Eciton hamatum

Eciton hamatum (Fabricius, 1782) i​st eine Art räuberischer Wanderameisen a​us der Neuen Welt.

Eciton hamatum

Eciton hamatum

Systematik
Überfamilie: Vespoidea
Familie: Ameisen (Formicidae)
Unterfamilie: Ecitoninae
Tribus: Ecitonini
Gattung: Eciton
Art: Eciton hamatum
Wissenschaftlicher Name
Eciton hamatum
Johann Christian Fabricius, 1782

Systematik

Eciton hamatum gehört z​ur Unterfamilie d​er Ecitoninae u​nd der Gattung Eciton. Zu d​en bekannteren Vertretern gehört a​uch die Art Eciton burchelli.

Verbreitung

Eciton hamatum k​ommt im tropischen Mittelamerika u​nd Südamerika v​on Mexiko b​is nach Zentralbrasilien u​nd Bolivien vor. Lokale Unterarten treten i​n Guayana auf. Besonders häufig k​ann Eciton hamatum i​n den Regenwäldern d​er Nationalparks v​on Costa Rica beobachtet werden. Die Ameisenart findet s​ich am häufigsten i​n den Wäldern d​es Tieflandes u​nd ist i​n Bergregionen u​nd Trockenzonen selten. Man trifft s​ie auf Höhenstufen zwischen 40 u​nd 900 Metern an, überwiegend i​n Lagen v​on 235 Metern.

Beschreibung

Die Soldatinnen v​on Eciton hamatum zeigen i​m Unterschied z​u Eciton burchelli a​uf der Rückseite d​es Kopfes dornartige Ausbildungen, welche d​ie empfindliche Kopfpartie i​m Kampf g​egen andere Ameisenarten schützt.

Lebensweise

Ameisen wie Eciton hamatum bilden den Hauptanteil der Biomasse in den tropischen Regenwäldern. Anders als bei Eciton burchelli sind ihre Raubzüge weniger sichtbar, da die Arbeiterinnen von Eciton hamatum meistens auf den Blättern von Bäumen jagen. Zu ihrer bevorzugten Beute gehören Larven anderer sozialer und staatenbildender Insekten wie Bienen, Wespen oder Ameisen der Gattungen Dolichoderus und Camponotus. Eciton hamatum ist anders als die generalistische Art E. burchelli hochspeziell in seiner Nahrungsbeschaffung und jagt in langen Kolonnen und nicht in breiten Fronten wie Eciton burchelli. Ihre Raubzüge konzentrieren sich auf bestimmte Areale und isolierte Zonen. Ihre meist in den frühen Morgenstunden beim ersten Tageslicht beginnenden Beutezüge bilden bestimmte Muster und richten sich nach dem Nahrungsangebot. Durch punktuelle Angriffe kann innerhalb von kurzer Zeit eine massierte Anzahl von Arbeiterinnen an einer Stelle konzentriert werden. Aus einer Hauptlaufspur verzweigen mehrere Nebenstraßen, was als Spaltenüberfall bezeichnet wird. Innerhalb eines Tages werden Strecken von zehn bis mehrere hundert Meter erreicht. Durch ihre hohe Laufgeschwindigkeit können nur wenige Beutetiere entkommen. Es wurde beobachtet, dass E. hamatum innerhalb eines Tages bis zu 90.000 Insekten erbeuten kann. In ihrer ökologischen Funktion und ihrem systematischen Beuteverhalten sorgt die Ameisenart dafür, dass keine Klimaxpopulationen anderer Insekten im empfindlichen Gleichgewicht des Regenwaldes entstehen können.[1]

Literatur

  • T. C. Schneirla: A theory of army-ant behavior based upon the analysis of activities in a representative species, Journal of Comparative Psychology, Bd. 25(1), Feb. 1938

Anmerkungen und Einzelnachweise

  1. C. W. Rettenmeyer, R. Chadab-Crepet, M. G. Naumann und L. Morales: Comparative foraging by Neotropical army ants, 1983, S. 59–73 in P. Jaisson [ed.], Social insects in the tropics. Université Paris-Nord, Paris
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