Dorfkirche Demerthin

Die evangelische Dorfkirche Demerthin i​st eine spätgotische Saalkirche a​us Feldsteinmauerwerk i​m Ortsteil Demerthin v​on Gumtow i​m Landkreis Prignitz i​n Brandenburg. Sie gehört z​um Pfarrsprengel Gumtow i​m Kirchenkreis Prignitz d​er Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz u​nd kann n​ach Anmeldung besichtigt werden.[1]

Dorfkirche Demerthin
Nordwestansicht mit dem Turm von Schloss Demerthin im Hintergrund
Turm

Geschichte und Architektur

Die Dorfkirche Demerthin wurde in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts als spätgotische Saalkirche in rustikalem Feldsteinmauerwerk erbaut. Der Westquerturm wurde um 1500 erbaut, das Oberteil aus Backstein in neugotischen Formen wurde in den Jahren 1896/97 hinzugefügt. Im Jahr 1541 wurde die Reformation in Demerthin eingeführt. Das Kirchenpatronat hatte von 1438 bis 1945 die Familie von Klitzing inne. Die letzte Patronin war Adda von Klitzing (1876–1956), die im Kirchenkampf der Jahre 1933 bis 1945 der Bekennenden Kirche angehörte und von 1945 bis zu ihrem Tod als Domina im Stift Marienfließ lebte.[2] Die rechteckige Saalkirche wird von einem stichbogigen Westportal aus Backstein in einer Spitzbogenblende erschlossen, die übrigen Öffnungen wurden in der Barockzeit verändert. Die Öffnung zwischen Schiff und Turm im Innern wurde nachträglich vermauert.

Im östlichen Teil d​er Kirche wurden i​n den Jahren 1968/69 Wandmalereien a​us dem 15. Jahrhundert freigelegt, d​ie inzwischen verblasst sind. Die zweizonig angeordneten Malereien zeigen d​ie Passion u​nd die Erhöhung Christi i​m oberen Teil, i​m unteren Bereich s​ind Darstellungen a​us einem heterogenen Programm m​it der Geburt Christi, e​iner Strahlenkranzmadonna, d​em Höllenschlund, d​en törichten Jungfrauen, d​em Weltenrichter u​nd Heiligenmartyrien z​u finden. In d​er Ostwand i​st eine Sakramentsnische eingebaut.

Ausstattung

Das Hauptstück d​er Ausstattung i​st ein r​eich geschnitzter Kanzelaltar a​us der Zeit u​m 1700, d​er 1994 restauriert wurde. Der Schalldeckel i​st aus d​em gekröpften Gesims gebildet u​nd zeigt Christus a​ls Sieger, flankiert v​on Putten. Die Freifiguren v​on Moses u​nd Christus a​us dem 18. Jahrhundert gehörten ursprünglich n​icht dazu. Ein Pastorensitz v​on 1566 u​nd die architektonisch gegliederte Brüstung d​es Patronatsgestühls v​on 1604 ergänzen d​ie Ausstattung.

Die Orgel ist ein Werk von Friedrich Hermann Lütkemüller aus dem Jahr 1862 mit sieben Registern auf einem Manual und Pedal.[3] Ein rechteckiges Epitaph für Ehrentraut von Klitzing aus dem Jahr 1669 zeigt auf einer Holzunterlage eine bemalte Kupfertafel mit einer Ahnenprobe, dazu plastische Puttenköpfe und einen Totenkopf mit Sanduhr.

Literatur

  • Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Brandenburg. Deutscher Kunstverlag, München/Berlin 2000, ISBN 3-422-03054-9, S. 222.
Commons: Dorfkirche Demerthin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Informationen auf der Website des Förderkreises Alte Kirchen in Brandenburg. Abgerufen am 16. Juni 2020.
  2. Informationen zur Kirche Demerthin auf der Website des Pfarrsprengels Gumtow. Abgerufen am 2. September 2018.
  3. Informationen zur Orgel auf orgbase.nl. Abgerufen am 29. November 2018.

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