Eckhard Altmann

Eckhard Altmann (* 2. Januar 1931 i​n Breslau) i​st ein deutscher evangelischer Pfarrer i​m Ruhestand. Er w​ar Abgeordneter d​er letzten Volkskammer d​er DDR.

Leben

Altmann wurde 1931 als Sohn eines Pfarrers und einer Krankenschwester im schlesischen Breslau geboren. Die Familie lebte im Breslauer Stadtteil Lissa. 1946 musste Altmanns Familie das nunmehr zu Polen gehörende Schlesien verlassen und ließ sich in Kauzleben im damaligen Sachsen-Anhalt nieder. 1950 legte Altmann das Abitur ab, anschließend studierte er Theologie an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. An dieser Universität wurde er 1960 mit der Dissertation Sprechen und Sprache im Kontaktgeschehen der Predigt zum Doktor der Theologie promoviert. 1967 folgte die Habilitation mit einer Schrift über Christian Friedrich Richter. Nach dem Theologiestudium arbeitete Altmann als Pfarrer zunächst in Aschersleben und später in Theißen, ab 1984 wirkte er bis 2005 als Pfarrer in Halberstadt. Darüber hinaus war er als Dozent im Kirchlichen Fernunterricht tätig. Obschon CDU-Mitglied, sah sich Altmann nach eigenem Bekunden in den 80er Jahren nur noch als Karteileiche. Erst mit der politischen Wende in der DDR sah er mit der CDU unter Lothar de Maiziere wieder politische Gestaltungsmöglichkeiten. Als Pfarrer war er als Begleiter der Halberstädter Montagsdemos bereits eine lokal bekannte Persönlichkeit geworden. So gelangte er bei der Kandidatenaufstellung des CDU-Bezirksverbandes Magdeburg für den gleichnamigen Wahlkreis auf den Listenplatz 1 und präsentierte somit als neues, politisch unverbrauchtes Gesicht die CDU als Spitzenkandidat im Wahlkreis 10. Letztendlich gehörte Altmann zu insgesamt 21 Theologen, die in die Volkskammer als Abgeordnete einzogen. In der Volkskammer leitete er den Ausschuss für Arbeit und Soziales. Während des Bestehens der letzten Volkskammer erhob der zeitweilige Prüfungsausschuss der Volkskammer zur Überprüfung der Abgeordneten auf eine Stasi-Mitarbeit auch gegen Altmann Verdacht. Letztendlich konnte zwar ein Eintrag in der IM-Kartei nachgewiesen werden, nach Akteneinsicht gab es aber keine ausreichenden Gründe, eine Mandatsniederlegung zu empfehlen.[1] Nach dem Ausflug in die Politik widmete sich Altmann wieder seinen kirchlichen Funktionen. Neben seiner Tätigkeit als Pfarrer leitete er von 1991 bis 2008 als Vorsitzender den Diakonieverein, später das Diakonische Werk des Kirchenkreises Halberstadt. Seit 2003 sitzt er zudem im Stiftungsrat der Pfarrhausstiftung Harz.

Altmann i​st verheiratet u​nd Vater v​on vier Kindern. 2016 veröffentlichte e​r über s​eine Kinder- u​nd Jugendzeit e​in autobiographisches Werk.

Einzelnachweise

  1. Neue Zeit vom 2. Oktober 1990 S. 2
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