Riotous Assemblies Act das Land weißer Farmer zu besetzen.[10]
Kontroversen
Der Parteichef Julius Malema äußerte sich feindlich gegen weiße[9][11] und indischstämmige Südafrikaner.[12][13] Äußerungen von ihm wurden von der südafrikanischen Menschenrechtskommission als Hassrede öffentlich gebrandmarkt.[14]
Struktur
Malema steht der Partei als President and Commander-in-Chief vor. Zum President’s Cabinet (ehemals Central Command Team) gehören außerdem der Deputy President, der Secretary General, dessen Stellvertreter, zwei Treasury General sowie 20 additional members („zusätzliche Mitglieder“).[15] Die neun Provinzvertretungen werden von Provincial Command Teams geführt, bestehend aus Chairperson, deren Stellvertreter, Secretary, dessen Stellvertreter und Schatzmeister geführt.[16] Die Parteizentrale befindet sich in Johannesburg.
Die Parteifarbe ist rot. Das Emblem zeigt den afrikanischen Kontinent in grün; davor hält eine schwarze, zur Faust geballte Hand einen roten Speer, darüber steht ein gelber Stern. Auf dem Handgelenk ist in Gelb der Turm eines Bergwerks abgebildet.
In Namibia existiert der Ableger Namibian Economic Freedom Fighters.
Weblinks
- Offizielle Website (englisch)
Einzelnachweise
- EFF targets 1 million membership. Mail & Guardian vom 13. Dezember 2014 (englisch), abgerufen am 16. August 2017.
- EFF: About us. auf www.effonline.org (englisch).
- EFF readies for election registration as over 1000 members recruited. timeslive.co.za vom 28. Juli 2013 (englisch), abgerufen am 26. April 2014.
- Independent Electoral Commission:Candidate nomination: 2014 National and Provincial Elections. online auf www.elections.org.za, Stand 26. März 2014 (Liste aller Kandidaten zum Herunterladen), abgerufen am 26. April 2014.
- Independent Electoral Commission: Results Summary - All Ballots (Wahlergebnisse 2016). online auf www.elections.org.za (englisch, PDF), abgerufen am 14. August 2016.
- 2019 South African General Elections - IOL, abgerufen am 11. Mai 2019.
- In Südafrika schlägt die Stunde der Populisten. welt.de vom 18. August 2012, abgerufen am 26. April 2014.
- Watch fists fly in parliament as EFF MPs are evicted. sowetanlive.co.za vom 17. Mai 2016 (englisch), abgerufen am 30. Mai 2016.
- Südafrika Regionalwahlen: Julius Malema - Rivale, Rebell, Rassist - SPIEGEL ONLINE.
- South Africa’s Julius Malema challenges apartheid-era law. bbc.com vom 7. November 2016 (englisch), abgerufen am 11. Januar 2019.
- 'We are cutting the throat of whiteness' – Malema on plans to remove Trollip - News24. abgerufen am 11. Mai 2019.
- Group to take Julius Malema to court for racist rant - IOL News. abgerufen am 11. Mai 2019.
- Anonymus: WATCH: Majority of Indians are racist: Malema. Meldung in eNCA vom 17. Juni 2018 auf www.enca.com (englisch).
- Unathi Nkanjeni: Julius Malema says best way to kill racists is to be happy and united in black success. Meldung in The Sowetan vom 19. Oktober 2019 auf www.sowetanlive.co.za (englisch).
- Additional members. effonline.org (englisch), abgerufen am 11. April 2020
- Provincial Command Teams. effonline.org (englisch), abgerufen am 11. April 2020.