Dorfkirche Lexow

Die Dorfkirche i​st ein denkmalgeschütztes Kirchengebäude i​n Lexow, e​inem Ortsteil d​er Gemeinde Walow i​m Landkreis Mecklenburgische Seenplatte (Mecklenburg-Vorpommern).

Dorfkirche Lexow
Dorfkirche Lexow

Geschichte

Seit d​er Ersterwähnung d​es Dorfes Lexow 1298 s​teht es e​ng mit d​em Kloster Malchow u​nd dem Kloster Dobbertin i​n Verbindung.

Baugeschichte

Die evangelische Kirche i​st eine Saalkirche, d​ie wohl u​m 1400 a​us Feldsteinen errichtet wurde. Sie besitzt e​inen äußerlich halbrunden, a​ber im Innenraum polygonalen Chorschluss. Die Wände s​ind durch spitzbogige Fenster m​it Backsteinfassung u​nd Bleiverglasung gegliedert. Im Chordach befindet s​ich ein kleines mansardähnliches Fenster. Im Traufbereich i​st umlaufend i​st ein Backsteinfries erkennbar. Das Eingangsportal a​us Backstein i​st mit e​inem eingelassenen Kreuz verziert, seitlich befinden s​ich stufenartige Backsteinblenden. Bei d​er Erneuerung b​is 1888 w​urde die Westwand u​nd der Turm i​n Backstein ausgeführt. Gleichzeitig w​urde im Innenraum e​in Holztonnengewölbe eingezogen. Die Kirchweihe f​and am 16. Oktober 1888 statt.

Die Feldsteinkirche i​st von e​iner gepflegten Friedhofsanlage m​it einer Feldsteinmauer umgeben.

Turm

Bei der Umgestaltung 1887/88 erhielt die Kirche den in Backstein errichteten rechteckigen Westturm. Das Obergeschoss ist durch spitzbogige Schallöffnungen gegliedert. Darüber führen die Spitzgiebel zu der krönenden Haube mit Wetterfahne. Im Turm hängt eine kleine Glocke ohne Inschrift. Vorher hingen die Glocken in einem eichenen Glockenstuhl neben der Kirche.

Ausstattung

  • Das Altarbild zeigt einen kreuztragenden Christus, es ist mit F. Knaut signiert.
  • Die Kanzel ist eine Arbeit vom Ende des 17. Jahrhunderts, der Fuß wurde 1887 zugefügt.
  • Bemerkenswert ist auch der geschnitzte Taufengel von 1726, der nach seiner Restaurierung seit 1996 wieder südlich vom Altar hängt.
  • Altar, Taufe, Gestühl und neugotische Holzausstattung sind aus der Zeit nach 1850.
  • Die kleine rechts neben dem Altar stehende Orgel mit drei Registern, einem Manualen und ohne Pedal wurde 1875 durch den Orgelbauer Friedrich Hermann Lütkemüller gebaut. Zur Orgelweihe 1875 stand sie noch auf der Westempore.[1] In dem klassizistisch-neugotischen Gehäusebilden die originalen Pfeifen des Praestant 4' ein chromatisches Blickfeld. Den oberen Gehäuseabschluss bildet eine Maßwerkfriesleiste, gekrönt durch ein Kreuz. Über dem Prospektfeld ist ein dreieckiges Schleierbrett mit reichem neugotischen Dekor. In typischer Bauweise Klaviatur und Notenpult. An dieser Orgel gibt es nur einen Kalkantentritt in der Vorderfront für den Organisten. Die Aufstellung im Altarraum erfolgte 1982 durch die Orgelbaufirma Arno Voigt aus Bad Liebenwerda. Durch den Orgelbauer Wolfgang Nußbücker aus Plau am See wurde 1992 eine weitere Reparatur vorgenommen.[2]

Kirchgemeinde

Die Dorfkirche Lexow w​ar eine Filialkirche v​on Malchow. Das Kloster Malchow h​atte bis 1920 d​as Kirchenpatronat inne, d​och der Grundbesitz d​es Dorfes gehörte d​em Kloster Dobbertin.[3] Heute gehört s​ie mit d​en Kirchen i​n Grüssow, Walow, Satow u​nd Zislow z​ur verbundenen Kirchengemeinde Grüssow/Satow d​er Propstei Neustrelitz i​m Kirchenkreis Mecklenburg d​er Evangelisch-Lutherischen Kirche i​n Norddeutschland.[4]

Literatur

  • Friedrich Schlie: Die Kunst- und Geschichtsdenkmäler des Großherzogtums Mecklenburg-Schwerin. V. Band: Die Amtsgerichtsbezirke Teterow, Malchin, Stavenhagen, Penzlin, Waren, Malchow und Röbel. Schwerin 1902, ISBN 3-910179-09-6, S. 414–415.
  • Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Mecklenburg-Vorpommern. München/Berlin 2000, ISBN 3-422-03081-6, S. 307.
  • Kirchen in der Mecklenburgischen Seenplatte, südliche Müritzregion. mit Illustrationen von Werner Schinko, Herausgeber IG der KirchenführerInnen Mecklenburgische Seenplatte, Druckerei Beyer in Röbel.

Quellen

Gedruckte Quellen

Ungedruckte Quellen

  • Landeshauptarchiv Schwerin (LHAS)
    • LHAS 3.2-3/1 Landeskloster/Klosteramt Dobbertin.
    • LHAS 3.2-4 Ritterschaftliche Brandversicherungsgesellschaft.
    • LHAS 5.11-2 Landtagsversammlung, Landtagsverhandlungen, Landtagsprotokolle und Landtagsausschuß.
    • LHAS 5.12-4/2 Mecklenburgisches Ministerium für Landwirtschaft, Domänen und Forsten.
  • Landeskirchliches Archiv Schwerin (LKAS)
    • LKAS. OKR Schwerin, Specialia Kirche Lexow.

Einzelnachweise

  1. OKR Schwerin, Specialia Abt. 3. Orgel Lexow 1875.
  2. Friedrich Drese: Der Orgelbauer Friedrich Hermann Lütkemüller und sein Schaffen in Mecklenburg. Malchow 2010.
  3. Schlie: Die Kunst- und Geschichtsdenkmäler... 1902, S. 414.
  4. Informationen zur Gemeinde

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