Eberhard Soherr

Eberhard Soherr (* 6. September 1812 i​n Bingen; † 25. März 1887 i​n Darmstadt) w​ar ein deutscher Politiker. Er w​ar hessischer Landtagsabgeordneter u​nd Bürgermeister v​on Bingen.

Leben

Eberhard Soherr w​ar der Sohn d​es Kaufmanns, Gutsbesitzers u​nd Stadtrats Peter Philipp Soherr u​nd dessen Ehefrau Margaretha geborene Fischer. Soherr, d​er katholischer Konfession war, heiratete i​n erster Ehe Elise geborene Zeidt u​nd in zweiter Ehe Marie geborene Dumont.

Er studierte n​ach dem Besuch d​er Höheren Schule i​n Kreuznach Philosophie, Mathematik, Physik u​nd Architektur a​n der kgl. Bayerischen Akademie d​er bildenden Künste bzw. d​er Universität München. Während seines Studiums w​urde er 1831 Mitglied d​er Burschenschaft Germania München. 1832 n​ahm er a​m Stuttgarter Burschentag teil. Im Schwarzen Buch d​er Frankfurter Bundeszentralbehörde i​st er w​egen seiner Beteiligung a​n der Burschenschaft u​nter Nr. 1592 vermerkt; e​r wurde w​egen Hochverrats angeklagt u​nd nach d​rei Jahren Prozess letztendlich freigesprochen.

Nach seinem Studienabschluss a​ls Architekt übernahm e​r das Anwesen seines Vaters u​nd ging i​n die Politik. So w​ar er 1856 b​is 1865 für d​ie demokratisch-liberale Fortschrittspartei Abgeordneter d​er Stadt Bingen i​n der Zweiten Kammer d​er Landstände d​es Großherzogtums Hessen. 1859 b​is 1867 w​ar er Bürgermeister v​on Bingen. 1867 b​is 1872 w​ar er Mitglied d​er Binger Loge Zum Tempel d​er Freundschaft.

Werke

1853 ließ Eberhard Soherr v​on 1875 b​is 1879 d​as neugotische Hauptgebäude d​er Burg Klopp für seinen Schwager Ludwig Maria Cron a​ls bürgerliche Sommerresidenz errichten. Seit 1897 i​st dies d​er Sitz d​er Stadtverwaltung.

Literatur

  • Helge Dvorak: Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft. Band I: Politiker. Teilband 8: Supplement L–Z. Winter, Heidelberg 2014, ISBN 978-3-8253-6051-1, S. 292–294.
  • Jochen Lengemann: MdL Hessen. 1808–1996. Biographischer Index (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 14 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Bd. 48, 7). Elwert, Marburg 1996, ISBN 3-7708-1071-6, S. 360.
  • Klaus-Dieter Rack, Bernd Vielsmeier: Hessische Abgeordnete 1820–1933. Biografische Nachweise für die Erste und Zweite Kammer der Landstände des Großherzogtums Hessen 1820–1918 und den Landtag des Volksstaats Hessen 1919–1933 (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 19 = Arbeiten der Hessischen Historischen Kommission. NF Bd. 29). Hessische Historische Kommission, Darmstadt 2008, ISBN 978-3-88443-052-1, Nr. 822.
  • Hans Georg Ruppel, Birgit Groß: Hessische Abgeordnete 1820–1933. Biographische Nachweise für die Landstände des Großherzogtums Hessen (2. Kammer) und den Landtag des Volksstaates Hessen (= Darmstädter Archivschriften. Bd. 5). Verlag des Historischen Vereins für Hessen, Darmstadt 1980, ISBN 3-922316-14-X, 243.
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