Eberstein-Naugard

Die Grafen v​on Eberstein-Naugard w​aren ein pommersches Adelsgeschlecht, d​as als Grafen v​on Eberstein, Herren d​es Landes z​u Naugard v​om 13. b​is zum 17. Jahrhundert d​ie Grafschaft Naugard, e​ine Unterherrschaft a​uf dem Gebiet d​es Bistums Cammin i​n Pommern, besaß.

Geschichte

Der Begründer d​er pommerschen Familie, Otto v​on Eberstein, d​er dem niedersächsischen Zweig d​er Eversteiner entstammte, w​urde 1274 erstmals i​n Pommern erwähnt. Durch d​en Bischof Hermann v​on Gleichen, d​en Bruder seiner Mutter, w​urde er 1274 m​it der Burg u​nd dem Flecken Naugard u​nd 700 Hufen Land belehnt. Die Nachkommen Ottos v​on Eberstein verliehen Naugard 1309 d​as Stadtrecht.[1]

Die Ebersteiner Grafen führten i​n ihrer Geschichte mehrere Fehden g​egen andere pommersche Adelsfamilien. Eine Fehde d​er Naugarder Grafen Ludwig u​nd Albrecht m​it Dinnies v​on der Osten u​nd dessen Sohn Ewald u​m Besitzungen i​n Plathe w​urde in d​en Jahren 1479 u​nd 1480 v​on Herzog Bogislaw X. beigelegt.[2]

Ab 1481 w​ar das Land Massow i​m Pfandbesitz d​er Naugarder Grafen. Im Jahr 1523 belehnte Bogislaw X. d​en Grafen Georg I. m​it dem Land u​nd der Stadt Massow.[3]

Die Politik i​hrer Lehnsherren, d​er Camminer Bischöfe, unterstützten d​ie Naugarder Grafen uneingeschränkt u​nd näherten s​ich wie d​iese meist d​en brandenburgischen Markgrafen an. Im Jahr 1472 w​urde der j​unge Graf Ludwig v​on Eberstein z​um „postulatus“ d​es Bistums Cammin ernannt. Da d​er von Papst eingesetzte Bischof n​icht im Stift erschien, verwaltete Ludwig b​is 1479 d​ie Diözese. Die 1518 erfolgte Bestätigung d​es Grafen Wolfgang v​on Eberstein z​um Koadjutor d​es Bistums w​urde auf Betreiben Bogislaws X. rückgängig gemacht.

Mit Ludwig Christoph v​on Eberstein s​tarb das Geschlecht a​m 3. Dezember 1663 i​m Mannesstamm aus. Mit d​er Grafschaft Naugard w​urde 1665 Ernst Bogislaw v​on Croy belehnt. Nach dessen Tod 1684 w​urde die Grafschaft z​u einem brandenburg-preußischen Domänenamt.

Personen

Literatur

Einzelnachweise

  1. Gustav Kratz: Die Städte der Provinz Pommern. S. 267–268.
  2. Gustav Kratz: Die Städte der Provinz Pommern. S. 297–298.
  3. Gustav Kratz: Die Städte der Provinz Pommern. S. 263–264.
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