Drehspiegelmethode

Die Drehspiegelmethode i​st ein 1850/51 v​on Léon Foucault entwickeltes Verfahren z​ur Messung d​er Lichtgeschwindigkeit. Er w​ar damit i​n der Lage, d​ie Lichtgeschwindigkeit m​it 298.000 km/s relativ g​enau zu bestimmen.

Funktionsprinzip und für die Berechnung benötigte Größen der Drehspiegelmethode
Einfacheres Schema des Fizeau-Foucault-Apparates und die Verbesserung durch Michelson

Funktionsweise

Eine Lichtquelle wird hinter einem Projektionsschirm mit einer Durchlassöffnung so angeordnet, dass deren Licht auf einen rotierenden Spiegel fällt. Von diesem wird es auf einen festen Spiegel gelenkt, von dem aus es wieder zurück ins Zentrum des rotierenden Spiegel reflektiert wird. Um dies unabhängig vom Winkel des Drehspiegels zu erreichen, muss entweder ein Hohlspiegel oder eine zusätzliche Linse verwendet werden. Da sich der Drehspiegel in der Zwischenzeit weitergedreht hat und damit in einem anderen Winkel zum Lichtstrahl steht, wird der Lichtstrahl nun nicht mehr auf den Ausgangspunkt (die Lichtquellenöffnung) zurück reflektiert, sondern auf einen Punkt daneben auf dem Projektionsschirm. Voraussetzung ist eine hinreichende Winkelgeschwindigkeit des Spiegels; dieser muss also ziemlich schnell rotieren, damit überhaupt ein messbarer Unterschied entsteht.

Durch Messung des Abstands zwischen dem Reflexpunkt und dem Lichtstrahl bei ist es mit den unten aufgeführten Formeln möglich, bei bekannter Drehfrequenz des Spiegels und bekannten Abständen des festen Spiegels vom Drehspiegel () und dem Schirm vom Drehspiegel (), die Lichtgeschwindigkeit im Labor zu bestimmen.

Berechnung

Das Licht, das vom Drehspiegel auf den festen Spiegel reflektiert wird und von dort zurück auf den Drehspiegel trifft, legt in der Zeit zweimal die Strecke zurück. Also gilt:

Während der Laufzeit des Lichts hat sich der mit der Drehfrequenz drehende Drehspiegel um den Winkel gedreht:

Löst man die erste Gleichung nach auf und setzt sie in die zweite Gleichung ein, so ergibt sich für die Lichtgeschwindigkeit

Da die Drehung des reflektierten Strahls durch die Drehung des Einfallslotes (Spiegels) um und die Veränderung des Einfallswinkels um bewirkt wird, dreht sich nach dem Reflexionsgesetz der reflektierte Lichtstrahl um den doppelten Winkel . Mit als Abstand der Projektionsschirmfläche zum Drehspiegel gilt

Bei e​inem Projektionsschirm m​it einer zylindrischen Fläche, d​eren Mittelpunkt i​n der Achse d​es Drehspiegels liegt, g​ilt für kleinen Winkel

 ,

sofern der Winkel im Bogenmaß angegeben wird. Setzt man das Ergebnis in die obige Gleichung für ein, so ergibt sich:

Weitere Messungen und Verbesserungen

1879 ergaben Messungen v​on Albert A. Michelson m​it der Drehspiegelmethode e​ine Lichtgeschwindigkeit v​on 299.910±50 km/s. Nachdem e​r den Versuchsaufbau weiter verbessert hatte, veröffentlichte Michelson 1883 e​inen Wert v​on 299.853±60 km/s. Dieser Wert k​ommt der Lichtgeschwindigkeit i​m Vakuum v​on 299.792,458 km/s s​chon sehr nahe.

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