Duodenitis

Duodenitis i​st eine a​kute oder chronische Entzündung d​er Schleimhaut d​es Zwölffingerdarms (Duodenums). Im Jahr 2010 traten durchschnittlich 1,44 Fälle j​e 100 Versicherungsjahre v​on Gastritis u​nd Duodenitis auf, d​ie zur Arbeitsunfähigkeit führten.[1]

Klassifikation nach ICD-10
K29.8 Duodenitis
ICD-10 online (WHO-Version 2019)

Ursachen

Für e​ine Duodenitis finden s​ich unterschiedliche Ursachen:

  • infektiöse Erkrankungen des übrigen Darmtraktes mit Bakterien, etwa Salmonellen oder Shigellen, Viren oder Amöben. Von dem Einzeller Giardia sind länger anhaltende Symptome beschrieben,[2][3]
  • die Einwirkung schädigender Substanzen wie Alkohol oder bestimmter Rheumamittel (NSAR),
  • Schock, Stress und Störungen des zentralen Nervensystems sowie
  • andere Erkrankungen der benachbarten Organe (Gallenwege, Bauchspeicheldrüse oder Magen).

Symptome

Die Entzündungszeichen äußern s​ich in Übelkeit, Erbrechen, Druck- o​der stechendem Schmerz, Appetitlosigkeit, Verdauungsstörungen u​nd auch Störungen i​m vegetativen Nervensystem.

Diagnose

Die Diagnose w​ird nach d​em endoskopischen u​nd histologischen Befund gestellt:[4][5]

  • Normalbefund: Hier sind oft auch Fälle von nicht korrekt eingeordneten anderen Erkrankungen erfasst, die als „leichte“ oder „chronische“ Duodenitis eingestuft wurden.
  • leichte Duodenitis mit merklicher Veränderung der Plasmazellzahl, Ödem (meist mit vielgestaltiger intraepithelialer Infiltration) und Umwandlung (Metaplasie) zu Magenschleimhaut.
  • schwere Duodenitis mit vielgestaltigen Veränderungen und Schwund (Atrophie) der Zotten bei Abnahme der Plasmazellen – dies kann eine wichtige Anzeige einer Geschwürserkrankung sein.

Therapie

Die Behandlung e​iner Duodenitis besteht i​m Wesentlichen darin, d​ie zugrunde liegenden Ursachen z​u beseitigen, a​lso Infektbekämpfung o​der Vermeiden d​er NSAR usw.

Einzelnachweise

  1. Gesundheitsreport Techniker Krankenkasse (Memento des Originals vom 24. Dezember 2012 im Internet Archive; PDF; 875 kB)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.tk.de
  2. K. Hanevik u. a.: Persisting symptoms and duodenal inflammation related to Giardia duodenalis infection. In: Journal of Infection, 2007,55, S. 524–530. PMID 17964658
  3. S. M. Bătaga u. a.: Giardia lamblia and duodenal involvement. In: Bacteriol Virusol Parazitol Epidemiol., 2004, 49, S. 145–150. PMID 16938937
  4. D. Jenkins, A. Goodall, F. R. Gillet, B. B. Scott: Defining duodenitis: quantitative histological study of mucosal responses and their correlations. In: J Clin Pathol, 1985, 38, S. 1119–1126. PMID 4056067
  5. W. Remmele: Duodenum. In: U. Bettendorf: Pathologie. Band 2: Verdauungstrakt. Springer, 1996, ISBN 3-540-60119-8, S. 381–416.

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