Dreiämterlehre
Mit der Bezeichnung Dreiämterlehre können drei miteinander in Verbindung stehende, aber voneinander zu unterscheidende theologische Lehren bezeichnet werden:
- die zur Zeit der Alten Kirche herausgebildete und seitdem in vielen Kirchen übliche dreistufige Gliederung des kirchlichen Amts in Bischof, Priester und Diakon[1];
- die von Martin Bucer und Johannes Calvin entwickelte Vierämterlehre, nach der Pastoren, Doktoren/Lehrer, Älteste und Diakone die neutestamentlich gebotenen Ämter seien (wobei in vielen reformierten Kirchenordnungen Pastoren und Doktoren als ein Amt angesehen wurden);
- die Lehre von den drei Ämtern bzw. häufiger dem dreifachen Amt (triplex munus) Jesu Christi als König, Priester und Prophet, die von Calvin[2] (nach Auffassung anderer schon von Martin Luther)[3] auf der Grundlage älterer Lehren entwickelt[4] und auch in der neueren katholischen Theologie rezipiert wurde[5].
Einzelnachweise
- Thomas Schumacher: Bischof – Presbyter – Diakon. Geschichte und Theologie des Amtes im Überblick. Pneuma, München 2010.
- Klauspeter Blaser: Calvins Lehre von den drei Ämtern Christi. Zürich 1970
- Karin Bornkamm: Christus – König und Priester. Das Amt Christi bei Luther im Verhältnis zur Vor- und Nachgeschichte. Mohr Siebeck, Tübingen 1998.
- Karin Bornkamm: Amt Christi. In: Religion in Geschichte und Gegenwart (RGG). 4. Auflage. Band 1, Mohr-Siebeck, Tübingen 1998, Sp. 439–440.
- Ludwig Schick: Das dreifache Amt Christi und der Kirche. Zur Entstehung und Entwicklung der Trilogien. Lang, Frankfurt am Main/Bern 1982, ISBN 3-8204-5981-2.
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