Dorfkirche Leibchel
Die Dorfkirche Leibchel ist das Kirchengebäude im Ortsteil Leibchel der Gemeinde Märkische Heide im Landkreis Dahme-Spreewald in Brandenburg. Sie gehört der evangelischen Hoffnungskirchengemeinde Groß Leuthen und Umland im Kirchenkreis Niederlausitz, der Teil der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz ist, und steht unter Denkmalschutz.
Architektur und Baugeschichte
Die Leibcheler Dorfkirche wurde im 15. Jahrhundert errichtet.[1] Die Kirche ist ein spätgotischer Saalbau aus Feldsteinen, der nachträglich verputzt wurde. Von den Öffnungen sind noch ein gedrungenes Fenster am Ostschluss sowie das spitzbogige Südportal im originalen Zustand erhalten. Im Jahr 1786 wurde die Kirche umgebaut, dabei wurde der quadratische Dachturm aus Backstein ergänzt und die restlichen Fensteröffnungen verändert. Auf dem Turm befindet sich ein Pyramidendach mit einem hölzernen Aufsatz. Auf dem Turmdach befindet sich eine Windfahne, auf der das Baujahr des Turms datiert ist. Im Jahr 1979 wurde die Kirche umfassend saniert.[2]
Der Kircheninnenraum ist flach gedeckt. Der Turm wird durch zwei schwere Pfeiler abgestützt, dazwischen befindet sich eine Empore. Zur Ausstattung der Kirche gehört ein schlichter barocker Kanzelaltar aus dem 17. Jahrhundert. In der Predella des Altars ist das Abendmahl Jesu abgebildet. Der Taufengel stammt aus dem 18. Jahrhundert, dabei handelt es sich um eine einfache Schnitzarbeit, die im Jahr 1992 ergänzt und übermalt wurde.[2] Dieser befindet sich neben dem Altar. Seit der Sanierung hält er einen flachen Holzteller in der Hand, vorher befand sich dort vermutlich ein Blätterkranz. Seit seiner Restaurierung kann der Taufengel nicht mehr genutzt werden.[3]
Kirchengemeinde
Im 19. Jahrhundert war Leibchel eine Filialkirche der Dorfkirche Trebatsch und somit der Superintendentur in Beeskow unterstellt. Neben dem Dorf Leibchel war noch die Siedlung Neukrug nach eingepfarrt nach Leibchel. Bis 1945 gehörte die Gemeinde zur Evangelischen Landeskirche der älteren Provinzen Preußens und danach zur Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg. Bis spätestens 1986 erfolgte die Umgliederung von Leibchel aus dem Pfarrsprengel Trebatsch in den Pfarrsprengel Groß Leuthen und somit in den Kirchenkreis Lübben-Calau. Am 1. März 1998 schlossen sich die Kirchenkreise Lübben-Calau und Luckau zu dem neuen Kirchenkreis Lübben zusammen.
Am 1. Juli 2008 schlossen sich die Kirchengemeinden Groß Leine, Groß Leuthen, Krugau, Kuschkow, Leibchel, Mittweide, Pretschen, Wittmannsdorf und Zaue zum Pfarrsprengel Groß Leuthen-Zaue zusammen.[4] Dieser gehört seit 2010 zum Kirchenkreis Niederlausitz. Die Kirchengemeinden Groß Leine, Groß Leuthen, Krugau, Kuschkow, Leibchel, Pretschen und Wittmannsdorf bilden heute die Hoffnungskirchengemeinde Groß Leuthen und Umland.[5]
Literatur
- Georg Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler: Brandenburg. Bearbeitet von Gerhard Vinken und anderen, durchgesehen von Barbara Rimpel. Deutscher Kunstverlag, München/Berlin 2012, ISBN 978-3-422-03123-4, S. 610.
Weblinks
- Eintrag zur Denkmalobjektnummer 09140144 in der Denkmaldatenbank des Landes Brandenburg
- Dorfkirche Leibchel auf der Seite des Förderkreises Alte Kirchen Berlin-Brandenburg
Einzelnachweise
- Eintrag zur Denkmalobjektnummer 09140144 in der Denkmaldatenbank des Landes Brandenburg, abgerufen am 12. Januar 2018.
- Georg Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler: Brandenburg. Deutscher Kunstverlag, München/Berlin 2012, ISBN 978-3-422-03123-4, S. 610.
- Matthias Hoffmann-Tauschwitz, Marina Flügge, u. a.: Taufengel in Brandenburg: Eine Bestandserfassung. Michael Imhof Verlag, Petersberg 2013, S. 165.
- Urkunde über die dauernde Verbindung der Kirchengemeinden Groß Leine, Groß Leuthen, Krugau, Kuschkow, Leibchel, Mittweide, Pretschen, Wittmannsdorf und Zaue, sämtlich Evangelischer Kirchenkreis Lübben, zu einem Pfarrsprengel. Kirchliches Amtsblatt der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz vom 23. Juli 2008, Berlin 2008, S. 110. Abgerufen am 6. Februar 2021.
- Pfarrsprengel Groß Leuthen-Zaue. Kirchenkreis Niederlausitz, abgerufen am 6. Februar 2021.