Eberhard Naujoks

Eberhard Naujoks (* 3. Juni 1915 i​n Darmstadt; † 13. November 1996 i​n Tübingen) w​ar ein deutscher Historiker u​nd Hochschullehrer.

Leben

Naujoks begann a​n der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg Germanistik, Geschichte u​nd Geographie z​u studieren. 1933 w​urde er Mitglied d​es Corps Suevia Heidelberg.[1] Als Inaktiver wechselte e​r an d​ie Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin u​nd die Hessische Ludwigs-Universität Gießen. Er l​egte die beiden Staatsexamen 1938 u​nd 1940 a​b und promovierte i​n Gießen z​um Dr. phil.[2] Im Zweiten Weltkrieg diente e​r von 1940 b​is 1945 a​ls Unteroffizier d​er Artillerie b​eim Heer (Wehrmacht). 1948 g​ing er a​ls Wissenschaftlicher Assistent a​n das Historische Seminar d​er Eberhard-Karls-Universität Tübingen, a​n dem e​r sich 1955 habilitierte u​nd Privatdozent für Neuere Geschichte wurde.[3] In Tübingen w​urde er 1964 apl. Professor u​nd 1971 Lehrstuhlinhaber für Neuere Geschichte. Er schrieb maßgebliche Beiträge z​ur Pressepolitik i​m Deutschen Kaiserreich.[4] Er w​ar Mitglied d​er Vereinigung für Verfassungsgeschichte.

Schriften

  • Die katholische Arbeiterbewegung und der Sozialismus in den ersten Jahren des Bismarckschen Reiches, Junker u. Dünnhaupt, Berlin 1939 (zugleich: Diss. Univ. Gießen 1939).
  • mit Rudolf Stadelmann: Das Zeitalter der Reformation, in: Handbuch der deutschen Geschichte, Bd. 2. Konstanz 1956.
  • mit Rudolf Stadelmann, Justus Hashagen, Reinhold Lorenz und Leo Just: Deutsche Geschichte vom Zeitalter der Reformation bis zum Tode Friedrichs des Großen. Konstanz 1956.
  • Obrigkeitsgedanke, Zunftverfassung und Reformation. Studien zur Verfassungsgeschichte von Ulm, Eßlingen und Schwäbisch Gmünd, Kohlhammer, Stuttgart 1958.
  • Bismarcks auswärtige Pressepolitik und die Reichsgründung (1865–1871). Steiner, Wiesbaden 1968.
  • Die französische Revolution und Europa, 1789–1799. Kohlhammer, Stuttgart/Berlin/Köln/Mainz 1969.
  • Geschichte des Corps Suevia zu Heidelberg 1810–1975.
  • Die parlamentarische Entstehung des Reichspressegesetzes in der Bismarckzeit (1848/74). Droste, Düsseldorf 1976.
  • Kaiser Karl V. und die Zunftverfassung. Ausgewählte Aktenstücke zu den Verfassungsänderungen in den oberdeutschen Reichsstädten (1547–1556). Kohlhammer, Stuttgart 1985, ISBN 978-3-17-008562-6.
  • hrsg. mit Bernhard Kirchgässner: Stadt und wirtschaftliche Selbstverwaltung, Thorbecke, Sigmaringen 1987, ISBN 978-3-7995-6412-0.
  • Stadt und Industrialisierung in Baden und Württemberg bis zum Ersten Weltkrieg (1800–1914). Konkordia-Verlag, Bühl (Baden) 1988.

Literatur

  • Stadtverfassung, Verfassungsstaat, Pressepolitik. Festschrift für Eberhard Naujoks zum 65. Geburtstag, hrsg. von Franz Quarthal u. Wilfried Setzler, Thorbecke, Sigmaringen 1980; darin: Franz Quarthal: Die Verfassungsänderung in den Städten Vorderösterreichs im Rahmen der Staatsreformen Maria Theresias, S. 121–138.
  • Kürschners Deutscher Gelehrten-Kalender, 1976.
  • Armin Danco: Das Gelbbuch des Corps Suevia zu Heidelberg (Mitglieder 1810–1985), 3. Auflage, Heidelberg 1985, Nr. 1087.

Einzelnachweise

  1. Kösener Corpslisten 1996, 158, 1087.
  2. Dissertation: Die katholische Arbeiterbewegung und der Sozialismus in den ersten Jahren des Bismarckschen Reiches.
  3. Habilitationsschrift: Obrigkeitsgedanke, Zunftverfassung und Reformation. Studien zur Verfassungsgeschichte von Ulm, Esslingen und Schwäbisch Gmünd.
  4. Gunda Stöber: Pressepolitik als Notwendigkeit.
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