Dorfkirche Dallmin
Die evangelische Dorfkirche Dallmin ist eine im Kern gotische Saalkirche im Ortsteil Dallmin von Karstädt im Landkreis Prignitz in Brandenburg. Sie gehört zum Pfarrsprengel Westprignitz im Kirchenkreis Prignitz der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz.
Geschichte und Architektur
Die Kirche ist ein Saalbau aus Feldsteinquadern, der im Kern wohl vom Ende des 13. Jahrhunderts stammt. Der ursprünglich eingezogene Rechteckchor wurde 1710 auf Schiffsbreite gebracht und die Fenster dabei verändert. Der Fachwerkturm ist mit geschweifter Haube und offener Laterne versehen.
Der Innenraum wurde 1982 restauriert und ist mit einer Balkendecke mit pflanzlicher Ornamentmalerei gedeckt. Das Schiff wurde erst 1934 mit einer Holztonne geschlossen, wobei die Malerei ergänzt wurde. Beidseitig sind Emporen mit teils geschnitzten Füllungen angebracht, die ursprünglich Chor und Schiff begleiteten und dort 1982 entfernt wurden.
Ausstattung
Hauptstück der Ausstattung ist ein reich geschnitzter Kanzelaltar vom Anfang des 18. Jahrhunderts; der von Säulen flankierte Kanzelkorb wird von einer Mosesfigur getragen, zwei Propheten stützen den Schalldeckel. Auf der Nordseite steht am Ort der ehemaligen Patronatsloge ein Schnitzaltar aus dem dritten Viertel des 15. Jahrhunderts. In seinem Schrein ist eine Madonna zwischen Katharina und einem Bischof zu sehen, in den Flügeln die zwölf Apostel in zwei Reihen. Die Passionsgemälde auf den Flügelaußenseiten stammen aus dem 17. Jahrhundert.
Ein schwebender Taufengel mit Schale von 1710 wurde 1982 neu gefasst. Das Gestühl und das Ältestengestühl mit gesägten Füllungen und geschnitzten Wangen stammen aus dem 18. Jahrhundert.
Über dem Eingang ist innen ein Kindergrabstein aus dem Jahr 1570 angebracht. An der Südwand erinnert ein großer hölzerner Totenschild mit lebensgroßem Porträt vom Anfang des 17. Jahrhunderts an Detloff von Winterfeld. An der Nordwand ist eine gestickte gotische Kasel aus der Zeit um 1400 erhalten. An der Brüstung der Westempore sind zwei Fragmente eines Gestühls von 1549 mit Schnitzinschrift angebracht.
Orgel
Die Orgel mit barockem Prospekt ist wie die verwandte Orgel der Klosterkirche Krevese ein Werk von Anton Heinrich Gansen aus Salzwedel aus den Jahren 1722/1724. Sie umfasst mit 14 Register auf einem Manual und Pedal. Sie wurde 1855 von August Berger umgebaut und 1935 von Alexander Schuke restauriert. Eine weitere Restaurierung ist notwendig und angedacht (Stand 2021).[1] Die Disposition lautet:[2]
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Literatur
- Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Brandenburg. Deutscher Kunstverlag, München/Berlin 2012, ISBN 978-3-422-03123-4, S. 230–231.
Weblinks
- Eintrag zur Denkmalobjektnummer 09160063 in der Denkmaldatenbank des Landes Brandenburg
- Website des Pfarrsprengels Westprignitz
- Information zu Öffnungszeiten auf der Website des Förderkreises Alte Kirchen
Einzelnachweise
- Dallmin: Die älteste Orgel in der Prignitz braucht dringend Hilfe. In: www.maz-online.de. Abgerufen am 26. Mai 2021.
- Informationen zur Orgel. In: organindex.de. Abgerufen am 26. Mai 2021.