Drink doch eine met
Drink doch eine met (zu deutsch: Trink doch einen mit) ist ein Lied von Fred Hoock.[1] Das Stück mit Text in Kölscher Sprache wurde 1971 als B-Seite der zweiten Single der Gruppe Bläck Fööss veröffentlicht. 1979 erreichte das Lied in den deutschen Charts Platz 79.[2]
Text
Das Lied thematisiert das Bedürfnis nach Gemeinschaft und die Einbeziehung einsamer Menschen am Beispiel eines alten Mannes, der an der Tür eines Wirtshauses steht und sein Geld zählt, das aber nicht ausreicht um beim Eintreten ein Getränk zu kaufen. Dies wird in den ersten beiden Strophen beschrieben, wobei den Mann zunächst niemand wahrnimmt. Schließlich kommt einer der Gäste zu ihm, reicht ihm ein Bier und lädt ihn ein, mitzutrinken: „Drink doch eine met“ (zu deutsch: „Trink doch einen mit“)
Der Refrain, erstmals nach der zweiten Strophe eingesetzt, besteht aus der einladenden Anrede an den alten Mann: Er möge einen mittrinken, sich nicht so anstellen, er stehe hier die ganze Zeit herum. Auch, wenn er kein Geld habe sei das egal, er solle mittrinken und sich darum nicht kümmern.
Die letzte Strophe weitet den Blick auf andere Personen, die alleine zu Hause sitzen und gerne einmal wieder lachen würden. Dabei warten sie heimlich nur darauf, dass jemand sie anspricht und zum Mittrinken auffordert – gefolgt wiederum vom Refrain.
Hintergrund
Bevor sie mit Liedern in kölscher Mundart bekannt wurden, spielten die Mitglieder der Bläck Fööss in diversen Beat-Gruppen. Bei Auftritten in Karnevalssitzungen spielten sie auch vom Publikum geforderte kölsche Lieder. Auf Vorschlag des Sängers Graham Bonney nahmen sie Titel auf Kölsch auf, jedoch unter dem Namen De Bläck Fööss. Der Titel Drink doch eine met war eine kölsche Version eines Liedes, das Fred Hoock 1968 für die Band Stowaways geschrieben hatte, die in der gleichen Formation wie die damaligen Fööss mit Beatnummern und als Begleitband auftrat. Der Song wurde zunächst als Mach doch bei uns mit für den Kinderfunk des WDR aufgenommen[3] und dann 1971 in der kölschen Version bei BASF (Cornet) als B-Seite von Mir drinken us einer Fläsch (zu deutsch: Wir trinken aus einer Flasche) auf der zweiten Single der Gruppe veröffentlicht und ein großer Erfolg.[4]
Harry Fuchs schrieb dazu:
„In Deutschland vermengte die Gruppe Bläck Fööss erstmals 1971 im Karnevalslied Drink doch eine met einen Dialekttext in Kölscher Mundart mit Rock ’n’ Roll und Beat.[5]“
Die Popularität des Liedes, das bei Umfragen neben En uns’rem Veedel (zu deutsch: In unserem (Stadt)viertel) auf Platz zwei der beliebtesten Bläck-Fööss-Lieder gewählt wurde, wurde wie folgt erklärt:
„Das ist kein Zufall, denn diese beiden Lieder gehören zu den „Solidaritätsliedern“ der Bläck Fööss, es sind Lieder, deren dialektale Sprache, ein wenig sentimentaler Inhalt, ruhige Komposition und weiches Arrangement bei vielen KölnerInnen Gemeinschaftsgefühle und Wohlbefinden erzeugen.[6]“
Spätere Veröffentlichungen
Im Jahr 2000 nahmen die Bläck Föös das Stück zusammen mit dem Sänger Daddy Dee in einer Zick Zick eröm genannten Fassung neu auf. Zum 50jährigen Bestehen der Bläck Föös brachte die Band auf 5Ö – Das Jubiläumsalbum eine weitere Version mit Wolfgang Niedecken heraus.
Einzelnachweise
- https://www.blaeckfoeoess.de/page-23/page-38/index.html
- De Bläck Fööss - Drink doch eine met. Abgerufen am 15. April 2013.
- Walter K. Schulz: Als die Fööss das Laufen lernten. Bergisch Gladbach: Heider Verlag 2010, ISBN 978-3-87314-455-2, S. 118–119.
- De Bläck Fööss. Abgerufen am 15. April 2013.
- Harry Fuchs: Austropop - Entstehungsgeschichte, Rahmenbedingungen und Relevanz einer nationalen populären Musikkultur, 120 Seiten, Grin Verlag, ISBN 3638676080, S. 61
- Astrid Reimers - Zwei bekannte Kölner Karnevalslieder. (PDF; 354 kB) Abgerufen am 15. April 2013.