Dorfkirche Rädigke
Die evangelische Dorfkirche Rädigke ist eine Feldsteinkirche im Ortsteil Rädigke der Gemeinde Rabenstein/Fläming im Landkreis Potsdam-Mittelmark im Land Brandenburg.
Geschichte
Das exakte Baudatum der Kirche ist nicht bekannt. Experten gehen auf Grund der Ausführung davon aus, dass der Bau im letzten Viertel des 12. Jahrhunderts oder im ersten Viertel des 13. Jahrhunderts entstand.[1] Das Dehio-Handbuch gibt die erste Hälfte des 13. Jahrhunderts als Zeitraum der Errichtung an. Die Baumeister waren flämische Siedler, die als Bauplatz die Nähe zu einer Burganlage suchten, die während der Hussitenkriege jedoch zerstört wurde. Die erste urkundliche Erwähnung der Kirche stammt aus dem Jahr 1450. 1841 erwarb die Kirchengemeinde eine Orgel von Gottfried Wilhelm Baer. 1858 renovierte sie den Innenraum. Im Jahr 1903 vergrößerten Maurer die Südfenster und fassten sie – wie auch die Fenster an der Nordseite – mit Backsteinen ein. Gleichzeitig sanierten sie die westliche Wand und errichteten den Kirchturm. 1965 erfolgte eine Sanierung des Innenraums.
Architektur
Das Bauwerk wurde aus weitgehend gleichmäßig geschichteten und teilweise behauenen Feldsteinen errichtet. Zwischen den Fenstern ist die Schichtung teilweise unregelmäßig. Theo Engeser und Konstanze Stehr geben als Abmessungen für das Kirchenschiff eine Länge von 17,70 Metern bei einer Breite von 8,80 Metern an. Daran schließt sich die eingezogene Apsis mit einer Breite von 7,40 Metern und einer Wölbung von 3,70 Metern an.
An der Nordseite des Kirchenschiffs befindet sich im östlichen Bereich eine Priesterpforte sowie im westlichen Bereich eine zugemauerte, rundbogenförmige Gemeindepforte. In ihr steht im Jahr 2015 ein schwarzes Kreuz. Oberhalb der Pforten befinden sich insgesamt vier rundbogenförmige Fenster, die weitgehend mit Feldsteinen eingefasst sind. An der Südseite befinden sich ebenfalls vier, deutlich größere, ebenfalls rundbogenförmige Fenster von denen das westlich gelegene nochmals deutlich vergrößert und tiefer herabgezogen ist. Sie sind mit Mauerziegeln eingefasst. Die fünf Fenster in der Apsis stammen vermutlich noch aus der Bauzeit, wurden aber zu einem späteren Zeitpunkt ebenfalls mit Mauersteinen eingefasst. Der Westgiebel ist ebenfalls aus roten Mauersteinen errichtet und mit mehreren spitzbogenförmigen Blenden versehen. Daran schließt sich ein Turm aus Fachwerk an. Er ist mit roten Dachziegeln verkleidet, die an seinen vier Seiten durch je eine spitzbogenförmige Klangarkade durchbrochen wird. Daran schließt sich das Dach mit Knopf, Windfahne und Kreuz an. Das Satteldach des Kirchenschiffs sowie das Halbkegeldach der Apsis sind mit Biberschwanz gedeckt.
Ausstattung
Der Innenraum ist mit einer flachen, hölzernen Decke versehen. Auffällig ist ein rundbogenförmiger Triumphbogen, der von außen nicht erkennbar ist. Das hölzerne Altarretabel zeigt das Abendmahl Jesu, ist von Säulen eingerahmt und stammt aus dem Jahr 1690. Die ebenfalls hölzerne Kanzel konnte auf das Jahr 1703 datiert werden und wurde 1969 restauriert. Sie besteht aus einem polygonalen Korb mit Ecksäulen und fußt auf einer in sich gewundenen Säule. Zur weiteren Ausstattung gehört ein Kreuz aus dem 15. Jahrhundert. Im Kirchenschiff befinden sich eine Nord- und eine Westempore aus der Bauzeit der Kirche.
Literatur
- Georg Dehio (Bearb. Gerhard Vinken u. a.): Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler – Brandenburg. Deutscher Kunstverlag, München/ Berlin 2012, ISBN 978-3-422-03123-4.
Weblinks
- Dorfkirche Rädigke, Webseite von Theo Engeser und Konstanze Stehr, abgerufen am 28. Februar 2016.
Einzelnachweise
- Rädigke, Webseite des Naturparkzentrums Hoher Fläming, abgerufen am 28. Februar 2016.